Fürth (ots)

Ein knapp fünfjähriger Junge wurde von seiner Mutter und deren Lebensgefährten vermutlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen massiv vernachlässigt. Eine herbeigerufene Notärztin veranlasste die sofortige Einweisung in eine Klinik. Die 29-jährige Mutter und ihr Lebensgefährte wurden festgenommen.

Am Dienstagvormittag (03.08.2010) teilte ein verantwortlicher Arzt der KPI Fürth mit, dass ein offensichtlich vernachlässigtes, deutlich unterernährtes Kleinkind, in die Klinik eingeliefert worden sei und in Lebensgefahr schwebe. Die Mutter des Jungen hatte kurz vorher einen Notarzt mit dem Hinweis angefordert, dass ihr Sohn unter Durchfall leide.

Die 29-Jährige war erst im Frühjahr 2010 mit ihrem seit Geburt schwerstbehinderten Jungen aus einem anderen Bundesland zu ihrem neuen Lebensgefährten nach Fürth gezogen. Nach den bisherigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen der Kripo Fürth lagen bis zum Umzug der Mutter keinerlei Hinweise auf eine mögliche Vernachlässigung des Kindes vor. Das Jugendamt der Stadt Fürth hat erst am 03.08.2010 über die ermittelnden Kriminalbeamten von der Existenz des Jungen und dessen Vernachlässigung erfahren. Eine Übernahme des Sorgerechts wurde vom Jugendamt bereits in die Wege geleitet.

Die 29-jährige Mutter und ihr 31-jähriger Lebensgefährte wurden wegen des dringenden Tatverdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen im besonders schweren Fall noch am 03.08.2010 in der Klinik festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Fürth wird die 29-Jährige heute dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg-Fürth zur Prüfung der Haftfrage überstellt. Der 31-Jährige wurde nach erfolgter Vernehmung wieder entlassen.

Elke Schönwald