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Studie: FiDA bringt Banken die junge Generation zurück
55 Prozent der 18- bis 34-Jährigen würden für datenbasierte Bankservices zahlen

Frankfurt (ots)

Die kommende EU-Verordnung "Financial Data Access" (FiDA) verpflichtet Deutschlands Banken, ihre Datensilos zu öffnen. Für etablierte Banken können sich dadurch neue Geschäftschancen eröffnen. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Cofinpro zeigt: Gerade die umkämpfte Zielgruppe der 18- bis 34-jährigen Bankkunden begrüßt FiDA-optimierte Dienstleistungen und wartet förmlich darauf. Mehr als die Hälfte dieser Altersgruppe wäre sogar bereit, dafür zu zahlen - deutlich mehr als der Gesamtdurchschnitt.

"Die Jungen gelten als preissensibel und schwer zu binden. Unsere Zahlen widerlegen diese Behauptung", sagt Björn Böx, Manager bei Cofinpro. "Wenn Banken FiDA richtig ausspielen, können sie eine Generation zurückgewinnen, die viele etablierte Anbieter bereits verloren glaubten."

Die 1.133 Befragten der Cofinpro-Studie senden ein klares Signal: 71 Prozent der Jüngeren sehen einen Mehrwert in einem FiDA-basierten Finanzdashboard, das Daten verschiedener Institute bündelt und so die Basis für eine ganzheitliche Beratung schafft. Noch eindrucksvoller: 63 Prozent dieser Altersgruppe würden sogar die Bank wechseln, um ein vollständiges digitales Finanzprofil zu erhalten. Bei älteren Kunden liegt dieser Wert erheblich niedriger. "Das ist ein Weckruf", sagt Böx. "Wer zu spät reagiert, erreicht die junge nachwachsende Generation nicht mehr und gefährdet damit den Zugang zu einer attraktiven Neukundengruppe. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Bestandskunden zu innovativen Wettbewerbern abwandern."

Trotz aller Wechselbereitschaft haben traditionelle Banken einen entscheidenden Vorteil: das Vertrauen ihrer Kunden. 76 Prozent aller Befragten ziehen bei sensiblen Finanzdaten etablierte Finanzinstitute vor - ein klarer Abstand zu Neobanken. "Banken profitieren von ihrem Vertrauensvorsprung, müssen diesen aber noch stärker als bislang im Rahmen ihres digitalen Serviceangebots nutzbar machen, um insbesondere den Zeitgeist der jüngeren Kundengruppe zu treffen", betont Marie-Chantal Becker, Expert Consultant bei Cofinpro. "Wenn die Institute jetzt die Initiative ergreifen, wird FiDA weit mehr als eine regulatorische Verpflichtung, nämlich eine taktische Chance mit Zukunftspotenzial."

Junge Kunden wünschen sich mehr Orientierung

Paradox: Obwohl 60 Prozent der Kunden bereits Bankberatung nutzen, schätzen zwei Drittel ihr eigenes Finanzwissen nur als befriedigend oder schlechter ein. Gerade junge Kunden nutzen zwar überdurchschnittlich häufig Beratung, haben aber den schwächsten Finanzüberblick. "Hier liegt der Schlüssel", erklärt Becker. "Kunden sind von der Produktvielfalt überfordert und wünschen sich kompetente Unterstützung. Aber erst mit den Möglichkeiten, die ein FiDA-basierter Überblick bietet, kann eine Bank wirklich qualifizierte, individuelle Empfehlungen geben."

Ein erweitertes Dienstleistungs- und Serviceangebot kann sich für die Banken rechnen: Drei Viertel der zahlungswilligen Kunden wären bereit, bis zu fünf Euro pro Monat für individuelle Services zu zahlen. Bei den Jüngeren zeigt sich sogar jeder Dritte offen für höhere Beträge. "Das räumt mit dem Mythos auf, junge Kunden wollten alles umsonst", so Böx. "Sie sind bereit zu zahlen - aber nur für echten Mehrwert. Dafür müssen Banken ihren klassischen Beratungsansatz überarbeiten und beispielsweise auch in markterweiternden Kooperationen denken."

Worauf kommt es an?

Die Umfrageergebnisse liefern den Banken klare Handlungsimpulse: Der Beratungsbedarf ist groß, die Zahlungsbereitschaft unter Digitalnutzern hoch und die Wechselbereitschaft spürbar. Institute, die FiDA proaktiv angehen, können ihre Position nachhaltig stärken.

"Die Regulierung kommt zur richtigen Zeit. Die Kunden sind bereit für den nächsten Schritt. Wer jetzt handelt, gewinnt die Loyalität der digitalen Generation", fasst Böx zusammen.

Über die Studie

Die Cofinpro-Studie "Banken im Zugzwang? - Was Endkunden von FiDA erwarten" wurde im Juni 2025 durchgeführt. Dafür wurden 1.133 Personen in Deutschland zu ihren Erwartungen an FiDA-optimierte Bankservices befragt. Die repräsentative Befragung untersuchte die Einstellung der Verbraucher:innen zu datenbasierten Finanzdienstleistungen, ihre Zahlungsbereitschaft für individualisierte Services und ihre Anforderungen an Datenschutz und Transparenz. Die vollständigen Studienergebnisse stehen hier zum Download bereit.

Über Cofinpro ( www.cofinpro.de)

Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Banken und Fondsgesellschaften in der Management-, Fach- und Technologieberatung. Zu den Kunden zählen große Geschäfts-, Landes- und Förderbanken sowie die genossenschaftliche Finanzgruppe. Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft, beschäftigt die Unternehmensberatung inzwischen rund 250 Bank- und Technologieexperten. Das Haus hat 2025 zum 15. Mal in Folge vom Great Place to Work® Institut die Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands erhalten.

Pressekontakt:

corpNEWSmedia
Christoph Seeger
Redaktion
Tel.: +49 (0) 40 207 6969 81
E-Mail: christoph.seeger@corpnewsmedia.de

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