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Rumänien: Zustände wie im Konzentrationslager aufgedeckt
World Vision fand 170 behinderte Kinder hungernd und verlassen in altem Schloß

Friedrichsdorf (ots)

170 behinderte Mädchen wurden von der
Hilfsorganisation World Vision verwahrlost und hungernd in einem
verwahrlosten rumänischen Schloß bei Miclauseni aufgefunden.
Offiziell dient dieses Gebäude als Sonderschule für Behinderte und
steht auch unter Aufsicht der Schulbehörde. Die World
Vision-Mitarbeiter des Rumänien-Büros fühlten sich jedoch eher an ein
Kozentrationslager erinnert, als sie die Einrichtung vor wenigen
Tagen nach einem Hilferuf aus der Bevölkerung besuchten.
"Es war auf den ersten Blick unmöglich zu sagen, ob es sich bei
den Kindern um Jungen oder Mädchen handelte", berichtet der für Lasi
zuständige Programmleiter Eugen Borlea, und erklärt dazu: "Allen war
der Kopf geschoren worden, und alle hatten praktisch nur Lumpen am
Leib." Borlea fand im Gespräch mit dem Personal der Schule auch
heraus, daß die zwischen 7 und 18 Jahre alten Kinder seit 14 Tagen
nur mit Brot und Kartoffeln ernährt wurden. "Einen Förder-Unterricht
erhalten sie offenbar noch weniger als ausreichende Ernährung." Für
Schulmaterialien sei schon lange kein Geld mehr verfügbar, bestätigte
die Leitung der Einrichtung.
Schon beim Gang durch die Korridore des kalten Gebäudes fiel World
Vision der Unterschied zu einer normalen Schule auf: kein bißchen
Lärm lachender oder spielender Kinder war zu hören. Die Mädchen
sprechen kaum, flüstern nicht einmal miteinander. Viele starren nur
an die Wände ihrer sogenannten Klassenräume. Sie frieren, weil die
Heizung nur wenige Stunden am Tag eingeschaltet wird. Das ehemalige
Schloß ist nicht zu einer Schule umgerüstet worden. Manche Fenster
haben nicht einmal Glas. In den Schlafräumen teilen sich etwa 25
Mädchen 7 Betten.
Der Direktor der Einrichtung, Constantin Dobreanu, machte den
Staat für die katastrophalen Zustände verantwortlich. Ihm sei das
Budget für die Einrichtung jedes Jahr weiter gekürzt worden. Für
Februar 2000 habe er nur noch die Hälfte des notwendigen Etats
erhalten. Die Schule habe deshalb schon über 30.000 Mark Schulden
allein für Heizung, Strom und Nahrungsmittel angehäuft. Er habe die
Kommune um Hilfe gebeten, aber von ihr keine Hilfe erhalten.
World Vision brachte den Mädchen unmittelbar nach dem Besuch 250
Kilogramm Lebensmittel und kauft jetzt für eine zweite Hilfslieferung
neben Lebensmitteln auch Hygienartikel ein.
Nähere Informationen bei:
Violeta Roman, World Vision Rumänien, Tel.: 004-01222 91 01

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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