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ARD-DeutschlandTrend: Großes Vertrauen in die WM-Sicherheit - Sympathieverluste für Regierung und Minister

Köln (ots)

ARD-DeutschlandTREND Juni
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ARD-DeutschlandTrend: Großes Vertrauen in die WM-Sicherheit
Sympathieverluste für Regierung und Minister
Gut eine Woche vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft haben die 
meisten Bundesbürger Vertrauen in die getroffenen 
Sicherheitsvorkehrungen. Eine deutliche Mehrheit von 73 Prozent 
glaubt, dass alles Notwendige getan wird, um Ausschreitungen oder 
Gewalttaten bei Großveranstaltungen während der Weltmeisterschaft in 
Deutschland zu verhindern.
Nur 15 Prozent sind der Ansicht, dass nicht alles Notwendige getan 
wird. Jeder Zehnte (10 Prozent) äußert spontan, dass sich Gewalttaten
bei Großveranstaltungen gar nicht verhindern ließen. Das ist das 
Ergebnis des aktuellen ARD-DeutschlandTrends für die Tagesthemen, 
erhoben von Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche unter
1.000 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten.
Um die Sicherheit bei der Übertragung von Fußballspielen auf 
öffentlichen Plätzen zu verbessern, würden 91 Prozent der Deutschen 
eine Beschränkung des Alkoholkonsums akzeptieren. Nur jeder Zehnte (9
Prozent) lehnt dies ab. Auch stärkere Zugangskontrollen auf 
öffentlichen Plätzen stoßen bei einer großen Mehrheit auf Zustimmung:
84 Prozent würden sie akzeptieren und nur 15 Prozent ablehnen.
Für das Turnier haben die Deutschen einen klaren Favoriten. Über 
die Hälfte der Bundesbürger (54 Prozent) sind von einem erneuten 
Titelgewinn der Brasilianer überzeugt. Damit können die Südamerikaner
ihren Favoritenstatus ausbauen: In der letzten vergleichbaren 
Erhebung von März sahen erst 45 Prozent das brasilianische Team vorn.
Der deutschen Mannschaft trauen hingegen nur zehn Prozent der 
Bundesbürger (+3) den Turniersieg zu. Je vier Prozent gehen von einem
Erfolg Italiens und Argentiniens aus. Die Teams aus England, Holland 
und Frankreich sehen jeweils zwei Prozent der Bundesbürger als Sieger
aus der Meisterschaft hervorgehen.
Wie weit die deutsche Elf dort kommt, darüber sind die Meinungen 
geteilt. 21 Prozent erwarten die Deutschen im Endspiel. 59 Prozent 
gehen davon aus, dass die Mannschaft in die Zwischenrunden kommt. 14 
Prozent rechnen damit, dass sie schon in der Vorrunde ausscheidet. 
Allerdings hat die Zuversicht ins deutsche Team im Vergleich zu März 
zugenommen: Kurz nach der 1:4-Niederlage gegen Italien waren vor drei
Monaten noch 28 Prozent der Meinung, dass Deutschland bereits in der 
Vorrunde scheitern wird.
Deutlich fällt das Urteil über Teamchef Jürgen Klinsmann aus. Mehr 
als zwei Drittel (68 Prozent) halten ihn für einen guten 
Bundestrainer. Nur 16 Prozent sehen das nicht so.
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Sonntagsfrage: Beide Regierungsparteien verlieren
Die politische Stimmung in Deutschland hat sich im Vergleich zum
Vormonat verschlechtert. Nur noch 31 Prozent sind mit der Arbeit der 
Bundesregierung zufrieden. Das sind neun Punkte weniger als im Mai. 
Mehr als zwei Drittel (68 Prozent, +13) sind mit der Arbeit von 
Schwarz-Rot weniger oder gar nicht zufrieden, darunter sind 41 
Prozent der Unions- und 63 Prozent der SPD-Anhänger.
Die Sympathieverluste des Kabinetts spiegeln sich in den Bewertungen 
für seine Mitglieder. Zwar führt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 
einer Zustimmung von 63 Prozent die Liste der beliebtesten 
Parteipolitiker weiter an, verliert aber im Vergleich zum Vormonat 
neun Punkte. Auf Platz zwei folgt Außenminister Frank-Walter 
Steinmeier, mit dessen Arbeit 56 Prozent (-7) einverstanden sind. 
Innenminister Wolfgang Schäuble kommt mit einer Zustimmung von 52 
Prozent (-1) auf den dritten Platz. Mit der Arbeit von SPD-Chef Kurt 
Beck sind 46 Prozent (-4) der Deutschen zufrieden. Verlierer des 
Monats sind Finanzminister Peer Steinbrück (37 Prozent Zustimmung, 
-12), Arbeitsminister Franz Müntefering (37 Prozent Zustimmung, -11) 
und die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast (33 Prozent Zustimmung, 
-12).
Bei der Direktwahlfrage kann sich Angela Merkel gegen Kurt Beck klar 
durchsetzen. Könnten die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen, 
würden sich über die Hälfte (51 Prozent) für die Amtsinhaberin und 27
Prozent für den SPD-Chef entscheiden.
In der Sonntagsfrage, die Infratest dimap am Montag, Dienstag und 
Mittwoch 1.500 Wahlberechtigten gestellt hat, verlieren beide 
Regierungsparteien. Die Union kommt auf 37 Prozent (-2 i. Vgl. zum 
Vormonat), die SPD auf 30 Prozent (-1). Die FDP erreicht zehn Prozent
der Stimmen (+1), die Linken neun Prozent (+1). Die Grünen bleiben 
unverändert bei zehn Prozent.
Mehrheit gegen Bundeswehreinsatz im Kongo
Der am Donnerstag vom Bundestag beschlossene Einsatz der Bundeswehr 
im Kongo wird von über der Hälfte der Deutschen skeptisch gesehen: 59
Prozent halten den Bundeswehr-Einsatz in der Hauptstadt Kinshasa für 
nicht sinnvoll. 37 Prozent sehen das anders.
Befragungsdaten
-	Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 
Jahren
-	Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.500 Befragte
-	Erhebungszeitraum: 29.-30. Mai 2006;
         Sonntagsfrage: 29.-31. Mai 2006
-	Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
-	Fehlertoleranz: 	1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-4605, -2770
Beate Philipp, WDR-Chefredaktion, Telefon 0221/220-1800

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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