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Tierquälerei auch für "Tierwohl"-Fleisch die Regel
ARIWA deckt 21 Schweineställe auf und stellt Strafanzeigen

Tierquälerei auch für "Tierwohl"-Fleisch die Regel / ARIWA deckt 21 Schweineställe auf und stellt Strafanzeigen
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Aalen (ots)

Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) veröffentlicht belastende Aufnahmen aus 21 deutschen Schweinehaltungen, die mit besonderem "Tierwohl" für sich werben. Betroffen sind Ställe der "Haltungsform"-Kennzeichnung 3 und 4 sowie verschiedene "Tierwohl"-Labels in sechs Bundesländern - darunter auch Lieferanten der Supermarktketten REWE und EDEKA. ARIWA hat gegen 12 der gefilmten Betriebe Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. DER SPIEGEL hat gestern bereits einen ausführlichen Bericht über einige der Betriebe veröffentlicht.

"Das ist eine der umfangreichsten Aufdeckungen, die je aus der deutschen Tierhaltung ans Licht gekommen sind", sagt Anna Schubert, Agrarreferentin bei Animal Rights Watch. "Und was wir auf den Bildern sehen, ist kaum zu ertragen."

Sophie-Madlin Langner, Tierärztin bei der Organisation Expertise for Animals, ordnet die Aufnahmen fachlich ein: "Die über mehr als sechs Monate gesammelten Beweise zeigen verletzt und unbehandelt am Boden liegende Schweine, gewaltsames Treiben mit Schlägen und verdreckte Ställe, in denen Tiere teils zentimetertief in ihren Exkrementen stehen. Stroh ist oft kaum oder gar nicht vorhanden. Tiere leben in engen Buchten mit Betonausläufen - weit entfernt von der idyllischen Vorstellung grüner Wiesen. Aus tierärztlicher Sicht sind das klare Hinweise auf mangelnde Versorgung, fehlende Schmerzbehandlung und anhaltendes Leiden."

"Diese Recherche zeigt: Das sind keine Einzelfälle", sagt Anna Schubert. "Ein System, das bessere Tierhaltung verspricht, kann nicht funktionieren. Hinter jedem sogenannten Tierwohl-Label steckt eine Täuschung der Verbraucher*innen. Die Idee von glücklichen Strohschweinen ist eine Illusion. Daher müssen wir jetzt den Ausstieg aus der Tierindustrie einleiten!"

Der Thinktank Faba Konzepte veröffentlicht anlässlich der Aufnahmen ein Positionspapier mit dem Titel "Alternativen zur Tierhaltung statt Fleischtümelei". Friederike Schmitz von Faba Konzepte sagt: "Die neue Bundesregierung plant, die aktuelle Tierhaltung mitsamt ihren fatalen Problemen auf Jahrzehnte zu zementieren. Um das Ernährungssystem zukunftsfest zu machen, müssen wir stattdessen Betriebe unterstützen, auf Alternativen zur Tierhaltung umzusteigen. Es gilt, die pflanzenbasierte Ernährung voranzutreiben. Wir fordern dafür eine Neuauflage des Chancenprogramm Höfe und einen Aktionsplan für pflanzenbasierte Ernährung wie in Dänemark."

In 12 der 21 Betriebe wurden über irreführende Tierwohl-Versprechen hinaus sogar Verstöße gegen gesetzliche Mindeststandards dokumentiert. Anna Schubert von ARIWA: "Wir haben gegen diese Betriebe Strafanzeige erstattet. Zudem fordern wir REWE und EDEKA auf, ihre Geschäftsbeziehungen zu den betroffenen Betrieben sofort zu beenden."

Zitate & Interviews:

Anna Schubert, Animal Rights Watch: +49 157 76633353, presse@ariwa.org

Dr. Friederike Schmitz, Faba Konzepte: +49 179 1268650, f.schmitz@faba-konzepte.de

Sophie-Madlin Langner, Expertise for Animals: s.langner@expertiseforanimals.com

WEITERE INFORMATIONEN

Fotos:

Bilder zu dieser Recherche finden Sie auf https://www.flickr.com/gp/animalrightswatch/am5vjL01D9 Sie dürfen diese für die Berichterstattung zu dieser Meldung mit dem Quellenhinweis "Animal Rights Watch e.V." kostenlos verwenden.

Filmmaterial:

Bitte kontaktieren Sie uns für einen Link zu ausführlichem Videomaterial aus allen 21 Betrieben.

Bundesländer:

Die gefilmten Betriebe befinden sich in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

Betroffene "Tierwohl"-Labels (u.a.):

Hintergrundinformationen: https://www.ariwa.org/tierwohl-luege

Bericht bei DER SPIEGEL: Ist Tierwohl nur ein Marketing-Gag?

Stellungnahmen von Expertise for Animals:

Über ARIWA:

Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) deckt durch investigativen Journalismus die grausamen Zustände in der Tierwirtschaft auf. Mit bundesweit rund 25 Ortsgruppen setzt sich ARIWA für das Ende jeglicher Tierausbeutung ein. Durch regelmäßige TV- sowie Print- und Online-Veröffentlichungen macht die Tierrechtsorganisation das Leid und die Unterdrückung von landwirtschaftlich genutzten Tieren sichtbar und fordert durch Aufklärungsarbeit Tierrechte statt Reformen.

Pressekontakt:

Anna Schubert
Agrarreferat | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
presse@ariwa.org
01577-6633353

Original content of: Animal Rights Watch e.V., transmitted by news aktuell

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