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EU-Pläne zur Fristverkürzung der Hauptuntersuchung
ADAC: Kein Sicherheitsgewinn zu erwarten
Zeitpunkt der Prüfung hat keinen Einfluss auf Unfälle

München (ots)

Nach den Vorstellungen der EU sollen ältere Fahrzeuge ab sieben Jahren zukünftig jedes Jahr zur Hauptuntersuchung (HU). Der entsprechende Verordnungsvorschlag wird heute im Bundesrat beraten. Für die Autofahrer in Deutschland würde diese Reform laut ADAC nicht, wie von der EU und den Prüforganisationen versprochen, zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Das hat eine vom ADAC in Auftrag gegebene aktuelle Studie der Verkehrsunfallforschung an der Technischen Universität Dresden ergeben.

Demnach konnte nachgewiesen werden, dass der zeitliche Abstand zur letzten HU für Fahrzeuge aller Altersklassen keinen erkennbaren Einfluss auf die Unfallhäufigkeit hat. Die Auswertung hat aber auch ergeben, dass es mit zunehmendem Zeitabstand zur letzten Hauptuntersuchung bei älteren Fahrzeugen (ab sieben Jahre) keineswegs häufiger zu Unfällen kommt. Über alle untersuchten Fahrzeugalter hinweg wurde eine Unfallbeteiligung von rund 55 Prozent im ersten Jahr und 45 Prozent im zweiten Jahr nach der Hauptuntersuchung registriert. Es konnten also keine für das Unfallgeschehen relevanten Sicherheitsdefizite bei alten Fahrzeugen nachgewiesen werden. "Damit ist der von den Prüforganisationen und der EU vorgeschobene Sicherheitsgewinn durch die Verkürzung der Prüffristen nicht nachvollziehbar. Der Autofahrer ist der Dumme, denn er muss für die zusätzlichen Untersuchungen noch häufiger in die Tasche greifen", kritisiert ADAC Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt die Pläne. Ohnehin belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2011, dass der Anteil an technisch verursachten Unfällen mit 0,6 Prozent sehr niedrig ausfällt.

Nach den Brüsseler Entwürfen sollen neue Fahrzeuge nach vier Jahren, dann nach zwei, dann jährlich überprüft werden. Auch ab einem Kilometerstand von 160 000 soll die Hauptuntersuchung jährlich erfolgen. Die EU-Kommission will dabei den Prüfumfang zwar europaweit vereinheitlichen, allerdings nicht auf das in Deutschland bereits jetzt existierende hohe Niveau, was laut ADAC eher zu einer Steigerung der Verkehrssicherheit führen würde.

Pressekontakt:

ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Jürgen Grieving
Tel.: +49 (0)89 7676 6277
E-Mail: juergen.grieving@adac.de

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