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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Börnsen/Bär/Grütters/ Krummacher: Nationales Kulturbuch mit Unionshandschrift

Berlin (ots)

Anlässlich der Veröffentlichung des Schlussberichts
der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" erklären der kultur- 
und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und die Kommissionsmitglieder, 
Dorothee Bär MdB, Prof. Monika Grütters MdB und Jo Krummacher MdB:
Die Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" hat nach vier 
Jahren Arbeit ihre Tätigkeit erfolgreich abgeschlossen. Mit ihrem 
Schlussbericht legt sie ein nationales Kulturbuch vor, das von 
nachhaltiger Wirkung sein kann, wenn die politisch Verantwortlichen 
in Bund, Ländern und Kommunen entsprechend handeln.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass der
Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages sich als 
Umsetzungs- und Koordinierungsgremium für die Realisierung der 
Anregungen der Enquete-Kommission versteht.
Da die Kulturförderung in Deutschland vor allem Sache der Länder 
und Kommunen ist, richten sich viele Handlungsempfehlungen der 
Kommission an diese. Das entspricht den Prinzipien der Union, bei der
Kulturförderung auf Dezentralität, Subsidiarität, Pluralität und 
Partizipation zu setzen. Aber auch der Bund hat klare Kompetenzen, im
Geschäftsbereich von Staatsminister Bernd Neumann, MdB, wie auch z. 
B. im Arbeits- und Sozial-, Urheber- und Steuerrecht.
Aus unserer Sicht sind folgende Ergebnisse besonders bedeutend:
1. Kulturelle Infrastruktur: Der umstrittene Begriff der "kulturellen
Grundversorgung" ist durch den der "kulturellen Infrastruktur" 
abgelöst worden: Zur Förderung von Kunst und Kultur leisten der 
öffentliche, der private und der sog. Dritten Sektor (die 
Zivilgesellschaften, traditionellen Kulturvereinigungen und Kirchen) 
ihren jeweils eigenen Beitrag. Die Kirchen in Deutschland wenden z. 
B. zwischen 3,5 und 4,8 Mrd. Euro für ihre kulturellen Aktivitäten 
auf (im Vergleich zu rund 8 Mrd. Euro der Öffentlichen Hand). Bei der
Bestimmung des Kulturbegriffs gehören starre Grenzziehungen endgültig
der Vergangenheit an.
2. Kultur- und Kreativwirtschaft: Einsetzung eines 
kulturwirtschaftlichen Koordinators nach dem Vorbild des maritimen 
Koordinators, um die Zuständigkeiten des Kultur- und des 
Wirtschaftsressorts zu bündeln. Der Umfang der privaten 
Kulturförderung in Deutschland mit 5 Prozent des gesamten 
Kulturförderaufkommens liegt im europäischen Vergleich mit an der 
Spitze.
3. Kulturelle Bildung muss Kernaufgabe aller Kultureinrichtungen 
werden. Die Enquete-Kommission empfiehlt deshalb, öffentlich 
geförderte Kultureinrichtungen per Bewilligungsbestimmungen zu 
verpflichten, einen angemessenen Teil des Angebots für Kinder und 
Jugendliche zur Verfügung zu stellen. Die Schaffung eines 
eigenständigen Freiwilligen Jahres der Kultur wird  auch von der 
Union unterstützt.
4. Stärkung der Breiten- und Laienkultur und der Kultur im 
ländlichen Raum: Durch die Arbeit der Enquete-Kommission haben die 
Themen Laienkultur und Brauchtum sowie Kultur im ländlichen Raum eine
neue Wertschätzung erfahren. Eine - aus Sicht der CDU/CSU sehr 
wichtige Handlungsempfehlung fordert, öffentliche Mittel für die 
Breitenkultur und kulturelle Vielfalt genauso einzusetzen wie für die
kulturelle Spitzenförderung. Die im Sommer 2007 durch den Deutschen 
Bundestag vollzogene Reform des Gemeinnützigkeitsrechts ist ein 
erster beispielgebender Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.
