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++ BUND: Bundesstromnetzplan führt in eine Sackgasse ++

BUND-Kommentar vom 29. Januar 2021

BUND: Bundesstromnetzplan führt in eine Sackgasse

Zu dem gestern im Bundestag verabschiedeten Bundesbedarfsplangesetz erklärt Werner Neumann, Experte für Stromnetze beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

„Das Bundesbedarfsplangesetz steht für einen technisch überdimensionierten, unwirtschaftlichen und umwelt- und naturschädlichen Stromnetzausbau. Die Bundesregierung setzt damit weiter auf ein zentralistisches Modell. Statt regionale Netze zu stärken, wird die ‚Kupferplatte Deutschland‘ gefördert nach der veralteten Vorstellung: Strom muss bundesweit beliebig transportierbar sein.

Das Gesetz ebnet dem Ausbau von über 6000 Kilometern Hochspannungsleitungen den Weg. Die Kosten belaufen sich auf mehr als 80 Milliarden Euro. Während Netzbetreiber hohe gesetzlich gesicherte Renditen in Milliardenhöhe erwarten, drohen Stromkunden Mehrkosten von bis zu vier Cent/kWh. Dies trifft vor allem Haushalte und Kleingewerbe. Das ist unsozial.

Der BUND setzt stattdessen auf dezentrale Energiekonzepte: Strom aus zeitlich schwankender Erzeugung von Wind- und Solaranlagen wird regional ausgeglichen durch flexible Kraftwerke der Kraft-Wärme-Kopplung, die Versorgungsicherheit bieten und zudem zur Wärmewende und zum Klimaschutz beitragen. Verteilnetze werden bei der Stromnetzplanung einbezogen. Dieses Konzept wird von namhaften Energiewissenschaftlern unterstützt.

Der BUND fordert ein neues Strommarktsystem. Der Bundestag hatte im Dezember signalisiert, dass es noch vor der Bundestagswahl dafür einen Entwurf geben soll. Das ist die Chance, sich von alten Vorstellungen eines Strommarktes zu trennen, der auf zentrale Großkraftwerke ausgerichtet wurde. Der neue Markt muss regional, dezentral, flexibel und sozial sein. Das macht überdimensionierte Stromtrassen überflüssig, ist kostengünstiger und naturverträglicher.“

Mehr Informationen:

Stellungnahme des BUND zum Entwurf des Bundesbedarfsplangesetzes zur öffentlichen Anhörung des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestags am 16.11.2020 (PDF)

Expert*innen-Appell an die Bundestagsabgeordneten: "Überdimensionierten Bundesbedarfsplan 2020 überarbeiten – Alternativen entwickeln!" (PDF)

Kontakt: Caroline Gebauer, BUND-Expertin für nationale Klimapolitik, Tel.: 030-27586-494, E-Mail: Caroline.Gebauer@bund.net

BUND-Pressestelle:

Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen

Tel. 030-27586-531 | -497 | -464 | E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Sie erreichen die Pressestelle zurzeit vermehrt mobil.

Daniel Jahn: 0170 160 66 58

Heye Jensen: 01590 633 23 72

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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