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Pakistan ein Jahr nach der Flut: Klimakrise bedroht Gesundheit und Bildung von Kindern

Berlin/Provinz Sindh, Pakistan (ots)

Zum Jahrestag der Flut in Pakistan fordert Save the Children mehr internationales Engagement im Kampf gegen die Klimakrise. Ein Jahr nach den schlimmsten Überschwemmungen in seiner Geschichte kämpft das Land erneut mit Hochwasser. Zusätzlich kommt es immer öfter zu Hitzewellen und Dürren. Vor allem Kinder leiden unter diesen Extremwetter-Ereignissen.

"Viele Kinder in Pakistan sind immer noch obdachlos, 30.000 Schulen müssen dringend repariert werden. Und auch die körperlichen und seelischen Folgen der Flutkatastrophe sind bis heute spürbar", berichtet Inger Ashing, Geschäftsführerin von Save the Children International, die vergangene Woche Pakistans Hochwassergebiete in der Provinz Sindh besuchte und mit zahlreichen Mädchen und Jungen sprach. Sie alle haben Angst, dass sich die Ereignisse von 2022 wiederholen könnten.

Schon vor den Überschwemmungen im Jahr 2022 stufte der Global Climate Risk Index Pakistan als das von der Klimakrise achtgefährdetste Land der Welt ein - obwohl es selbst nur für weniger als ein Prozent der globalen Kohlenstoffemissionen verantwortlich ist. In einigen Landesteilen mehren sich außerdem Hitzewellen und Dürreperioden mit Temperaturen von bis zu 50 Grad. Eine verheerende Kombination, da der ausgedörrte Boden starke Regenfälle nicht schnell genug aufnehmen kann.

Der Distrikt Khairpur in der Provinz Sindh, dem Zentrum der Fluten von 2022, ist gleichzeitig einer der heißesten Orte Pakistans; die Temperaturen übersteigen dort regelmäßig 40 Grad. Begünstigt durch das weltweite Wetterphänomen El Niño könnte sich diese Entwicklung weiter verschärfen - mit gravierenden Auswirkungen auf die Ernten, die Viehzucht und die Nahrungsmittelproduktion in der Region.

Hinzu kommen steigende Preise. So kosteten Lebensmittel im Juli 2023 rund 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. In den von den Vorjahresfluten betroffenen Gebieten sind bereits jetzt schätzungsweise 3,5 Millionen Kinder schwer mangelernährt. Save the Children befürchtet, dass diese Zahl durch die Nahrungsmittelknappheit bis Ende 2023 noch steigen wird.

"Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln und dabei einen dreigleisigen Ansatz verfolgen", fordert Inger Ashing. "Sie muss die laufende humanitäre Hilfe für Pakistan und den ehrgeizigen Plan des Landes für mehr Klimaresilienz vollständig finanzieren. Und sie muss auf der kommenden Weltklimakonferenz mutige Zusagen machen, um Länder wie Pakistan für klimabedingte Verluste zu entschädigen. Bei alldem sollten die Rechte, die Stimmen und die Erfahrungen betroffener Kinder im Mittelpunkt stehen."

Save the Children ist seit 1979 in Pakistan tätig und hat seither mehr als 14 Millionen Kinder und Familien mit Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Kinderschutz, Existenzsicherung und humanitäre Hilfe erreicht. Save the Children Pakistan war die erste internationale Hilfsorganisation, die auf die Flutkatastrophe von 2022 reagierte, und bis heute 545.753 Menschen, darunter 265.727 Kindern, helfen konnte.

Save the Children Deutschland ist in Pakistan mit zwei EU-geförderten Projekten aktiv, die Wiederaufbauhilfe in den Regionen Sindh und Belutschistan leisten. Neben Unterstützung in den Bereichen Bildung, sanitäre Grundversorgung und Ernährungssicherheit wird vor allem die psychische und emotionale Verfassung der Kinder in den Blick genommen, und es werden Kinderschutzstrukturen gestärkt, die auf die besonderen Bedarfe in den Flutregionen angepasst sind. In Kooperation mit staatlichen, schulischen und kommunalen Einrichtungen sorgt Save the Children für eine schnelle und sichere Identifizierung und Überweisung von Kindern, die spezielle Schutzmaßnahmen benötigen.

Hinweise/Quellenangaben für die Redaktionen:

  • Der Pakistan Flood Response Plan der UN wurde bis Ende 2023 verlängert. Von den im Jahr 2023 insgesamt benötigten 319 Millionen Euro sind erst rund 62 Prozent (199 Millionen) finanziert.
  • Lebensmittel kosteten im Juli 2023 rund 40 Prozent mehr als im Juli 2022. In den von den Vorjahresfluten betroffenen Gebieten sind bereits jetzt schätzungsweise 3,5 Millionen Kinder schwer mangelernährt.

Persönliche Geschichten von Kindern in Texten und Bildern zum Download:

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SZO9CVW

Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de

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