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++ Kommentar: Umweltministerin muss unkontrollierten Wildwuchs der LNG-Terminals stoppen ++

BUND-Kommentar vom 5. Mai 2022

Umweltministerin muss unkontrollierten Wildwuchs der LNG-Terminals stoppen

Anlässlich des Baustarts für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven erklärt Antje von Broock, Bundesgeschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

„Die LNG-Nutzung widerspricht dem Klimaneutralitätsziel der Bundesregierung. Statt politischer Schnellschüsse braucht es ein belastbares Konzept für den Import erneuerbarer Energien. Weder Landesregierungen noch die Bundesregierung sollten in blinden Aktionismus verfallen, sondern Sorgfalt walten lassen. Der Baustart des LNG-Terminals in Wilhelmshaven erfolgt ohne das eigentliche Genehmigungsverfahren abzuwarten. Das birgt ein großes Risiko für den Umwelt- und Artenschutz in dieser einzigartigen Naturlandschaft. Die möglichen Auswirkungen auf das gesetzlich geschützte Biotop im Küstenbereich und die konkreten Bedrohungen für die Schweinswalpopulation werden vernachlässigt.

In Wilhelmshaven wird ein weiterer Präzedenzfall geschaffen, um LNG-Vorhaben schnell durchzudrücken. Mit dem geplanten LNG-Beschleunigungsgesetz verweist die Bundesregierung hohe gesetzliche Standards zum Umwelt- und Naturschutz in die zweite Reihe. Die Schutzgebiete in Nord- und Ostsee, wie beispielsweise der Nationalpark und das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, dürfen nicht nur auf dem Papier bestehen; ihre Gefährdung darf nicht billigend in Kauf genommen werden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke muss verhindern, dass LNG-Terminals von der Umweltverträglichkeitsprüfung ausgenommen werden.”

Weitere Informationen: LNG-Importe stehen im Verdacht, teilweise klimaschädlicher zu sein als die Kohlenutzung, da Transport und Verflüssigung sehr energieintensiv sind und zu hohen Methanemissionen führen. Die Lieferverträge für LNG werden voraussichtlich eine Laufzeit über 20 Jahre und mehr haben - weit über die derzeitige Krisensituation hinaus. Stationäre LNG-Terminals, die erst Mitte der 2020er Jahre in Betrieb gehen, tragen somit kurzfristig nicht zu einer besseren Versorgungssicherheit bei.

Ein vom BUND vorgelegtes Papier „Einsparungen jetzt! Für Energiesouveränität und ein krisenfestes Ernährungssystem“ fordert von der Bundesregierung angesichts des Krieges in der Ukraine Sofortmaßnahmen in unterschiedlichen Sektoren: www.bund.net/sofortmassnahmen

Kontakt: Oliver Powalla, BUND-Energieexperte (Gas), Tel.: 030-27586-436, Mobil: 0163- 6854324, E-Mail: oliver.powalla@bund.net

BUND-Pressestelle:

Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak

Tel. 030-27586-497 |-531 |-464 |-425 | E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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