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Boris Schumatsky erhält Deutschlandfunk-Preis beim Bachmannwettbewerb

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Boris Schumatsky gewinnt Deutschlandfunk-Preis bei den 49. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt

Presseinformation, 29. Juni 2025

Für den Text „Kindheitsbenzin“ ist der Autor Boris Schumatsky bei den 49. Tagen der deutschsprachigen Literatur mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet worden.

In „Kindheitsbenzin“ geht Boris Schumatsky der Beziehung von Sprache und Macht nach und blickt auf Familienbeziehungen zwischen Exil und Verfolgung. Sein Protagonist lebt in Berlin, die blinde Mutter alleine in Moskau. Ihre Sprache ist von Angst geprägt – bestimmte Begriffe wie „Putin“ oder „Krieg“ vermeidet sie. „Meine Mutter spricht eine Sprache, die Angst vor ihren eigenen Wörtern hat“, sagt Schumatskys Protagonist. Beim Bachmannwettbewerb in Klagenfurt las Boris Schumatsky auf Einladung von Jury-Mitglied Philipp Tingler.

In seiner Laudatio sagte Philipp Tingler: „Akte sprachlicher Bemächtigung und sprachlicher Gewalt stehen im Zentrum des dichten, perfekt komponierten Textes von Boris Schumatsky und das wird uns hier präsentiert als Akte, deren notwendiges Ende Tod, Zerstörung, Schweigen und Stille sind. Aber, und auch diese Botschaft enthält der Text, wir sind nicht ausgeliefert. Die Botschaft ist: Ich werde zu einem Teil der Masse, wenn ich aufhöre, mein Dasein und meine Entscheidungen für mich selbst auszuformulieren, und zwar in freien, aufgeklärten, universellen Worten, vor denen ich nicht fliehen und die ich nicht ignorieren kann.“

Boris Schumatsky, geboren 1965 in Moskau, lebt seit Mitte der 1990er Jahre in Berlin. Er ist freier Autor und Publizist und veröffentlicht neben seinen Büchern auch Essays und Radiofeatures. Schumatsky studierte in Moskau, St. Petersburg und Berlin Kulturgeschichte und Politologie. Seit 1991 schreibt er für taz, FAZ, NZZ und DIE ZEIT und ist Autor vieler Hörfunkfeatures bei Deutschlandradio.

Stefan Raue, Intendant von Deutschlandradio, übergab im ORF-Studio Klagenfurt den Preis. „Wir gratulieren Boris Schumatsky ganz herzlich zum Deutschlandfunk-Preis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur. Klagenfurt nimmt einen ganz besonderen Platz unter den Literaturwettbewerben ein. Zum einen, weil hier auch viele junge und noch nicht so bekannte Stimmen, Stile und Perspektiven das Wort bekommen. Zum anderen, weil der Bachmannpreis den Raum für Literaturkritik und die Debatte darüber, was Literatur kann und sollte, so weit öffnet. Damit passt der Wettbewerb sehr gut zu unserem Programm und zum Anspruch unserer zahlreichen Kultur- und Literaturformate – ob im Radio oder als Podcast“, so Stefan Raue über die Auszeichnung.

Der mit 12.500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis ist die zweithöchste Auszeichnung bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur. Der Hauptpreis des Wettbewerbs sowie der BKS Bank-Publikumspreis gingen an Natascha Gangl. Mit dem 3sat-Preis wurde Almut Tina Schmidt ausgezeichnet. Die Autorin Nora Osagiobare erhielt den Kelag-Preis. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr das Stipendium „Carinthischer Sommer Festivalschreiber:in" vergeben, das Tara Meister erhielt.

Die Preise in den Deutschlandfunk-Programmen

Die Preisträger des Bachmann- und des Deutschlandfunk-Preises werden heute in der Deutschlandfunk-Sendung „Büchermarkt“ vorgestellt (16.10 – 16.30 Uhr).

Die Lesung des prämierten Textes von Deutschlandfunk-Preis-Gewinner Boris Schumatsky ist in der Sendung „Lesezeit“ am 2. Juli zu hören (Deutschlandfunk 20.30 – 21.00 Uhr).

Mehr Informationen:

Die Lesung von Boris Schumatsky und die Jurydiskussion bei den 49. Tagen der deutschsprachigen Literatur finde Sie unter: Boris Schumatsky, D - Bachmannpreis

Christian Sülz (Pressesprecher)
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