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Polizei Hamburg

POL-HH: 230420-3. Eine Zuführung nach versuchtem "Schockanruf" in Hamburg-Bergedorf

Hamburg (ots)

Zeit: 18.04.2023, 13:12 Uhr; Ort: Hamburg-Bergedorf

Zivilfahnder des Polizeikommissariats 43 (PK 43) haben am Dienstag einen mutmaßlichen Trickbetrüger in Hamburg-Bergedorf vorläufig festgenommen. Der Mann kam vor einen Haftrichter.

Dienstagvormittag meldete sich eine Frau telefonisch bei der 81-jährigen Hamburgerin und gab sich in betrügerischer Absicht als deren Tochter aus. Sie teilte der Seniorin weinend mit, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Danach wurde das Telefonat von einem angeblichen Staatsanwalt "Herrn König" weitergeführt, der vorgab, dass die Untersuchungshaft für ihre Tochter nur durch die Zahlung einer hohen Kaution abgewendet werden könne. Im weiteren Verlauf holte die 81-Jährige - während des stetig andauernden Telefonats mit dem vermeintlichen Staatsanwalt - Goldbarren und -münzen aus ihrem Bankschließfach und begab sich wieder nach Hause. Als der angebliche Staatsanwalt der Dame mitteilte, dass das Gold umgehend bei ihr abgeholt werden solle, wurde sie misstrauisch und nutzte ein anderes Telefon, um unbemerkt die Polizei zu verständigen. Bevor die Beamten den Einsatzort erreichten, hatte die Seniorin einen telefonierenden Mann auf ihrem Grundstück bemerkt und diesen der Polizei beschrieben. Die eintreffenden Fahnder wurden in der Nähe des Einsatzortes auf einen Mann mit dem beschriebenen Aussehen aufmerksam, der sich gerade in einem Auto entfernen wollte. Sie nahmen ihn vorläufig fest. Die Durchsuchung seiner Person und des Wagens führten zur Sicherstellung eines dreistelligen Bargeldbetrags, einer Tasche mit diversen Werkzeugen sowie zweier Mobiltelefone.

Der Tatverdächtige, ein 30-jähriger Pole, wurde erkennungsdienstlich behandelt und einem Haftrichter zugeführt, der einen Haftbefehl erließ.

Die Ermittlungen der Fachdienststelle für Trickbetrug (LKA 43), insbesondere zu den weiteren Mittätern des Festgenommenen, dauern an. Auch wird geprüft, ob die Gruppierung für weitere, ähnlich gelagerte Fälle verantwortlich sein könnte.

Die Betrugsmasche "Schockanruf" ist ein nahezu alltägliches Kriminalitätsphänomen in Hamburg. Hierbei täuscht ein(e) Anrufer(in) stets die Notlage eines Familienmitglieds des/der Angerufenen vor, wie beispielsweise einen verursachten schweren Verkehrsunfall. Zur Abwendung der Untersuchungshaft müsse nun eine Kaution, häufig in Höhe mehrerer zehntausend Euro, gezahlt werden. Die Angerufenen sollen das Geld regelhaft in bar an vor Ort erscheinende Abholer(innen) übergeben.

Die Polizei Hamburg rät in diesem Zusammenhang:

   - Geben Sie Fremden gegenüber (auch telefonisch) keine Details zu 
     Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
   - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie
     sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie 
     die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an 
     und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
   - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: 
     Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen 
     nahe stehenden Personen.
   - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an 
     unbekannte Personen oder deponieren es für sie.
   - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie 
     unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
   - Sind Sie bereits Opfer eines Trickbetrugs geworden, zeigen Sie 
     die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei 
     helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend 
     zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
   - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, beispielsweise höhere Geldbeträge 
     und andere Wertgegenstände, nicht zu Hause auf, sondern auf der 
     Bank oder im Bankschließfach.

Ka.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Polizeipressestelle / PÖA 1
Thilo Marxsen
Telefon: 040 4286-56211
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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