++ Ernährungssicherheit: EU Kommission knickt vor Lobbydruck ein ++
BUND-Kommentar vom 22. März 2022
Ernährungssicherheit: EU Kommission knickt vor Lobbydruck ein
Die Verschiebung der ursprünglich für den 23. März geplanten Gesetzgebung zum Pestizideinsatz und zur Renaturierung von Ökosystemen durch die EU-Kommission kritisiert Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Keine neue europäische Pestizidverordnung, kein europäisches Renaturierungsgesetz. Für den Naturschutz und die Artenvielfalt ist heute ein schlechter Tag. Die EU Kommission knickt ein. Ursula von-der-Leyen und ihr Team legen damit den Green Deal auf Eis und beugen sich dem Druck der Agrarlobby.
Dieser Rückschritt bei der Umsetzung des Green Deals liefert keine Lösung für die momentanen Probleme auf dem Weltmarkt für Nahrungsmittel, die durch den Krieg gegen die Ukraine verursacht werden. Stattdessen müssen kurzfristig in der EU und in Deutschland die Prioritäten für diese Saatperiode geändert werden: Kein Verheizen von Nahrungsmitteln als ‚Bio‘-Kraftstoffe und weniger Futtermittel und stattdessen mehr Nahrungsmittel für die Menschen weltweit.
Langfristig schadet die Entscheidung der EU Kommission der Ernährungssicherheit. Wir brauchen mehr Naturschutz, weniger Pestizide und mehr Schutzräume, um das Aussterben von Pflanzen und Tieren zu verhindern. Nur so sichern wir langfristig die Ernährung der Menschheit. Artensterben und Klimakrise dulden keine Pause. Wir fordern die EU Kommission auf, beide Vorhaben so schnell wie möglich auf den Tisch zu legen, damit diese in aller Öffentlichkeit diskutiert werden können.“
Weitere Informationen:
Offener Brief von über 80 NGOs an die EU Kommission an Farm-to-Fork festzuhalten: https://foodpolicycoalition.eu/wp-content/uploads/2022/03/Joint-open-letter-EU-food-supply-and-solidarity-response-to-the-war-in-Ukraine.-March-2022.pdf
Ein vom BUND vorgelegtes Papier „Einsparungen jetzt! Für Energiesouveränität und ein krisenfestes Ernährungssystem“ fordert von der Bundesregierung angesichts des Krieges in der Ukraine Sofortmaßnahmen in unterschiedlichen Sektoren: https://www.bund.net/sofortmassnahmen
Kontakt: André Prescher, BUND-Experte für EU-Politik, Tel.: 030-27586-76, Mobil 0032-488 847 064, E-Mail: andre.prescher@bund.net
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