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++ EU-Umweltministerrat: Ministerin Schulze muss sich für schnelle Regulierung von giftigen Fluorchemikalien einsetzen ++

BUND-Kommentar vom 17. Dezember 2020

EU-Umweltministerrat: Ministerin Schulze muss sich für schnelle Regulierung von giftigen Fluorchemikalien einsetzen

Anlässlich des heutigen Treffens der EU-Umweltministerinnen und -minister kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

"Die neue EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit gilt seit Oktober und soll auch die Verwendung von giftigen und umweltschädlichen Fluorchemikalien regulieren. Die EU-Kommission hat allerdings erst für das Jahr 2022 einen Regulierungsvorschlag angekündigt, der dann noch bis 2024 diskutiert werden soll. Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel und viel zu spät. Es geht hier schließlich um Stoffe, die in hohem Maße der Umwelt und dem Menschen schaden und in Millionen von Alltagsprodukten wie Pfannen oder Regenmänteln enthalten sind.

Wir freuen uns deshalb über den jüngsten Beschluss des Bundesrates, der sich angesichts der Risiken für Mensch und Umwelt mehrheitlich für eine schnellere Umsetzung ausgesprochen hat. Der Bundesrat schlägt vor, einen Beschränkungsvorschlag für Fluorchemikalien bereits in 2021 vorzulegen. Jetzt muss die Bundesregierung nachziehen. Als Ratsvorsitzende muss sich Umweltministerin Svenja Schulze beim heutigen Treffen der EU-Umweltminister für zügigere Maßnahmen gegen die Verwendung von Fluorchemikalien einsetzen."

Hintergrund:

Bei den Fluorchemikalien, wissenschaftlich korrekt per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), handelt es sich um mehr als 4.700 verschiedene synthetisch hergestellte chemische Stoffe. Sie werden aufgrund ihrer fett-, wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften unter anderem zur Herstellung von Outdoorartikeln, Lebensmittelverpackungen, beschichtetem Kochgeschirr, Kosmetika sowie in Löschschäumen eingesetzt. Einige Verbindungen, wie PFOS und PFOA, sind nachweislich gesundheits- und umweltschädlich und ihre Anwendung bereits gesetzlich beschränkt. Viele andere sind noch nicht ausreichend untersucht. PFAS reichern sich im Menschen an und werden in der Umwelt kaum abgebaut. Sie werden über Luft und Gewässer weiträumig verteilt und werden selbst in Polargebieten und alpinen Seen nachgewiesen.

Mehr Informationen:

Publikation "Fluor: Praktisch, langlebig und giftig": www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/fluor-praktisch-langlebig-und-giftig

Vergiftete Wahrheit" - Der Kampf gegen Giftstoffe im Kino: www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/filmtipp-der-kampf-gegen-giftstoffe-im-kino

Kontakt: Manuel Fernandez, BUND-Experte für Chemikalienpolitik, Mobil: 0151-19336210, E-Mail: manuel.fernandez@bund.net

BUND-Pressestelle:

Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen

Tel. 030-27586-425 | -531 | -497 | -464 | E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Sie erreichen die Pressestelle zurzeit vermehrt mobil.

Daniel Jahn: 0170-160 66 58

Judith Freund: 0176-476 841 64

Heye Jensen: 01590-633 23 72

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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