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Mit Nanobodies gegen Krebs: Wegener-Stiftung fördert innovatives Forschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen

Mit Nanobodies gegen Krebs: Wegener-Stiftung fördert innovatives Forschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen
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Forschende der Universität Duisburg-Essen testen Nanobodies, winzige Antikörperfragmente, um das Protein Survivin in Krebszellen gezielt abzubauen. Ihr Ziel: Tumoren empfindlicher für Therapien zu machen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln.

Mit Nanobodies gegen Krebs: Wegener-Stiftung fördert innovatives Forschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen

Mit Survivin-spezifischen Nanobodies sollen Tumoren auf völlig neue Weise angreifbar werden.

Die Brigitte und Dr. Konstanze Wegener-Stiftung unterstützt ein innovatives Forschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien gegen Tumorerkrankungen. Das geförderte Vorhaben unter der Leitung von Prof. Dr. Shirley Knauer (Fakultät für Biologie, Arbeitsgruppe Molekularbiologie II) trägt den Titel „Characterization and Functionalization of Survivin-Specific Nanobodies for Innovative Cancer Therapeutics“.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung maßgeschneiderter Nanobodies – kleiner, stabiler Antikörperfragmente – gegen das in nahezu allen Tumoren überexprimierte Überlebensprotein Survivin. Survivin spielt eine zentrale Rolle bei Zellteilung und Apoptosevermeidung und ist ein wesentlicher Faktor für die Therapieresistenz vieler Krebserkrankungen. Aufgrund seiner Struktur lässt es sich mit klassischen Wirkstoffen kaum angreifen – hier setzt das Projekt an.

Die Forschenden entwickeln sogenannte PROTACs (Proteolysis Targeting Chimeras) auf Basis ihrer Survivin-spezifischen Nanobodies (SuN). Diese molekularen Konstrukte verbinden das Nanobody-Modul mit einer Erkennungssequenz für E3-Ubiquitin-Ligasen, darunter insbesondere das von Hippel-Lindau-(VHL)-Protein, das in vielen Tumoren stark exprimiert ist. Ziel ist es, Survivin nicht nur funktionell zu blockieren, sondern es gezielt über das Ubiquitin-Proteasom-System abzubauen. Dies könnte Krebszellen gegenüber herkömmlichen Therapien empfindlicher machen und neue Behandlungsoptionen eröffnen.

„Die Förderung der Wegener-Stiftung ermöglicht es uns, eine vielversprechende therapeutische Plattform weiterzuentwickeln, die nicht nur gegen Survivin gerichtet ist, sondern sich perspektivisch auch auf andere Zielproteine übertragen lässt“, erklärt Prof. Dr. Shirley Knauer. „Besonders der modulare Aufbau unserer SuN-PROTACs bietet ein großes translationales Potenzial für die personalisierte Krebsmedizin.“

Neben zellulären und bioanalytischen Untersuchungen ist auch die chemische Kopplung der Nanobodies an spezifische Liganden, etwa VHL-Degrons, zentraler Bestandteil des Projekts. Unterstützt wird dies durch interdisziplinäre Methoden aus Molekularbiologie, Biochemie und Strukturbiologie.

Mit ihrer Förderung setzt die Brigitte und Dr. Konstanze Wegener-Stiftung ein starkes Zeichen für innovative Krebsforschung mit gesellschaftlicher Relevanz – ganz im Sinne ihres Stiftungsziels, durch gezielte Einzelförderung nachhaltige Impulse für Wissenschaft und Gesundheit zu geben.

Weitere Informationen 
Prof. Dr. Shirley Knauer
Molekularbiologie II
E-Mail:  shirley.knauer@uni-due.de 
Telefon: 0203/379-3355
Pressekontakt 
Birte Vierjahn
Universität Duisburg-Essen
E-Mail:  birte.vierjahn@uni-due.de 
Telefon: 0203/379-2427 
Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen 
Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin 
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patient:innen. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialist:innen mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patient:innen. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation.
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