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Bundesverband veröffentlicht Jahreszahlen 2023 – Beliebtheit des Stiftens ungebrochen

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Bundesverband veröffentlicht Jahreszahlen 2023 – Beliebtheit des Stiftens ungebrochen

  • Insgesamt 637 Stiftungsneugründungen im Jahr 2023
  • Zuwachs von 2,1 Prozent auf 25.777 Stiftungen in Deutschland
  • Bundesland Hamburg mit den meisten Stiftungen pro Einwohner weiterhin führend – größtes relatives Wachstum in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Sachsen

Im Jahr 2023 sind in Deutschland 637 neue Stiftungen gegründet worden. Damit steigt die Zahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts auf 25.777. Für den deutschen Stiftungssektor bedeuten diese Neugründungen einen Zuwachs um 2,1 Prozent (2022: 2,5 Prozent). Aktuell kommen damit auf 100.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger durchschnittlich 31 Stiftungen.

Friederike v. Bünau, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: „Wir freuen uns als Bundesverband insbesondere über die steigende Zahl gemeinnütziger Stiftungen, die sich aktiv an der Gestaltung unseres gesellschaftlichen Miteinanders beteiligen. Unabhängig von regionalen Unterschieden und individuellen Zwecken sind Stiftungen ein wichtiger Teil des bürgerschaftlichen Engagements unseres Landes, mehr noch: unserer streitbaren Demokratie. Daher setzen wir uns gegenüber Politik und Verwaltung dafür ein, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit diese ihre wichtige Arbeit fortsetzen können.“

Gemeinnützige Stiftungen und Familienstiftungen

Von den 637 Neugründungen 2023 (2022: 693) sind 351 gemeinnützig, also steuerbegünstigt (2022: 384) und 286 Familienstiftungen (2022: 309). Dies entspricht einem Verhältnis von 55 zu 45 Prozent. Familienstiftungen sind Stiftungen, die dem Interesse einer oder mehrerer Familien dienen und in der Regel steuerpflichtig sind. Gerade bei diesem Stiftungsmodell war in den vergangenen Jahren ein überdurchschnittlicher Anstieg zu beobachten, der sich auch 2023 fortgesetzt hat. Insgesamt sind aber rund 90 Prozent der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts laut Datenbank des Bundesverbandes steuerbegünstigt, was bedeutet, dass sie gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen.

Ost-West-Vergleich

Zum 31. Dezember 2023 gab es insgesamt 25.777 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland. 22.793 davon haben ihren Sitz in den westdeutschen Bundesländern (ohne Berlin, entspricht 88,4 Prozent). Im Osten der Republik gibt es 1.903 Stiftungen (ohne Berlin, entspricht 7,4 Prozent). In Berlin gibt es 1.081 Stiftungen (entspricht 4,2 Prozent). Gleichzeitig fiel 2023 das durchschnittliche Stiftungsnettowachstum von etwa 3,8 Prozent im Osten (ohne Berlin) höher aus als das durchschnittliche Stiftungsnettowachstum von etwa 1,9 Prozent in den westlichen Bundesländern (ohne Berlin).

Bundesländer mit den meisten Stiftungen

Die meisten rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es in Nordrhein-Westfalen (4.992). Bayern ist mit 4.460 Stiftungen auf Platz 2 und Baden-Württemberg mit 3.719 Stiftungen auf Platz 3.

Betrachtet man hingegen die Stiftungsdichte, also das Verhältnis von Stiftungen zur Zahl der in ihrem Gebiet lebenden Menschen, bleibt Hamburg an der Spitze: Pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gibt es dort 80 Stiftungen. Bremen ist hier auf Platz 2 (51 Stiftungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) und Hessen auf Platz 3 (43 Stiftungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner). Die geringste Stiftungsdichte haben zwei ostdeutsche Bundesländer: Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 11 Stiftungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Die meisten Neugründungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern

In absoluten Zahlen war Nordrhein-Westfalen 2023 das Bundesland, das mit 122 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts am meisten zulegte. Das entspricht einem relativen Wachstum von 2,2 Prozent gegenüber dem Gesamtbestand des Vorjahres in diesem Bundesland (Nettowachstum). Auf Platz 2 der Neugründungen schaffte es Rheinland-Pfalz mit 95 Stiftungen (Nettowachstum 6,5 Prozent). Bayern erreichte mit 80 Neuerrichtungen den dritten Platz (Nettowachstum 1,0 Prozent). In Hessen, dem Land, das 2022 mit 164 Neugründungen diese Liste deutlich anführte, hat sich die Zahl 2023 mit 79 Neugründungen annähernd halbiert und belegt nun den vierten Platz (Nettowachstum 2,6 Prozent).

Größtes Stiftungsnettowachstum in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Sachsen

Beim Nettowachstum des Stiftungsbestandes rechtsfähiger Stiftungen bürgerlichen Rechts nehmen 2023 zwei ostdeutsche Bundesländer Ränge in den Top 3 ein. Thüringen verzeichnet mit 44 Neugründungen ein Nettowachstum von 11,1 Prozent auf Platz 1, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 6,5 Prozent (95 Neugründungen) an zweiter Stelle. Sachsen nimmt mit einem Nettowachstum von 3,5 Prozent (23 Neugründungen) den dritten Platz ein.

Über den Bundesverband
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vertritt die Interessen der deutschen Stiftungen gegenüber Politik und Gesellschaft. Mit über 4.800 Mitgliedern ist er der größte und älteste Stiftungsverband in Europa. Über Stiftungsverwaltungen sind ihm rund 9.800 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Jedes Jahr engagieren sich Stiftungen in Deutschland mit mindestens 5,4 Milliarden Euro für das Gemeinwohl. Der Bundesverband setzt sich für optimale Rahmenbedingungen für das Stiften und für das Wirken von Stiftungen ein und unterstützt seine Mitglieder sowie Stifterinnen und Stifter insbesondere durch Beratung und Vernetzung in ihrer Arbeit.

Ansprechpartnerin: 
Bundesverband Deutscher Stiftungen
Dr. Katrin Rupprecht
Referentin Politische Kommunikation
 presse@stiftungen.org
T +49 (0)30 89 79 47-84
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