All Releases
Follow
Subscribe to Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt

Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt

BPOL KB Frankfurt: Gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt am Main

Frankfurt am Main | Düren | Calw (ots)

Bundesweite Festnahmen und Durchsuchungen wegen des Verdachts des bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern zur Ausübung der Prostitution

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Eingreifreserve - und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt am Main haben am heutigen Donnerstag (08.05.2025) Wohn- und Geschäftsräume sowie Bordellbetriebe in acht Bundesländern durchsucht und drei Tatverdächtige festgenommen. Der umfangreiche Ermittlungskomplex, der wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen und der Steuerhinterziehung im besonders schweren Fall geführt wird, richtet sich gegen neun Beschuldigte.

Die Durchsuchungsmaßnahmen fanden in insgesamt 40 Objekten in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachen, Thüringen und Bremen statt.

Die drei Festnahmen, die aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts Darmstadt erfolgten, wurden in Düren und Karlsdorf-Neuthard vollzogen.

Bei den drei festgenommenen Beschuldigten, zwei Frauen und ein Mann, handelt es sich um chinesische Staatsangehörige im Alter von 34, 41 und 42 Jahren.

Die 34-jährige Beschuldigte und der 42-jährige Beschuldigte sind dringend verdächtig, zwischen Oktober 2022 und Oktober 2024 zahlreiche Frauen aus der Volksrepublik China als Prostituierte beschäftigt und beherbergt zu haben, obwohl diese nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit verfügten. Sie sollen an fast 500 verschiedenen Orten im gesamten Bundesgebiet in sogenannten Tagesterminwohnungen (Hotelzimmer, Apartments) chinesische Prostituierte zur Erbringung sexueller Dienstleistungen aller Art eingesetzt haben. Die Betriebsführung soll beiden Beschuldigten gemeinsam oblegen haben. Während der 42-jährige Beschuldigte darüber hinaus vor allem "Kundenakquise" über Online-Portale betrieben und die beschäftigten Prostituierten "betreut" haben soll, wird der 34-jährigen Beschuldigten zur Last gelegt, die Anmietung von Tagesterminwohnungen über bislang nicht identifizierte Dritte in China organisiert zu haben.

Die 41 Jahre alte Beschuldigten soll die 34-jährige Beschuldigte im Juli 2024 bei der Verwaltung einer weiteren, kontinuierlich betriebenen Tagesterminwohnung vertreten und unterstützt haben. Sie soll zudem Freier zugeführt, Bargeld entgegengenommen und vor polizeilichen Kontrollen gewarnt haben.

Allen Beschuldigten soll bewusst gewesen sein, dass die beschäftigten Prostituierten nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit in der Bundesrepublik verfügten.

Die heutigen Einsatzmaßnahmen werden von einer Staatsanwältin der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, knapp 800 Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei sowie acht Steuerfahnderinnen und Steuerfahndern des Finanzamts Offenbach am Main umgesetzt.

Im Rahmen der zur Stunde noch andauernden Durchsuchungen wurden bereits über 50 Mobiltelefone und weitere Datenträger als Beweismittel sichergestellt. Zur Abschöpfung der Gewinne aus den mutmaßlichen Straftaten wurden zahlreiche Luxushandtaschen und Schmuck sichergestellt. Aufgrund von zwei Arrestbeschlüssen des Amtsgerichts Darmstadt in Höhe von insgesamt 6,2 Millionen Euro wurden drei Sicherungshypotheken für Immobilien eingetragen.

Die drei festgenommenen Beschuldigten werden morgen dem Haftrichter des Amtsgerichts Darmstadt vorgeführt, der über die Invollzugsetzung der Haftbefehle entscheiden wird.

Informationen zur Eingreifreserve:

Die im April 2000 gegründete Eingreifreserve besteht aus einem Leitenden Oberstaatsanwalt (Abteilungsleiter), drei Oberstaatsanwältinnen/Oberstaatsanwälten, sieben Staatsanwältinnen/Staatsanwälten und einem Sekretariat. Sie ist organisatorisch eine eigenständige Abteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.

Die Eingreifreserve unterstützt die landgerichtlichen Staatsanwaltschaften verfahrensbezogen. Über den Einsatz der Eingreifreserve entscheidet der Generalstaatsanwalt durch Zuweisung von Ermittlungsverfahren nach § 145 Abs. 1 GVG.

Schwerpunkte der Arbeit der Eingreifreserve sind Verfahren aus folgenden Deliktsbereichen:  organisierte und bandenmäßige Steuerstraftaten  sonstige Wirtschaftskriminalität  organisierte Kriminalität  ermittlungsintensive Kapitaldelikte und Cold Cases  Sammelverfahren und umfangreichere Verfahren aus dem Bereich der Allgemeinkriminalität  Verfahrenskomplexe mit regional übergreifenden örtlichen Zuständigkeitsschwerpunkten

Rückfragen bitte an:

Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt
Pressestelle, PHKin Nastoll
Telefon: 069/907483-1500
E-Mail: bpold.koblenz@polizei.bund.de

Original content of: Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt, transmitted by news aktuell

More press releases: Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt
More press releases: Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt