Hungersnot in Niger: WORLD VISION stockt bereits laufende Hilfsprogramme auf
Katastrophale Entwicklung war absehbar
FRIEDRICHSDORF, 21. Juli 2005 (ots). Im Kampf gegen die Hungersnot im afrikanischen Niger hat das Hilfswerk WORLD VISION seine in Niger bereits laufenden Ernährungsprogramme weiter aufgestockt. Angesichts der dramatischen Situation von rund 800.000 unterernährten Kindern müssen dringend große Mengen zusätzlicher Nahrungsmittel zu den Menschen in Niger gebracht werden, so Jürgen Pothmann von WORLD VISION Deutschland. Dies kann nur durch eine schnelle internationale Hilfe erreicht werden.
WORLD VISION wird die Nahrungsprogramme für Kleinkinder jetzt noch erweitern und zusätzliche Getreidespeicher in den Regionen Zinder, Maradi und Tillaberi einrichten. Außerdem entsendet WORLD VISION weitere internationale Nothilfe-Experten nach Niger und plant die Bereitstellung zusätzlicher Nahrungsmittel in Kooperation mit dem World Food Programme.
WORLD VISION hilft in Niger mit Ernährungsprogrammen, dem Aufbau von Getreidespeichern und der Sicherung von Lebensmitteln. Rund 5.000 unterernährte Kinder bekommen zur Zeit in der Region Zinder eine spezielle ambulante Ernährung, die speziell auf den dramatischen Zustand der Kinder abgestimmt ist. Es handelt sich dabei um einen energiereiche Mischung aus Hirse, Erbsen und Öl. Mädchen und Jungen, die dramatisch-unterernährt sind, werden in ein Krankenhaus in Maradi transportiert.
Die Hungersnot hier in Niger wird immer schlimmer, wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht, berichtet WORLD VISION- Ernährungsexpertin Sarah Carr aus Niger.
Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die jetzige Hungerkatastrophe war für viele Experten absehbar. Riesige Heuschreckenschwärme haben im vergangenen Herbst den Großteil der Ernte des letzten Jahres und etwa 40 Prozent des Futters für das Vieh zerstört. Mit der jetzt andauernden großen Dürre ist der Rest der Ernte vernichtet worden.
Die meisten Familien im Niger leben von dem was sie selbst anbauen und verdienen weniger als 1 US-Dollar am Tag. Deshalb sind sie nicht mehr in der Lage, die wenigen Lebensmittel, die es noch auf dem Markt gibt, zu kaufen. Viele Menschen verlassen ihre Dörfer, weil ihr Weideland verdorrt und ihre Tiere sterben.
Aktuelle Ernährungsstudien von WORLD VISION ergeben, dass die Unterernährung von Kindern in den Départements (Regionen) Maradi und Zinder alarmierend hoch ist. 13,4 Prozent der Kinder sind erheblich unterernährt und 2,5 Prozent sind sogar lebensbedrohend unterernährt. Derartige Raten sind normalerweise nur in Kriegsgebieten anzutreffen. Täglich sterben Kleinkinder.
WORLD VISION unterstützt bereits seit mehreren Jahren etwa 400.000 Nigerer im Rahmen von elf Regionalentwicklungsprojekten. In diesen Gebieten hat WORLD VISION Getreidespeicher eingerichtet, die langfristig helfen sollen. Darüber hinaus hat WORLD VISION mit dem World Food Programme vereinbart, rund 1500 Tonnen Lebensmittel zu verteilen. Sie dienen als ergänzende Ernährung für die unterernährten Kinder und werden für Food for Work-Programme eingesetzt sowie für die Einrichtung von Getreidebanken.
Neben der sofortigen Nothilfe müssen aber auch langfristige Lösungen gesucht werden, um die Nahrungsmittelversorgung im Niger nachhaltig sicherzustellen. WORLD VISION plant ein Akazien-Pflanzprogramm um gegen die Abholzung anzukämpfen, die dem Boden bereits sehr zugesetzt hat.
WORLD VISION bittet dringend um Spenden, um Ernährungsprogramme auszubauen, Getreidelager nachzufüllen und eine langfristige Versorgung in den Projekten sicherzustellen:
Spendenkonto 2020 Volksbank Frankfurt (Blz 501 900 00) Stichwort Hungersnot Niger
HINTERGRUND WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 200 Projekte werden momentan in 46 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. Weitere Infos unter www.worldvision.de
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