5. Bürgerschaftliches Engagement in der Kultur: Das Ehrenamt muss 
weiter erleichtert werden, daher: - Novellierung des Vereinsrechts, 
um eine Entbürokratisierung für Vereine zu erreichen; - 
Haftungsminderung für ehrenamtlich tätige Mitglieder in 
Vereinsvorständen. Dazu sollte statt des jährlichen 
Abrechnungsprinzips die Möglichkeit gehören, zu mehrjährigen 
Zuwendungsverträgen zu kommen.
6. Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP) als Mittel der 
Kulturförderung: Die Enquete-Kommission empfiehlt ÖPP-Modelle, um die
öffentlichen Hände zu entlasten. Auch die CDU/CSU wird sich dafür 
einsetzen, entsprechende Modelle zu entwickeln.
7. Der Beitrag der Kultur zur Integration: Die Kultur ist für die 
Integrationspolitik Herausforderung und Chance zugleich. Die 
kulturellen Dimensionen von Migration und deren Konsequenzen müssen 
berücksichtigt werden. Voraussetzung für den Dialog der Kulturen ist 
eine selbstbewusste Standortbestimmung der eigenen Kultur. Kulturelle
Identitätsstiftung und interkultureller Dialog bedingen einander. 
Essenziell für den interkulturellen Austausch ist die Beherrschung 
der deutschen Sprache. Sprachförderung in allen gesellschaftlichen 
Bereichen wie Schule, Hochschule, Rundfunk, öffentliche Verwaltung 
oder Verbraucherschutz ist ein großes Anliegen der CDU/CSU.
8. Bibliotheksgesetze der Länder: Die Enquete-Kommission empfiehlt
die rechtliche Normierung öffentlicher Bibliotheken in 
Bibliotheksgesetzen der Länder. Öffentliche Bibliotheken sollen keine
freiwillige Aufgabe sein, sondern zur Pflichtaufgabe des Staates 
werden.
9. Schaffung von Kulturräumen analog dem Sächsischen 
Kulturraumgesetz, um die Lasten der Kulturfinanzierung zwischen 
städtischen Zentren und ländlichen Umlandgemeinden gerecht zu 
verteilen. Finanzmittel für Kultur werden gemeinsam von den 
Mitgliedern des Kulturraumes und dem jeweiligen Land aufgebracht.
10. Mittel aus dem Solidarpakt II für die Kultur: Die 
Enquete-Kommission empfiehlt Bund und Ländern, 2 Prozent der in Korb 
II bis 2019 als zweckgebundene Zuweisungen des Bundes zur Verfügung 
stehenden Mittel für die Kultur in den neuen Ländern verbindlich 
festzuschreiben.
11. Entwicklung einer bundeseinheitlichen Kulturstatistik: 
Zielgenaue Kulturförderung braucht eine verlässliche Datenbasis. Für 
den Bereich "Laienkultur und Brauchtum" ebenso wie z. B. für die 
Kultur- und Kreativwirtschaft fehlen uns noch zu viele Informationen,
um die Kulturförderung weiter zu entwickeln. Die Union unterstützt 
Anstrengungen, zu einer umfassenden Kulturstatistik zu gelangen.
Sachverständige aus der Kulturarbeit, Abgeordnete des Deutschen 
Bundestages und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 
Enquete-Kommission haben unter der umsichtigen und kompetenten 
Leitung von MdB Gitta Connemann eine engagierte Arbeit geleistet.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird sich eingehend mit den 
Handlungsempfehlungen befassen, die an den Bund gerichtet sind.
Diese Empfehlungen sind eine wertvolle Unterstützung der 
Kulturpolitik. Sie stärken das Bewusstsein für den hohen 
gesellschaftlichen Stellenwert der Kultur. Die Union wird vor diesem 
Hintergrund ihre Kulturpolitik fortsetzen.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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