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Schwäbische Zeitung: Gefährlicher Nährboden - Kommentar

Ravensburg (ots)

Bahnbrechende Erkenntnisse sind von der neuerlichen Untersuchung Hunderter Altfälle im Süden nicht zu erwarten. Doch das ist kein Grund zur Beruhigung. Denn die Geschichte rechtsextremer Gewalt im wiedervereinigten Deutschland musste schon nach Bekanntwerden der NSU-Terrormorde komplett neu geschrieben werden. Spätestens seit dieser Zeit müsste klar sein, dass rechte Gewalt nicht nur ein Thema weit entfernter ostdeutscher Provinzörtchen ist. Fälle wie die in Heidenheim, Bad Buchau und Memmingen zeigen überdies, dass neonazistisches Gedankengut gefährlich ist, selbst wenn es nicht als Auslöser der Taten gilt. Die generelle Geringschätzung anderer Menschen wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder sexuellen Orientierung macht es leicht, den vermeintlich Minderwertigeren zu verletzen. Menschenverachtende Ideologien sind Nährboden für menschenverachtendes Handeln. Das gilt in Ostsachsen ebenso wie in Oberschwaben.

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