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Schlaganfall: Neue Therapieoptionen verbessern die Heilungs-Chancen

Hamburg (ots)

Die Schlaganfalltherapie zeigt erhebliche
Fortschritte: Denn die systemische Thrombolyse wurde in den meisten
neurologischen Kliniken etabliert und mit zunehmender Erfahrung und
der Anwendung des "Schlaganfall-MRT" sinkt auch die Komplikationsrate
dieser Therapie. Akute Schlaganfallpatienten haben erstmals die
Chance, dass sich Ihre schweren neurologischen Ausfall-Erscheinungen
innerhalb kurzer Zeit vollkommen zurückbilden. Diese und zahlreiche
andere aktuelle Entwicklungen in der Neurologie thematisiert die 76.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vom 3. bis 6.
September 2003 im CCH-Congress Centrum Hamburg.
Die Therapie mit einem hochwirksamen Thrombolytikum weist Risiken
auf: Bei sieben Prozent der Patienten muss mit Blutungskomplikationen
gerechnet werden. Wie Dr. Heuschmann, Münster, kürzlich zeigte, ist
die Komplikationsrate abhängig von der Erfahrung des
Schlaganfallzentrums: Werden weniger als fünf Patienten im Jahr
behandelt, so steigt die Komplikationsrate stark an. Mögliche
Konsequenz dieser Erkenntnis ist eine stärkere Konzentration von
akuten Schlaganfallpatienten in übergeordneten Zerebrovaskulären
Zentren mit Lyse-Erfahrung.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Joachim Röther am UKE in Hamburg
beschäftigt sich intensiv mit der Selektion der geeigneten Patienten
für die Thrombolyse. Die Anwendung des "Schlaganfall-MRT" ermöglicht
die Definition von Risikogewebe, also Gewebe mit günstigen
Voraussetzungen für eine komplette Erholung vom Schlaganfall im Falle
eines raschen Ansprechens auf die Thrombolyse. Die Durchführung einer
sehr wirksamen aber auch risikobehafteten Therapie kann somit auf
Patienten beschränkt werden, die auch mit hinreichender
Wahrscheinlichkeit davon profitieren werden.
Ein weiterer großer Vorteil des Schlaganfall-MRT ist die
Möglichkeit, das enge therapeutische Zeitfenster über die strikte
Drei-Stunden-Zeitgrenze hinaus zu erweitern. "Auch wenn die
Durchführung des Schlaganfall-MRT in der akuten Phase aufwändiger als
eine Computertomographie ist und zurzeit nur von Schlaganfallzentren
angewandt wird, ist zu erwarten, dass das MRT an Bedeutung gewinnen
wird, da künftig neue Thrombolytika mit spezifischer Bindung an den
Thrombus sogar eine Lyse bis zu neun Stunden nach Symptombeginn
zulassen werden", so Prof. Röther.

Pressekontakt:

Andrea Heyden,
CCH-Pressesprecherin,
Telefon: 040/3569-2446
Fax: 040/3569-2459
e-mail: andrea.heyden@cch.de

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