FW-KLE: Fettbrand im Kamin führt zu Großeinsatz in Klever Steakhouse
Kleve-Kellen (ots)
Am Donnerstag, dem 12. Juni 2025, wurde die Freiwillige Feuerwehr Kleve um 16:36 Uhr zu einem Gebäudebrand (B3) im Steakhouse El Poncho an der Emmericher Straße alarmiert. Vor Ort bestätigte sich ein Fettbrand im Kamin, der sich im Verlauf als äußerst komplexer und langwieriger Einsatz herausstellte. Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte aus mehreren Einheiten der Feuerwehr Kleve bis in die späten Abendstunden im Einsatz. Drei Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Emmericher Straße war während des Einsatzes zeitweise nur einspurig befahrbar.
Ausgedehnter Fettbrand in Kamin und Zwischendecke
Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung trafen um 16:42 Uhr die ersten Kräfte des Löschzugs Kellen mit einer Drehleiter und des Löschzugs Nordwest mit den Einheiten Wardhausen-Brienen, Düffelward und Keeken am Einsatzort ein. Dichter, dunkler Rauch drang aus dem Schornstein. Schnell wurde klar, dass es sich um einen ausgedehnten Fettbrand im Kaminrohr handelte. Besonders der quer geführte Abschnitt des Kamins stellte die Einsatzkräfte vor Herausforderungen, da dieser durch eine Zwischendecke führte, sich stark erhitzte und so den Brand auf die Deckenkonstruktion übertrug.
Der Brand der zentimeterdicken Fettablagerungen erhitzte das Metallrohr auf über 600 Grad Celsius. Die ersten Löschversuche mit CO₂- und Pulverlöschern blieben ohne Erfolg, weshalb die Entscheidung getroffen wurde, die Zwischendecke zu öffnen und abzulöschen. Gleichzeitig konnte so auch das glühende Rohr mit Wasser gekühlt werden.
Großer Bedarf an Atemschutz - Unterstützung aus Goch
Um den hohen Bedarf an Atemschutzgeräteträgern und Material zu decken, wurden im weiteren Verlauf zusätzliche Einheiten des Löschzugs Nordost (mit Warbeyen, Schenkenschanz und Griethausen) sowie der Abrollbehälter Atemschutz aus Goch nachalarmiert. Letzterer traf gegen 19:00 Uhr mitsamt eigenem Logistikfahrzeug ein und versorgte die Einsatzstelle mit neuem Gerät. Die Trupps arbeiteten rotierend bis etwa 20:30 Uhr unter Atemschutz.
Parallel zum Löscheinsatz wurde ein Schornsteinfeger hinzugezogen, der die Maßnahmen fachlich begleitete. Abschließend wurde das betroffene Rohr mit Löschschaum geflutet, um die Temperaturen endgültig zu senken. Ein hinzugezogener Elektriker stellte sicher, dass die Kühltechnik im Restaurant weiterhin funktionstüchtig blieb.
Rettungsdienst und Nachsorge
Sechs Personen wurden vom Rettungsdienst versorgt, drei von ihnen mussten vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Davon konnten zwei bereits nach kurzer Zeit wieder entlassen werden, eine Person blieb zur weiteren Beobachtung.
Die Einsatzstelle konnte gegen 21:30 Uhr an die Polizei übergeben werden. Einsatzleiter Daniel Scholz zog anschließend ein positives Fazit: "Der Einsatz war sehr fordernd, aber alle eingesetzten Kräfte haben hervorragend zusammengearbeitet. Die Kommunikation lief reibungslos und die Maßnahmen wurden zügig und diszipliniert umgesetzt. Ein großes Lob an alle Beteiligten."
Die Polizei bittet um Verständnis für die durch die zeitweise Sperrung der Emmericher Straße entstandenen Verkehrsbehinderungen und verzeichnete keine weiteren besonderen Vorkommnisse. Während des stundenlangen Einsatzes kümmerte sich der Logistikzug der Feuerwehr Kleve um die Verpflegung der Feuerwehrleute. Ein besonderer Dank gilt außerdem den Mitarbeitenden des El Poncho, die zusätzlich Getränke für die Einsatzkräfte bereitstellten.
Hinweis zu Fettbränden: Gesundheit geht vor
Die Feuerwehr lobt das besonnene Verhalten der Mitarbeitenden des Restaurants, die erste Löschmaßnahmen mit Feuerlöschern durchführten, jedoch zügig erkannten, dass der Brand sich nicht kontrollieren ließ und das Gebäude umgehend verließen. In diesem Zusammenhang weist die Feuerwehr darauf hin, dass sowohl Kamin- als auch Fettbrände besonders schwer zu löschen sind und schnell zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden können. Wenn erste Löschversuche keinen unmittelbaren Erfolg zeigen, sollte aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit schnellstmöglich das Gebäude verlassen und umgehend die Feuerwehr alarmiert werden.
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