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"Monitor" weist Vorwurf unseriöser Berichterstattung zurück - Auch die Kritik von Walter Riester nicht haltbar

Köln (ots)

Das ARD-Politikmagazin MONITOR weist die Kritik des
Bundesarbeitsministeriums an seiner Berichterstattung (Das Erste, 
10.01.08, 21.45 Uhr) über die Riester-Rente mit Nachdruck zurück. 
"Monitor" hatte gestern in der ARD berichtet, dass die private 
Riesterrente auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird. Sowohl
das Bundesarbeitsministerium, als auch Walter Riester haben diesen 
Sachverhalt wiederholt bestätigt. Der Vorsitzende des 
Sachverständigenrates Prof. Bert Rürup hatte in "Monitor" gesagt, ein
Problem bei der Riester-Rente bestehe darin, dass die Auszahlungen 
auf die Grundsicherung im Alter angerechnet werde. Das bedeute für 
Geringverdiener, die erwarten, auf Grundsicherung im Alter angewiesen
zu sein, könne es durchaus rational sein, keinen Riester-Vertrag 
abzuschließen.
"Monitor" hatte nicht dazu geraten, keine Riester-Verträge 
abzuschließen bzw. bestehende Verträge zu kündigen. Vielmehr wurde 
ein bislang offensichtlich wenig bekanntes Problem benannt und die 
bisher oft fehlerhafte und unvollständige Beratung der Bürger 
aufgedeckt.
Des weiteren stellt die "Monitor"-Redaktion klar, dass in dem 
Papier der Deutschen Rentenversicherung nicht - wie vom 
Bundesarbeitsministerium behauptet -  nur die "Zahlbeträge aus der 
gesetzlichen Rentenversicherung in den Blick genommen wurden", 
sondern auch die Riester-Rente. Die Deutsche Rentenversicherung 
rechnet in ihrem Modell vor, dass ein Versicherter mit 32 
Beitragsjahren und durchschnittlichem Einkommen bei Renteneintritt im
Jahr 2030 mit gesetzlicher Rente plus Riester-Rente nicht über das 
Grundsicherungsniveau kommen wird. Das wörtliche Fazit der 
Rentenversicherung für diesen Fall: "Der Riester-Rentenbetrag wird in
voller Höhe angerechnet. "Riestern" lohnt sich nicht".
In dem Papier der Deutschen Rentenversicherung, auf das sich 
"Monitor" gestützt hat, wird nicht etwa nur auf "Erwerbsphasen mit 
geringem Verdienst" abgestellt, sondern u.a. auf eine 32jährige  
Erwerbsbiographie mit insgesamt durchschnittlichem Einkommen. Die 
Riesterrente wurde 2002 eingeführt und kann daher erst nach 
Jahrzehnten ein relevantes Ansparniveau erreichen. Gleichzeitig 
greifen die bereits beschlossen Kürzungen des Rentenniveaus ebenfalls
erst verstärkt in den kommenden Jahren. Deswegen ist nach 
Einschätzungen von Experten, etwa der OECD,  völlig unstrittig, dass 
in Zukunft das Problem der Altersarmut und damit der Anteil der 
Grundsicherungs-Rentner massiv zunehmen wird. Deswegen hat die 
Deutsche Rentenversicherung in dem "Monitor" vorliegenden Papier die 
Situation im Jahr 2030 untersucht.
Der Vorwurf von Walter Riester, "Monitor" habe unseriös und unfair
berichtet, ist nicht haltbar. Im ARD-Morgenmagazin (Das Erste, 
11.01.08, 5.30 bis 9.00 Uhr) hatte Riester unter anderem erklärt, er 
sei vor dem "Monitor"-Interview von dem Wirtschaftsweisen Bert Rürup 
gewarnt worden. Dieser habe gesagt, er fühle sich von "Monitor" "über
den Tisch gezogen und missbraucht zu einer Aussage, die er für 
ungeheuerlich halte". Bert Rürup bestätigte zwar heute dieses 
Telefonat, wies jedoch diese Darstellung Walter Riesters gegenüber 
"Monitor" klar zurück. Er stehe zudem zu seinen Aussagen und fühle 
sich von "Monitor" auch nicht missbraucht.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770, -4605

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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