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WDR Westdeutscher Rundfunk

WDR-Programmhinweise für Freitag, 16. November 2001

Köln (ots)

WDR Fernsehen, Freitag, 16. November 2001, 23.00 - 23.45 Uhr
Funken, Zollern und Borussen
   Preußens Spuren im Rheinland und in Westfalen
   ein Film von Axel Bornkessel
Nach Ende der napoleonischen Herrschaft in Deutschland im Jahre
1815 bekam das Königreich Preußen zwei neue Provinzen im Westen
zugesprochen: Das Rheinland und Westfalen. Eine ungeliebte
Zwangsheirat - zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen einem
straff organisierten Obrigkeitsstaat und dem bislang zersplitterten
Territorium vieler verschiedener Herren. Doch Rheinland und Westfalen
hatten mancherlei zu bieten, von dem Preußen politisch wie
wirtschaftlich profitierte: Das liberale Bürgertum am Rhein, die
Bodenschätze an Ruhr und Emscher und die florierende Landwirtschaft
Westfalens trugen zum Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht
bei.
Im Rheinland und in Westfalen veränderte sich manches unter
Preußens Herrschaft: Da ist zum Beispiel der Kurort Bad Oeynhausen,
der seine Existenz dem preußischen Bergrat Carl von Oeynhausen
verdankt. Oder die erste Sparkasse in Wuppertal - im preußischen
Staate sollte jeder selbst Vorsorge treffen. Oder die systematische
Erschließung der Bodenschätze des Ruhrgebietes - Namen wie Zeche
Zollern künden noch heute davon.
Zum Ausklang des Preußenjahres 2001 geht Filmautor Axel Bornkessel
auf Spurensuche - unterstützt vom Kölner Kabarettisten Jürgen Becker,
der seine ganz persönlichen Anmerkungen über die Mentalität von
Preußens westlichsten Untertanen beisteuert...
Redaktion   Gudrun Wolter
WDR Fernsehen, Freitag, 16. November 2001, 23.45 - 00.00 Uhr
Gehorsam; fleißig, fromm - Die erste kommunale Armenschule
   aus der Reihe RÜCKBLENDE
   ein Film von Gudrun Wolter
Trotz Schulpflicht in Preußen bleiben Anfang des 19. Jahrhunderts
allein in Berlin rund ein Fünftel aller Kinder Analphabeten. Viele
Eltern konnten das Schulgeld einfach nicht aufbringen, außerdem
mussten schon die Kleinsten in den Fabriken einige Silbergroschen
hinzuverdienen. Die Heranwachsenden ganzer Bevölkerungsschichten
drohten zu verwahrlosen. Um dem entgegenzuwirken, wurde 1827 die
erste kommunale Armenschule in Berlin eröffnet. Es war der Beginn des
allgemeinen und staatlichen Schulwesens in Preußen.
Redaktion   Beate Schlanstein
WDR Fernsehen, Freitag,  16. November 2001, 00.00 - 00.45 Uhr
Friedrich Wilhelm IV.
   Ein politischer Romantiker
   ein Film von Donat Schober
Am 15. Oktober 1795 wurde der spätere Preußenkönig Friedrich
Wilhelm IV. geboren. Der "Romantiker auf dem Thron" war eine
widersprüchliche Persönlichkeit, ein Herrscher, der Kunst und
Wissenschaft liebte, keine Kriege führte, aber kaum Verständnis für
die gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit hatte.
In seine Regierungszeit fallen der Beginn der Industrialisierung
in Preußen und der Aufstieg eines neuen, selbstbewussten Bürgertums.
Doch die Gesellschaft, die ihm vorschwebt, ist biedermeierlich,
hierarchisch und unbeweglich - dienende fröhliche Bauern, biedere
Bürger, frommer Klerus, treuer Adel. Die Forderungen der
Französischen Revolution von 1789 lehnt er ab und verwirft 1847 den
Entwurf einer deutschen Gesamtverfassung. Im März 1848 muss er vor
der Revolution kapitulieren, doch schon wenig später führt er den
entscheidenden Schlag gegen die Frankfurter Nationalversammlung. Er
lehnt die angebotene Kaiserkrone - auch aus religiös-absolutistischen
Gründen - ab und verfestigt in der Folge die Herrschaft der Reaktion
in Preußen.
Eine glückliche Hand hat dieser künstlerisch und wissenschaftlich
begabte König allerdings als Landschaftsgestalter und Bauherr von
Burgen, Schlössern und Kirchen. Neben Berlin und Potsdam gilt seine
besondere Aufmerksamkeit dem Rheinland. So geht nicht zuletzt die
Fertigstellung des Kölner Domes - nach vierhundertjähriger Baupause!
- auf Friedrich Wilhelm IV. zurück.
Der Filmemacher Donat Schober unternimmt mit dieser Dokumentation
den Versuch, die unterschiedlichen Facetten der Persönlichkeit dieses
Preußenkönigs zusammenzuführen, um ein neues Bild von seiner
historischen Bedeutung und seinem auch heute aktuellen Erbe zu
entwerfen.
Redaktion   Beate Schlanstein
WDR Fernsehen, Freitag, 16. November 2001, 00.45 - 1.00 Uhr
Schnapsboykott im Deutschen Reich
   aus der Reihe RÜCKBLENDE
   ein Film von Anne Roerkohl
Die Kneipe an der Ecke ist um die Jahrhundertwende für viele
Arbeiter ein Ort des Rückzugs aus der Enge des häuslichen Elends, das
sie nach einem langen Arbeitstag erwartet. In sozialdemokratischen
Kreisen gilt die Kneipe als "Das einzige Bollwerk der politischen
Freiheit des Proletariats". Die  Obrigkeit dagegen wittert in den
Arbeiterkneipen die Brutstätten  für zwei austauschbare Übel:
Trunksucht und Sozialismus. Die Schnapsbrennereien gehören den
Junkern. Als deren Steuersubventionen bei der Reichsfinanzreform 1909
wieder einmal unangetastet bleiben, ruft die SPD zum Schnapsboykott
auf. Kein Appell zur Abstinenz, sondern eine politische
Demonstration.
Redaktion   Beate Schlanstein
Rückfragen:
Barbara Brückner, WDR-Pressestelle
Tel. 0221 / 220 4607

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