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Gegen Armut im Paradies: Global Micro Initiative e.V. verhilft Menschen bei Balis Mülldeponie zu neuen Perspektiven

Gegen Armut im Paradies: Global Micro Initiative e.V. verhilft Menschen bei Balis Mülldeponie zu neuen Perspektiven
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Neues Video zeigt Hilfsprojekte auf einer großen Mülldeponie hautnah

Bali. Gleißende Sonne, üppige Natur und traumhafte Strände – diese Bilder haben wir im Kopf, wenn wir an Bali denken. Doch abseits der touristischen Hotspots gibt es Familien, die täglich am und von Müll leben. Die Lebensumstände am Rande der großen Mülldeponie nahe Denpasar sind alles andere als paradiesisch. Die Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. (GMI) startete Anfang 2022 mehrere Pilotprojekte in der Region und kann nun erste Erfolge verzeichnen.

Wie die Menschen vor Ort leben, zeigt GMI in seinem neuen Video. Neben Luftaufnahmen des gigantischen Müllbergs werden die Projektteilnehmer hautnah bei ihrer Arbeit begleitet. Wie sieht der Arbeitsplatz der fünffachen Mutter Aisyah aus? Wie lebt Tohaeni nahe der Mülldeponie? Und wovon träumt Onih, die sich mithilfe von GMI einen Lebensmittelladen aufgebaut hat? Der Film zeigt Menschen, die durch Spenden einen Mikrokredit erhalten konnten und sich damit ein besseres Leben aufbauen möchten.

Auch Kinder arbeiten als Müllsortierer

Graue Wellblechhütten, ab und zu ein paar grüne Palmen und im Hintergrund der meterhohe Müllberg, der den Horizont einnimmt. Neben ihm liegt das Dorf, in dem viele Familien wohnen, die abhängig von dem sind, was täglich an der Mülldeponie angeliefert wird. Manche haben einen eigenen Imbiss oder Lebensmittelladen, doch die meisten Bewohner arbeiten als Müllsortierer. Hier helfen oftmals auch Kinder aus, um Geld zu verdienen, denn mit einem Tageslohn von ein bis zwei Euro pro Tag und Person lässt sich eine Familie kaum ernähren. Damit die Menschen sich ein eigenes Geschäft aufbauen können, unterstützt sie Global Micro Initiative e.V. durch den Zugang zu finanziellen Mitteln sowie durch individuelle Schulungen und Beratung.

Was unterscheidet die Menschen dort am Müllberg wirklich von den Menschen hier in Deutschland? Im Grunde nur eines: Chancen. Die Chance auf eine behütete Kindheit, die Chance auf Bildung oder die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben generell, um nur ein paar zu nennen. „Ein eigenes Geschäft aufzubauen, bedeutet für die Menschen dort Unabhängigkeit und finanzielle Freiheit“, sagt Tobias Schüßler, Gründer der Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. „Doch dafür braucht es neben dem notwendigen Wissen fürs Geschäft auch Geld. Ohne einen Schulabschluss geschweige denn der Fähigkeit zu Lesen und zu Schreiben ist der Zugang zu Geld aber so gut wie immer verwehrt. An dieser Stelle treten wir ein und schaffen den Weg für Veränderung.“

„Unsere Mitarbeiter auf Bali besuchen die Teilnehmer in regelmäßigen Abständen, um sie beim Aufbau ihres Geschäfts zu unterstützen”, so Schüßler weiter. Das gerade veröffentlichte Video zeigt, wie GMI die Bewohner bei der Mülldeponie begleitet.

Kein Schulbesuch, weil Kinder auf der Mülldeponie helfen müssen

Während Kinder im Müll spielen, offene Abwasserkanäle den Geruch prägen und Tiere im Müll nach Futter suchen, versuchen Eltern Tag für Tag, ihrer Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Eine Situation, die unvorstellbar klingt. Für die Menschen bei der Mülldeponie im Süden der Insel Bali ist es Realität. Oft verhindert die Armut, dass Kinder eine Schule besuchen können, weil sie bei der Arbeit mit dem Müll gebraucht werden. Schlussendlich werden diese Kinder zu Erwachsenen, die in die gleiche Situation wie schon ihre Eltern geraten. Diesem Teufelskreis wirkt GMI mit Mikrokrediten, Schulungen zu Themen wie Buchhaltung und individuellen Beratungen entgegen.

