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Migration eine der größten Herausforderungen für EU

Berlin (ots)

Migration und Terrorismus sind die beiden Themen, die für die Europäer rasant an Bedeutung gewonnen haben: 47 Prozent aller EU-Bürgerinnen und -Bürger bezeichnen Flüchtlings- und Einwanderungsfragen als die größten Herausforderungen für die EU (im Juni 2013 waren es nur 14 Prozent). Auch der Terrorismus ist für die Europäer heute bedeutender: im Juni 2013 bezeichneten ihn 11 Prozent als eine zentrale Herausforderung, nun ist er das für 26 Prozent. Dies zeigt eine neue Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments, die angesichts der hohen Flüchtlingszahlen die Einstellungen und Meinungen der EU-Bürgerinnen und -Bürger zu den Themen Asyl und Migration erfragte.

Zum Teil deutlich zurückgegangen in ihrer Bedeutung für die Bürger der EU sind hingegen die sozioökonomischen Themen Arbeitslosigkeit (49 Prozent, 2013: 55 Prozent), soziale Ungleichheit (29 Prozent, 2013: 33 Prozent) sowie Jugendarbeitslosigkeit (27 Prozent, 2013: 29 Prozent). Insgesamt zeigen sich die Europäer etwas optimistischer was die wirtschaftliche Entwicklung anbelangt: im Durchschnitt sagen 20 Prozent der Befragten, das wirtschaftliche Wachstum sei bereits zurückgekehrt, vor vier Jahren meinten das nur 8 Prozent. Der Ansicht, die Krise werde viele Jahre andauern, sind heute 32 Prozent der EU-Bürger, vor vier Jahren dachten das 41 Prozent.

Für die Studie wurden zwischen dem 19. und 29. September 2015 in allen 28 EU-Staaten insgesamt 28 150 EU-Bürger befragt, die Vergleichszahlen basieren auf Studien aus den vergangenen drei Jahren.

Unterschiede in Europa nehmen zu

Die neue Eurobarometer-Umfrage des EU-Parlaments belegt deutliche, teils krasse Unterschiede zwischen den EU-Staaten zu den einzelnen Themen: So ist Arbeitslosigkeit in der Wahrnehmung der Bürger zwar europaweit immer noch die größte Herausforderung für die EU, jedoch sagen dies nur noch 28 Prozent der Deutschen. Für 71 Prozent der Griechen und Spanier und 63 Prozent der Franzosen bleibt Arbeitslosigkeit die größte Herausforderung. Die sehr verhaltene wirtschaftliche Erholung Europas und des Euro-Gebietes spiegelt sich in diesen Zahlen wider: die Sorge um Arbeitslosigkeit sank im Durschnitt um 6 Prozentpunkte (Euro-Gebiet: -4 Prozent, Nicht-Euro-Gebiet: -11 Prozent), am stärksten in Irland (von 69 Prozent auf 49 Prozent); in Italien, Belgien, Österreich, Zypern und Frankreich jedoch wuchs die Sorge um Arbeitslosigkeit.

66 Prozent aller EU-Bürger meinen, dass Fragen zu Migration und Einwanderung eher auf der EU-Ebene beantwortet werden sollten als allein auf der nationalen Ebene. In Deutschland sagen das sogar 80 Prozent der Befragten, aber nur 40 Prozent in der Slowakei und Polen sowie 41 Prozent in der Tschechischen Republik. Auch zur Frage der Verteilung von Flüchtlingen belegt die Eurobarometer-Umfrage die unterschiedlichen Positionen der EU-Staaten. So befürworteten in Deutschland 97 Prozent der Befragten eine gerechte Verteilung über alle EU-Staaten hinweg, aber nur 33 Prozent der Befragten in der Tschechischen Republik und 31 Prozent in der Slowakei.

Die Eurobarometer-Umfrage des EU-Parlaments zeigt deutlich, dass die Deutschen europäische Lösungen für die Herausforderungen zum Thema Migration und Flüchtlinge mit großer Mehrheit wollen: 80 Prozent der Deutschen meinen, es müssen mehr Entscheidungen auf europäischer Ebene zu diesen Themen getroffen werden; 73 Prozent der befragten Deutschen unterstützen EU-Finanzhilfen für Grenz- und Küstenländer der EU, die starken Migrationsströmen gegenüberstehen; 92 Prozent der Deutschen sprechen sich für gleiche legale Einwanderungsverfahren in allen EU-Staaten aus und 70 Prozent sind der Ansicht, dass vereinfachte legale Einwanderungsverfahren wirksam seien, um irreguläre Migration zu bekämpfen.

Die gesamte Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments mit dem Schwerpunkt zu Flüchtlinge und Migration finden Sie unter dem folgenden Link:

http://ots.de/TGG5n

Pressekontakt:

Europäisches Parlament
Pressedienst
Jens Pottharst
Telefon: +49 30 2280 1020
E-Mail: jens.pottharst@ep.europa.eu

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