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Flüchtlingskinder ohne Rechte
terre des hommes: Bundesregierung soll Vorbehalt zur UN-Kinderrechtskonvention zurücknehmen

Osnabrück (ots)

Schon vor 10 Jahren, am 5.4.1992, ratifizierte
der Deutsche Bundestag die UN-Kinderrechtskonvention - allerdings mit
Vorbehalt: Flüchtlingskinder in Deutschland sind von den
völkerrechtlichen Mindestgarantien zum Schutze von Kindern nach wie
vor ausgeschlossen. Dagegen protestieren terre des hommes und andere
Organisationen seit über 10 Jahren: "Es kann nicht sein, dass
Flüchtlingskinder in Deutschland weiter wie Kinder zweiter Klasse
behandelt werden. Wir fordern die Bundesregierung mit Nachdruck auf,
den Vorbehalt gegenüber der UN-Kinderrechtskonvention endlich
zurückzunehmen", so Andreas Rister, Referent für Kinderrechte bei
terre des hommes Deutschland.
Auch der deutsche Bundestag hat im September 2001 dringend die
umfassende Anerkennung der Konvention angemahnt; der UN-Ausschuß für
Rechte der Kinder hat den deutschen Umgang mit Flüchtlingskindern
ausdrücklich kritisiert. Dennoch konnte das Innenministerium und
Minister Schily bisher die Beibehaltung des Vorbehalts durchsetzen -
trotz anderslautender Wahlversprechen von SPD und Bündnis90 / Die
Grünen vor der Regierungsübernahme.
In Deutschland leben etwa 6.000 bis 10.000 unbegleitete
Flüchtlingskinder. Sie werden schon ab 16 Jahren asyl- und
ausländerrechtlich wie Erwachsene behandelt. Oft wird ihr Alter
angezweifelt und mit entwürdigenden und wissenschaftlich nicht
anerkannten Methoden zwangsweise festgestellt. Minderjährige werden
regelmäßig in Abschiebehaft genommen und immer wieder alleine
abgeschoben, obwohl sie in ihrer Heimat in manchen Fällen in
Lebensgefahr sind. Viele Flüchtlingskinder haben keine Möglichkeit,
zur Schule zu gehen; oft werden sie nur eingeschränkt medizinisch
versorgt.
terre des hommes unterstützt eine Reihe von Projekten und
Initiativen in Deutschland, die trotz der rechtlichen Behinderungen
Flüchtlingskinder fördern und unterstützen. Anfang Mai findet in New
York der 2. Weltkindergipfel der Vereinten Nationen statt. Mit der
Aktion "AlleansNetz - Für Kinder und ihre Rechte" fordert terre des
hommes die deutschen Delegierten auf, sich dort konsequent für die
Durchsetzung der elementaren Rechte des Kindes einzusetzen. Eine der
zentralen Forderung der Aktion ist es, dass Flüchtlingskinder Schutz
und Hilfe erhalten - auch in Deutschland.
verantwortlich: terre des hommes-Pressereferat
Für Rückfragen: 
Andreas Rister 
Referent für Kinderrechte,  
Tel.: 0541 / 71 01-122 oder 0171 / 370 55 33
Ralf Willinger 
terre des hommes-Pressereferat 
Tel.: 0541 / 7101-174

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e. V., übermittelt durch news aktuell

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