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WDR Recherchen: Digitaler Polizeifunk - Funklöcher in mehr als 180 Bahnhöfen deutschlandweit

Köln (ots)

An mehr als 180 Bahnhöfen in Deutschland funktioniert der Digitalfunk
der Polizei entweder gar nicht oder nur lückenhaft. Das haben 
Recherchen des WDR ergeben. Aus Berichten, die dem WDR vorliegen, 
geht hervor, dass es unter anderem im Kölner Hauptbahnhof und im 
Bahnhof Münster Bereiche gibt, in denen Polizisten über den digitalen
Funk nicht erreichbar sind. Betroffen sind sowohl die Bundespolizei 
als auch die Landespolizei und Einsatzkräfte weiterer 
Sicherheitsbehörden.

Das Problem mit den Funklöchern ist bereits seit Einführung des 
Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben,
des sogenannten BOS-Funks, in den Jahren 2014 und 2015 bekannt. 
Seitdem hat es zahlreiche Versuche gegeben, die Funkabdeckung in den 
betroffenen Bereichen zu verbessern. In mehr als 180 Bahnhöfen wurden
die Probleme aber bis heute nicht gelöst.

Nach Angaben von Polizisten kann es für Beamte gefährlich werden, 
wenn sie in einem Funkloch stecken, dort angegriffen werden, aber 
über den BOS-Funk keine Hilfe anfordern können. Gefährlich kann es 
auch werden, wenn beispielsweise die Leitstelle der Bundespolizei 
Beamte in einem Bahnhof nicht vor Gewalttätern warnen können. Damit 
den Polizisten auch in Funklöchern ein Kommunikationsmittel zur 
Verfügung steht, hat die in den Bahnhöfen zuständige Bundespolizei 
ihre Beamten zusätzlich mit Handys ausgerüstet. Doch Handys sind nach
Angaben von Polizisten in einem Einsatz nicht so schnell und 
unkompliziert zu bedienen, wie die Dienst-Funkgeräte, deren 
Sprecheinrichtungen außen an der Uniform angebracht sind.

Zuständig für die Versorgung der Bahnhöfe mit digitalem BOS-Funk sind
die Eigentümer der Gebäude, bei den meisten Bahnhöfen also die 
Deutsche Bahn. Die Bahn hat 2017 ein Sofortprogramm für die 
Nachrüstung von 30 Bahnhöfen beschlossen. Bis Ende 2019 sollte die 
Liste abgearbeitet sein. Doch die Funklöcher im Kölner Hauptbahnhof 
wurden bis heute nicht beseitigt. Auch im Bahnhof Münster soll es 
nach Informationen, die dem WDR vorliegen, weiterhin Probleme mit dem
Digitalfunk geben.

Immerhin hat die Bahn nach Recherchen des WDR nun aber ein weiteres 
Programm für die Nachrüstung der Bahnhöfe aufgelegt. Bis 2024 sollen 
an mehr als 300 Bahnhöfen in Deutschland zusätzliche Funkanlagen und 
Funkverstärker eingebaut werden. Erst 10 Jahre nach Einführung des 
digitalen BOS-Funks sollen dann die letzten Funklöcher an den 
Bahnhöfen geschlossen werden.

Pressekontakt:

WDR Kommunikation
0221 - 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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