Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr verpassen.

Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2001
Geringerer Rückgang der Arbeitslosigkeit als in den Vorjahren
Teil 3 von 8

Nürnberg (ots)

Positive Tendenzen am Ausbildungsstellenmarkt
Die Ergebnisse der ersten Hälfte des Berufsberatungsjahres 2000/01
zeigen positive Entwicklungen am Ausbildungsstellenmarkt. Von Oktober
2000 bis März 2001 sind den Arbeitsämtern 468.600 Ausbildungsstellen
gemeldet worden, 17.100 oder 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Zunahme resultiert allein aus mehr betrieblichen Lehrstellen
(+19.600 auf 460.600); dagegen haben die außerbetrieblichen
Ausbildungsplätze abgenommen (-2.500 auf 8.000). Gleichzeitig haben
550.700 Bewerber die Berufsberatung bei der Vermittlung eines
Ausbildungslatzes eingeschaltet, 37.100 oder 6 Prozent weniger. Die
Abnahme ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Jugendliche
verstärkt den Ausbildungsstellen-Informations-Service (ASIS) im
Internet nutzen und deshalb erst später oder gar nicht statistisch
als Bewerber erfasst werden. Jedenfalls ist die prognostizierte Zahl
der Schulabgänger etwas größer als im vergangenen Schuljahr.
Die Zahl der Ende März noch offenen Ausbildungsstellen lag mit
243.200 um 21.600 oder 10 Prozent über dem Vorjahreswert. Noch nicht
vermittelt waren 336.300 Bewerber, 17.700 oder 5 Prozent weniger.
Somit ist die rechnerische Lücke zwischen unbesetzten
Ausbildungsstellen und noch nicht vermittelten Bewerbern deutlich
kleiner als vor einem Jahr.
Weder aus der Tatsache, dass die Zahl der bisher bei den
Arbeitsämtern gemeldeten Bewerber die der Stellen um 82.100
übersteigt, noch daraus, dass die Differenz zwischen den Ende März
noch nicht vermittelten Bewerbern und noch offenen Stellen 93.000
beträgt, kann geschlossen werden, es fehlten jetzt oder später
Ausbildungsstellen in dieser Größenordnung (vgl. Kasten "Hinweise zum
Verständnis der Berufsberatungsstatistik der Bundesanstalt für
Arbeit"). Aus diesen Zahlen kann aber aufgrund der seit Jahren
regelmäßigen Entwicklung der Zugänge und Bestände von Stellen und
Bewerbern eine Vorausschätzung für den September 2001 gemacht werden.
Dabei wird zum Einen unterstellt, dass Aktionen zur Gewinnung von
Ausbildungsplätzen sowie Sonderprogramme des Bundes und der Länder
sowohl vom Volumen als auch vom zeitlichen Ablauf her wie im Vorjahr
wirken werden. Zum Anderen ist die zunehmende Nutzung des ASIS durch
die Jugendlichen z.T. berücksichtigt (s.o.). Somit zeichnet sich ab,
dass - bei gleicher Entwicklung wie im Vorjahr - ein rechnerischer
Ausgleich zwischen Bewerbern und Ausbildungsstellen insgesamt wohl
erreicht werden kann. Dabei dürften aber die regionalen
Ungleichgewichte nach wie vor beträchtlich sein.
II. Alte Länder
Nur saisonbedingter Rückgang der Arbeitslosigkeit
Anhaltspunkte für die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit in
den alten und neuen Ländern liefern vor allem Statistiken der
Sozialversicherungen. Danach hat im Westen die Zahl der
Erwerbstätigen im Januar 2001 weiterhin deutlich über dem
Vorjahresstand gelegen. Wie sich die Beschäftigung im alten und im
neuen Teil des Bundesgebietes zuletzt saisonbereinigt verändert hat,
muss offen bleiben.
Hinweise zum Verständnis der Berufsberatungsstatistik der
Bundesanstalt für Arbeit
Die Berufsberatungsstatistik ist die einzige monatlich verfügbare
Erhebung von Vorgängen auf beiden Seiten des
Ausbildungsstellenmarktes. Die Daten liegen in tiefer
berufsfachlicher und regionaler Gliederung vor und werden seit Jahren
nahezu unverändert erhoben. Somit lassen sich lange Zeitreihen
bilden, die Aufschluss über strukturelle Veränderungen am
Ausbildungsstellenmarkt geben. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die
Daten aus Geschäftsvorfällen der Bundesanstalt für Arbeit gewonnen
werden und die Inanspruchnahme der Dienste der Berufsberatung durch
Betriebe und Jugendliche freiwillig ist.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass die gemeldeten
Ausbildungsstellen und gemeldeten Bewerber den
Ausbildungsstellenmarkt, gemessen am Gesamtangebot und an der
Gesamtnachfrage zwar i.d.R. zu mehr als 90% abbilden
(Einschaltungsgrad), aber dennoch nicht vollständig. Denn ein nicht
quantifizierbarer Teil der freiwilligen Inanspruchnahme durch
Betriebe und Jugendliche richtet sich nach den jeweiligen
Verhältnissen auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Bei wachsendem
Nachfrageüberhang schalten Ausbildungsbetriebe die Berufsberatung
seltener und später, Jugendliche häufiger und früher ein. Bei einem
Angebotsüberhang verhält es sich umgekehrt. Daher sind Schlüsse auf
die absoluten Zahlen von Gesamtangebot und Gesamtnachfrage nicht
möglich.
Aus der Entwicklung der rechnerischen Differenz zwischen
gemeldeten noch nicht vermittelten Bewerbern und gemeldeten
unbesetzten Stellen ("Lücke") lässt sich aber schließen, ob der
Ausbildungsstellenmarkt insgesamt enger oder entspannter wird. Im
Vergleich zum Vorjahr wachsende "Lücken" deuten recht zuverlässig auf
einen enger werdenden, schrumpfenden "Lücken" auf einen sich
entspannenden Ausbildungsstellenmarkt hin. Diese Vorausschätzungen
können sich aber nur auf das relative Gefüge von Gesamtangebot und
Gesamtnachfrage beziehen. Anhand des absoluten Umfangs der "Lücke"
lässt sich auch abschätzen, wie viele Lehrstellen zum Ausgleich von
Angebot und Nachfrage am Ende des Berichtsjahres (30. September)
fehlen werden. Auch dabei kommt der Entwicklung der "Lücke" im
Vergleich zum Vorjahr besondere Bedeutung zu.
Teil 4 folgt.

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
  • 02.04.2001 – 11:59

    Christoph Kannengießer wird Vorstandsvorsitzender der Bundesanstalt für Arbeit

    Nürnberg (ots) - Am 1. April hat Christoph Kannengießer turnusmäßig den Vorsitz des Vorstandes der Bundesanstalt für Arbeit (BA) von Dr. Ursula Engelen-Kefer, der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden, übernommen. Kannengießer ist Geschäftsführer und zugleich Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA). Im ...

  • 06.03.2001 – 10:43

    Neue Ingenieur-Bewerberbörse unter www.arbeitsamt.de

    Nürnberg (ots) - Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) hat jetzt eine neue Internetbörse eingerichtet. Arbeitsuchende Ingenieurinnen und Ingenieure haben die Möglichkeit, ihr Bewerberprofil dort selbst einzustellen oder durch die Arbeitsvermittlung der Arbeitsämter sowie der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung in Bonn einstellen zu lassen. Betriebe und Unternehmen können sich rasch und unkompliziert über ...