All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Trügerische Idylle Von Miguel Sanches

Hagen (ots)

Das G7-Treffen in Elmau sollte aus dem Tourismus-Etat bezahlt werden. Die Bilder zum Auftakt sind beste Werbung für Bayern. Die Welt hingegen wartet noch auf den politischen Nutzwert.

Ein unsicherer Punkt bleibt der Klimaschutz. Es ist unklar, ob das Zwei-Grad-Begrenzungsziel für die Erwärmung der Erdatmosphäre von den führenden Industriestaaten bestätigt wird; wenn ja, dann ohne konkrete Verpflichtungen.

Das Bild, das Europa abgibt, ist wenig schmeichelhaft. Am Tisch sitzt mit dem Briten David Cameron ein Mann, der die Sinnfrage stellt und die Europäischen Union in eine Zerreißprobe führen könnte. Russland destabilisiert derweil weiter die Ukraine. Der Konflikt spitzt sich zu und überfordert die EU als Ordnungsfaktor.

Und schließlich ist da noch die Griechenland-Krise. Sie ist zwar ökonomisch überschaubar, aber psychologisch beunruhigend, weil sie zu Turbulenzen auf den Märkten führen kann. Die EU wirkt ratlos und weiß nicht, ob die Situation beherrschbar ist. Was müssen eigentlich Japaner, Kanadier und Amerikaner denken?

Vor diesem Hintergrund versteht man besser denn je, warum die Kanzlerin sich Ziele gesetzt hat wie den Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen, das Plädoyer für Sozialstandards und die Rechte der Frauen. Hier wiederholt sich im Weltmaßstab die Politik der kleinen Schritte, weil wir in den großen Konflikten nicht weiterkommen. Das ist kein Argument gegen, sondern für G7, für eine gemeinsame Analyse und für eine besser abgestimmte Politik. Nichts ist in Ordnung. Es sieht nur manchmal so aus in der Idylle von Elmau.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 07.06.2015 – 21:31

    Westfalenpost: Das neue Nachdenken Von Andreas Thiemann

    Hagen (ots) - Als ein "Festival des Ehrenamtes" hatte Bundespräsident Joachim Gauck den Stuttgarter Kirchentag zum Auftakt motivierend gelobt. Von einer Kultur "neuer Nachdenklichkeit" wusste am Ende des fünftägigen Treffens die Generalsekretärin des Kirchentags, Ellen Ueberschär, sichtlich beeindruckt zu berichten. Und in genau dieser inhaltlichen Klammerung wird der Veranstaltungsmarathon seinen 120 000 ...

  • 03.06.2015 – 22:52

    Westfalenpost: Eine Frage des Formats Von Knut Pries

    Hagen (ots) - In der Schlussphase der Verhandlungen über einen Griechenland-Deal ("Geld gegen Reformen") spielt eine große Rolle, was die Diplomaten "das Format" nennen. Damit ist nicht etwa Kompetenz gemeint, sondern wer sich überhaupt wo mit wem trifft. Das Gewese, dass darum gemacht wird, hat bisweilen lächerliche Züge. Beim Treffen des EU-Führungsduos Merkel/Hollande mit den Chefs der Geberinstitutionen Juncker ...

  • 03.06.2015 – 22:47

    Westfalenpost: Eine Chance, innere Haltung zu üben Von Andreas Thiemann

    Hagen (ots) - Am Anfang eines jeden Kirchentages stellt sich die grundsätzliche Sinnfrage: Was soll das? Was bewegt, was bewirkt eine derartige Massenveranstaltung über das bloße Tagungsereignis hinaus? Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag, der jetzt in Stuttgart begonnen hat, gibt die Antwort gleich in seinem Motto: "damit wir klug werden". Die vier Worte sind ...