Der seit Anfang 2022 eröffnete Projektstandort auf Bali konzentrierte sich bislang auf Menschen aus der Stadt Denpasar. Die Teilnehmer in der Stadt leben in armen Verhältnissen, doch sie haben fast immer eine Schulbildung. Viele sind erst durch die Coronapandemie in die Armut geraten. Anders sieht die Situation weiter draußen an der Mülldeponie im Süden der Stadt aus. Kaum jemand ist hier zur Schule gegangen, sodass viele nicht einmal richtig schreiben oder lesen können. Die Familien sind zudem meist sehr groß, und mit vielen Kindern fällt es schwer, die Familienkasse zu füllen. „Die Menschen dort haben sich an die Lebensumstände der Mülldeponie angepasst, da sie sonst keine Alternative haben. Mit den Projekten von GMI wollen wir diese Familien unterstützen, sich selbst eine Alternative aufzubauen und sie weiterzuführen”, erklärt Schüßler.

Trotz Armut verlieren die Projektteilnehmer nicht ihr Lächeln

Obwohl die Lebensumstände es schwer machen sollten, bleiben die Menschen am Rande der Mülldeponie voller Dankbarkeit und Tatendrang und führen ihr durch GMI ermöglichtes Geschäft weiter. So auch Projektteilnehmerin Aisyah, die das Video bei ihrer Arbeit begleitet. Sie ist 45 Jahre alt und Mutter von vier Kindern. Durch einen Mikrokredit von GMI konnte sie ihren Wäschereibetrieb ausbauen und mehr Kunden gewinnen. Neben der Arbeit in der Wäscherei sucht sie auf der Mülldeponie nach alten Stofftieren, repariert sie und verkauft sie weiter. Was bei uns als „Recycling“ gelten würde, ist für Aisyah ihre Lebensgrundlage, mithilfe derer sie ihre Kinder täglich versorgen kann – ganz ohne Schnickschnack.

Eine Frau, die kaum etwas besitzt, außer Tatkraft und einem Lächeln auf den Lippen. Am Tag des Video-Drehs trägt Aisyah rote Shorts mit weißen Blümchen, Flipflops und ein rosa T-Shirt mit fröhlichem Aufdruck, was ihren Gesichtsausdruck im anschließenden Interview widerspiegelt. Als sie nach ihren Ambitionen gefragt wird, muss sie kurz schmunzeln und sagt dann „Durch die Buchhaltungsschulung von GMI konnte ich viel dazulernen. Ich mache zwar noch ab und zu Fehler, aber ich arbeite hart an mir. Ich will in Zukunft noch mehr lernen und mein Geschäft so besser führen können“, sagt Aisyah. So wie Aisyah haben sich bereits sieben weitere Frauen aus dem Dorf neben der Mülldeponie auf den Weg in ein selbstbestimmteres Leben gemacht - zusammen mit der Global Micro Initiative e.V.

„Dass Menschen vom Müll leben, hat mich zutiefst schockiert!“

GMI ist davon überzeugt, dass Geld alleine keine langfristige Hilfe für das Gegenüber ist. „Zusätzlich zum Kapital braucht es Knowhow, wie man mit dem Geld richtig umgeht. Bei unseren Projekten geht es darum, die Teilnehmer nicht alleine zu lassen, sondern sie auf ihrem Weg weiterhin zu unterstützen”, erklärt Tobias Schüßler.

Bereits im Alter von 21 gründete Tobias Schüßler die gemeinnützige Organisation während seines Studiums. Ausschlaggebend für ihn war sein Besuch auf den Philippinen. „Dass Menschen vom Müll leben müssen, hat mich zutiefst schockiert. Wie verzweifelt müssen sie sein, dass sie teilweise sogar ihre eigenen Kinder verkaufen, nur um den Rest der Familie zu ernähren?“, beschreibt er seine Erlebnisse von damals.

Heute steht hinter Global Micro Initiative e.V. ein ganzes Team aus Ehrenamtlichen, die sich für die Projekte an insgesamt vier Projektstandorten einsetzen. In den mehr als sieben Jahren seit Gründung konnten durch sie mehr als 1.700 Menschen erreicht und deren Familien langfristig unterstützt werden. „Wir bei GMI nehmen uns der Sache persönlich an. Ohne unsere Ehrenamtlichen wäre unsere Arbeit nicht möglich. Nur durch sie und durch die Spenden, die uns erreichen, können wir Menschen nachhaltig helfen“, sagt Tobias Schüßler. Eine Hilfe, die ankommt!

Autorin: Christiane Kleinewefers, GMI

Spendenkonto:

Global Micro Initiative e.V.
Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg e. G.
IBAN DE38 7956 2514 0000 4739 01
BIC: GENODEF1AB1

Kontakt:

Silvia Schüßler, Öffentlichkeitsarbeit
Global Micro Initiative e.V.
Vorstandsvorsitzender Tobias Schüßler
Weißenbergerstraße 6
63768 Hösbach
www.global-micro-initiative.de 
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