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CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Das Fell eines Politikers sollte nie so dick sein, dass er ohne Rückgrat stehen kann"
Interview für Deutschlands Experten-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" zum Asyl-Skandal

Köln (ots)

"Uns wurde sogar im Innenausschuss auf Nachfrage immer gesagt, wir haben den Flüchtlingsansturm im Griff, doch wir haben nur das erfahren, was ohnehin in der Zeitung stand." Mit dieser Kritik hat sich CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach in Deutschlands Experten-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" bei 105'5 Spreeradio in die Debatte um das Chaos im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eingeschaltet. Am Ende sei beim BAMF nach derzeitigen Erkenntnissen wohl Überforderung auf kriminelle Energie getroffen, so Bosbach.

Der CDU-Politiker kritisiert auch die hohen Kosten, die die Behörde für externe Beratung zahlt: "Da gehen Millionen über den Tresen und ich frage mich, warum gibt es nicht genügend interne Expertise im BAMF und in der Bundesregierung?" Zu den unterschiedlichen Bescheiden der Asylverfahren - je nach bearbeitender Außenstelle - sagt Bosbach: "Wir haben ein bundesweit einheitliches Recht, bei dem es nicht davon abhängen darf, in welcher Außenstelle ich meinen Asylantrag stelle." Es gebe teilweise erhebliche Abweichungen von bis zu 20 Prozent.

Bosbach äußert sich in der aktuellen Ausgabe von "FRAGEN WIR DOCH!" auch zum Shitstorm im Internet gegen Grünen-Politikerin Renate Künast, die auf ihrer Facebookseite zu einer Gegen-Demo gegen die AfD-Demo am Sonntag in Berlin aufgerufen hatte - und daraufhin Morddrohungen erhalten hat: "Früher hatte ich die Haltung, auf einem Ohr rein, auf dem anderen raus. Heute würde ich Strafanzeige erstatten, wenn zivilisatorische Grenzen überschritten werden. Denn das Fell eines Politikers sollte nie so dick sein, dass er ohne Rückgrat stehen kann."

Bosbach befürchtet, dass es am Sonntag in Berlin zu einer Eskalation der Gewalt kommt: "Auf der einen Seite die AfD, auf der anderen Seite die Gegendemonstranten, in der Mitte die Polizei - so etwas geht selten gut."

Sein Appell an alle Demonstranten: "Es lohnt sich immer, der anderen Seite zuzuhören. Selbst wenn man anderer Meinung ist."

Die vollständigen Gespräche hören Sie in Deutschlands Experten-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" auf www.spreeradio.de, www.fragenwirdoch.de sowie über iTunes, Spotify und SoundCloud.

Pressekontakt:

MAASS-GENAU - Das Medienbüro. Jochen Maass. Tel. 0221 80015946.
eMail: jochen.maass@maassgenau.de

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