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Trotz Grippewelle: Krankenstand leicht rückläufig, bei Rückenleiden deutlich weniger Krankschreibungen

Berlin (ots)

Im ersten Quartal des Jahres 2016 gab es saisonbedingt vermehrt Ausfalltage aufgrund von Erkältungen und Grippe bei den beschäftigten BKK Pflichtmitgliedern. Insgesamt gehen mehr als ein Fünftel (22,5 Prozent) aller Fehltage von Januar bis März allein auf Atemwegserkrankungen zurück. Allerdings war diese Erhöhung nicht so ausgeprägt wie die Grippewelle in den Jahren 2015, 2013 und 2009.

"Das Phänomen, dass es Grippewellen gerade in ungeraden Jahren gibt, ist unter anderem damit zu erklären, dass nach einer starken Welle ein Großteil der Bevölkerung - zumindest im Folgejahr - eine gewisse Resistenz gegen eine erneute Infektion aufweist. Deshalb gibt es häufig einen Zwei-Jahres-Rhythmus; dies lassen auch die Daten des Robert-Koch-Instituts vermuten", erläutert Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Trotz Grippewelle: Krankentage gehen zurück

Für das Jahr 2015 ist ein leichter Rückgang der Fehltage zu verzeichnen. Ob sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzt, bleibt abzuwarten. Der Krankenstand lag im Jahr 2015 bei 4,7 Prozent (4,8 Prozent: 2014).

Einzige Ausnahme waren 2015 die Atemwegserkrankungen, die aufgrund der ausgeprägten Grippewelle, vor allem im ersten Quartal, deutlich zunahmen - und zwar um einen halben Krankentag (je Pflichtmitglied). Dies wird jedoch durch den Rückgang der Krankentage bei allen anderen Diagnosehauptgruppen kompensiert. 2015 fiel ein Beschäftigter im Schnitt 17,3 Tage wegen krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit aus (AU-Tage je Pflichtmitglied; 2014: 17,4 Tage).

Im jährlich erscheinenden BKK Gesundheitsreport werden Daten von 4,3 Millionen bei Betriebskrankenkassen versicherten Beschäftigten analysiert. Der Report bietet somit ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens in deutschen Unternehmen.

Rückenleiden gingen signifikant um 6,5 Prozent zurück

Erste Auswertungen des BKK Gesundheitsreports 2016 zeigen, dass - anders als in den letzten zehn Jahren - die Krankentage aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen (vor allem Rückenleiden) im letzten Jahr signifikant zurückgehen. Diese Erkrankungen sind nach wie vor häufigster Grund für Krankschreibungen. Der Rückgang der Fehltage bei Beschäftigten geht gegen den bisherigen Trend, der auch durch den demographischen Wandel begründet ist. Zu möglichen Ursachen meint Knieps:

"Im BKK Gesundheitsreport wird die Datenlage analysiert und auf den ersten Blick nicht schlüssige Entwicklungen hinterfragt. Obwohl Belegschaften im Schnitt älter werden, gehen Krankentage wegen Rückenleiden zurück. Die Ursachen hierfür sind sicherlich vielfältig: Hier könnte sich ein veränderter Umgang der Betroffenen mit Rückenerkrankungen zeigen - weg von OP und Schmerzspritze, mehr Selbst-Mobilisierung, mehr zielgerichteter Muskelaufbau. Der erfreulich rückläufige Trend bei den BKK-Daten könnte auch Zeichen für die Wirksamkeit von Prävention und Gesundheitsförderung sowie Ergebnis von langfristig etablierten Maßnahmen von betrieblichem Gesundheitsmanagement sein. Schließlich sind BKK in Sachen 'gesunde Betriebe' mittlerweile seit Jahrzehnten aktiv." Ein neuer BKK Gesundheitsreport "Gesundheit und Arbeit" erscheint im November 2016 in Buchform. Neben umfangreichen Analysen des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt werden erfolgreiche BGF-Projekte der Betriebskrankenkassen sowie Beiträge aus Wissenschaft, Politik und Praxis enthalten sein. Gesundheitsreports und diverse Daten - so die monatlichen Krankenstände - gibt es unter www.bkk-dachverband.de.

Service für Journalisten

Diagramme zu den AU-Tagen aufgrund von Atemwegserkrankungen und zu den AU-Tagen nach Diagnosehauptgruppen finden Sie hier.

Krankenstand: Prozentualer Anteil der Krankgeschriebenen je Kalendertag. Für das Jahr 2015 wird dieser wie folgt ermittelt: 17,3 Krankentage je beschäftigtes Pflichtmitglied ÷ 365 Tage x 100 = 4,7 Prozent.

Der BKK Dachverband ist die Interessenvertretung von 83 Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn Millionen Versicherten.

Pressekontakt:

BKK Dachverband e.V.
Pressesprecherin
Christine Richter
TEL (030) 2700406-301
christine.richter@bkk-dv.de

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