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"Ihre Meinung: Arbeitsstress, Überstunden, Zeitdruck - schuften wir uns krank?" - live aus Alsdorf

Köln (ots)

WDR Fernsehen, Donnerstag, 21.2.2019, 20.15 - 21.45 Uhr 

Diese Frage stellt Bettina Böttinger ihren rund 100 Gästen im 
Energeticon in Alsdorf, einem ehemaligen Zechengebäude. Früher wurde 
hier Steinkohle aus 800 Metern Tiefe gefördert, richtige Maloche. 
Doch bei vielen Arbeitern und Angestellten hat das digitale Zeitalter
die Arbeitswelt total umgekrempelt. Die Übergänge von Arbeitszeit und
Freizeit sind fließend geworden.

Heute stellen sich ganz andere Fragen als früher. Wie sieht 
effizientes Arbeiten aus? Reicht vielleicht eine 15-Stunden-Woche, 
wenn wir auf Konsum verzichten? Sind Zeitarbeitskonten die Lösung? 
Und wo wollen wir eigentlich arbeiten? Großraumbüro, Co-Working-Space
oder Homeoffice? Kann man Karriere machen und gleichzeitig auf die 
work-life-balance achten? Wie wollen wir künftig arbeiten, damit wir 
nicht zu einer kranken und gehetzten Gesellschaft verkommen? 

All diese Fragen können die Zuschauerinnen und Zuschauer mit 
Vertretern aus der Politik, Gewerkschaften und Experten diskutieren. 

Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW, befindet sich mit seiner 
Gewerkschaft im Moment in harten Tarifverhandlungen, begleitet von 
Warnstreiks. Denn: 
"Seit Jahren ist es doch so, dass unsere Kolleginnen und Kollegen 
immer mehr Leistungsdruck haben und immer flexibler sein müssen. Das 
Mantra der Arbeitgeber lautet: "Vollzeit + Überstunden + Leistung + 
Flexibilität". Dem setzen wir entgegen: Mehr Flexibilität im Sinne 
der Beschäftigten. Für Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Für 
Arbeitszeiten, die den unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und
Lebensphasen angepasst werden können - und nicht umgekehrt."

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler aus Bünde im Kreis 
Herford findet, dass sich die Antwort auf diese Frage aus der 
Produktivität ergeben muss. "In Zeiten des Fachkräftemangels haben 
Unternehmen gute Gründe, die Arbeitszeit nicht verkürzen zu wollen."

Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verbands deutscher 
Unternehmerinnen, hat erkannt: "Arbeitnehmern ist eine 
Work-Life-Balance zunehmend wichtiger. Besonders junge und gut 
ausgebildete Fachkräfte lassen sich nicht mehr ausschließlich mit 
viel Geld und einem teuren Dienstwagen locken

Prof. Michael Kastner, Institut für Arbeitspsychologie und 
Arbeitsmedizin in Herdecke, weist auf die Gefahren der neuen 
Arbeitswelt hin: "Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert von 
Depression und Burn-out sein. Schuld daran ist eine Welt im Umbruch 
und die totale Vernetzung. Dagegen hilft nur entnetzen, 
entschleunigen, Planbarkeit, Disziplin und Transparenz."

Redaktion: Jessica Briegmann, Michael Heussen

Pressekontakt:

WDR Pressedesk
Tel.: 0221 220 7100
Email: wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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