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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai 2001
Der Arbeitsmarkt kommt nicht voran - Teil 4 von 9

Nürnberg (ots)

Die Verlangsamung der Konjunktur macht sich vor
allem in einer immer stärkeren Abnahme der Stellenzugänge aus dem
Verarbeitenden Gewerbe bemerkbar; in den ersten fünf Monaten d.J.
lagen sie mit 179.500 um 12 Prozent unter dem Vorjahreswert (1.
Quartal: noch -6 Prozent). Rückgänge waren in den meisten Zweigen zu
verzeichnen, besonders ausgeprägt in der Rundfunk-, Fernseh- und
Nachrichtentechnik (-31 Prozent auf 5.800), aber auch im
Kraftfahrzeugbau (-22 Prozent auf 6.400) sowie im Verlags- und
Druckgewerbe (-19 Prozent auf 10.800); lediglich der sonstige
Fahrzeugbau meldete in nennenswertem Umfang mehr Stellen (+25 Prozent
auf 2.900). Die Abnahme im Ernährungsgewerbe (-9 Prozent auf 26.400)
beruht auch auf der "BSE-Tiermast-Krise". Die gemeldete
Kräftenachfrage aus dem Dienstleistungssektor war mit 853.900 um 8
Prozent und damit durchschnittlich kleiner als in den ersten fünf
Monaten des Vorjahres (1. Quartal: noch -5 Prozent). Dabei waren der
Handel (-14 Prozent auf 170.900), öffentliche Verwaltungen und
Sozialversicherungen (-11 Prozent auf 40.900), aber auch private
Haushalte (-15 Prozent auf 10.200) besonders betroffen. Die
Stellenzugänge aus dem Baugewerbe lagen nach wie vor deutlich unter
denen des Vorjahreszeitraumes (-12 Prozent auf 115.600), wenngleich
nicht mehr so stark wie Anfang des Jahres.
Von Januar bis Mai wurden 986.500 Arbeitsvermittlungen in
Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer gezählt, dies sind
52.300 oder 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vermittlungen
nach Auswahl und Vorschlag hatten mit 782.200 nach wie vor das größte
Gewicht, solche durch den Stellen-Informations-Service (SIS) und den
Arbeitgeber-Informations-Service (AIS) gewinnen an Bedeutung (183.200
bzw. 17.100). Vermittlungen in kurzfristige Tätigkeiten waren etwas
weniger zahlreich (-6.700 auf 266.100). Insgesamt bahnten die
Arbeitsämter in den ersten fünf Monaten d.J. mindestens 1,25 Mio
Beschäftigungsverhältnisse an, dies sind 45.600 oder 4 Prozent mehr
als vor einem Jahr.
Infolge von weniger Stellenmeldungen hat sich der Stellenbestand
weiter deutlich verringert, nachdem er sich bis Ende 2000 stetig
erhöht hatte. Im Mai ist er saisonbereinigt um 14.000 gesunken
(April: -13.000; März: -6.000). Nicht saisonbereinigt waren zuletzt
485.200 Angebote registriert, dies sind inzwischen 11.400 weniger als
vor Jahresfrist (April noch: +16.100; größter Abstand Juli 2000:
+74.900).
Kurzarbeit hat im Mai weiter abgenommen. Die Zahl der Kurzarbeiter
reduzierte sich gegenüber dem Vormonat um 4.900 auf 83.500. Zum
Rückgang trug wiederum besonders das Baugewerbe bei (-7.600 auf
23.100). Bemerkenswerte Anstiege gab es im Bereich Elektrotechnik,
DV-Geräte, Feinmechanik und Optik (+1.900 auf 7.500) sowie bei der
Herstellung von Möbeln (+1.300 auf 4.700). Im Ernährungsgewerbe ist
der Höhepunkt der Kurzarbeit, infolge der "BSE-Tiermast-Krise",
offensichtlich überschritten; so verringerte sich hier der Bestand an
Kurzarbeitern erneut stark (-1.100 auf 3.600; April: -1.700).
Insgesamt überschritt die Kurzarbeiterzahl das Vorjahresniveau mit
+16.000 zunehmend (April: +14.500; März: +6.600). Der
Arbeitszeitausfall blieb im Mai mit 49 Prozent nahezu unverändert
(Vormonat und Vorjahr: 50 Prozent). Um mehr als die Hälfte wurde die
Arbeitszeit für 36 Prozent der Kurzarbeiter eingeschränkt (39 Prozent
bzw. 40 Prozent).
Arbeitsmarktpolitik flankiert Ausgleichsprozesse
Die Förderung beruflicher Bildung bewegt sich nach wie vor auf
hohem Niveau, allerdings lag der Teilnehmerbestand inzwischen kaum
noch über dem des Vorjahres; die Zahl der Eintritte war auch zuletzt
kleiner als im Vorjahreszeitraum. Ende Mai befanden sich 278.500
Personen in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, der
Wiedereingliederung Behinderter sowie in Deutsch-Sprachlehrgängen,
dies sind praktisch gleich viele wie im Vorjahresmonat (+400).
Abnahmen gab es erneut - wegen erheblich weniger Zuzügen von
Spätaussiedlern - vor allem bei Deutsch-Sprachlehrgängen (-23 Prozent
auf 18.000), aber auch bei beruflicher Rehabilitation (-3 Prozent auf
34.400). Dagegen verzeichnete berufliche Weiterbildung nach wie vor
ein leichtes Plus (+3 Prozent auf 226.300); auch damit trägt die
Bundesanstalt dem wachsenden Fachkräftebedarf Rechnung. Seit
Jahresbeginn haben 175.200 Menschen eine dieser Maßnahmen begonnen, 8
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei hat sich bei
beruflicher Weiterbildung die negative Tendenz, die sich im März
erstmals zeigte, verstärkt fortgesetzt (-6 Prozent auf 137.700;
Reha-Maßnahmen: -7 Prozent auf 21.600; Deutsch-Sprachkurse: -25
Prozent auf 15.900).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des
zweiten Arbeitsmarktes ist auch im Mai geringfügig gestiegen;
allerdings lag der Bestand nach wie vor deutlich unter
Vorjahresniveau. Im Berichtsmonat befanden sich 64.400 Personen in
Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen,
das ist ein Minus von 7 Prozent. Dies ging wiederum sowohl auf ABM
als auch auf traditionelle SAM zurück (-8 Prozent auf 53.900 bzw. -3
Prozent auf 10.500). Seit Jahresbeginn haben insgesamt 32.200
Menschen eine derartige Tätigkeit aufgenommen, 9 Prozent weniger als
im Vorjahreszeitraum (ABM: -12 Prozent auf 27.400; traditionelle SAM
dagegen: +6 Prozent auf 4.800).
Teil 5 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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