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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 7/9

Nürnberg (ots)

III. Neue Länder
Arbeitsmarkt tritt weiter auf der Stelle
Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte auch im Februar saisonbereinigt
nicht gewachsen sein. Dafür sprechen jedenfalls u.a. die Statistik
der Pflichtversicherten in der GKV, die Beschäftigtenstatistik, aber
auch die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Zudem hat die
Erwerbstätigkeit wohl weiter deutlich unter dem Vorjahresstand
gelegen. Von Einfluss darauf war, dass im Februar die Zahl der in
Beschäftigungschaffenden Maßnahmen Tätigen um 131.000 kleiner war als
ein Jahr zuvor (darunter SAM OfW: -70.000).
Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen im April erneut
zugenommen, und zwar um 6.000, nach +13.000 im März. In den
Wintermonaten hatte es z.T. deutliche Abnahmen gegeben (Februar:
-2.000; Januar: -10.000; Dezember: -30.000; November: -10.000). Dabei
haben Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik auch für die
jüngste Zunahme wohl keine Rolle gespielt. Nach wie vor sind die
jüngsten Anstiege insbesondere im Zusammenhang mit dem starken
Rückgang im Dezember zu sehen (s.o., Teil I).
Darüber hinaus hat insbesondere die weiterhin schrumpfende
Bauwirtschaft den Arbeitsmarkt belastet. Denn anders als die
Arbeitslosigkeit insgesamt, hat - trotz des relativ milden Winters
1999/2000 - die Zahl der Arbeitslosen mit Bau- und baunahen
Fertigungsberufen von Anfang November bis Ende Februar mit rd. 95.000
etwa in gleichem Maße zugenommen wie im kälteren Winter 1998/99,
während der Rückgang im März und April 2000 mit 23.000 nur halb so
groß war wie im Vorjahreszeitraum. Es bleibt abzuwarten, ob der Abbau
der Arbeitslosigkeit in diesen Berufen in den kommenden Monaten
nachgeholt wird.
Fasst man den Zeitraum November 1999 bis April 2000 zusammen, hat
die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit durchschnittlich um 6.000
abgenommen. Berücksichtigt man Veränderungen in der Entlastung durch
arbeitsmarktpolitische Instrumente, dürfte die Zahl der Arbeitslosen
stagniert haben - obwohl auch im Jahr 2000 Abnahmen des
Kräfteangebots tendenziell die Arbeitslosigkeit mindern.
Gesamtwirtschaftlich kann also von konjunktureller Besserung noch
keine Rede sein.
Nicht saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen von März auf
April - aus jahreszeitlichen Gründen - um 49.800 auf 1.400.500 ab;
dieser Rückgang war etwas stärker als ein Jahr zuvor (-45.900).
Folglich lag die Arbeitslosigkeit mit +54.700 wieder etwas weniger
über dem Vorjahresniveau als im März (+58.600; Februar: +38.200).
Dazu hat auch der Einsatz der Arbeitsmarktpolitik beigetragen, die im
April erneut stärker erhöht wurde als vor einem Jahr. Infolgedessen
lag die Entlastung mit rd. -70.000 etwas weniger unter dem
Vorjahresniveau als im März (-80.000; Februar: -90.000).
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, belief sich im April auf 17,8 Prozent; bezogen auf
die abhängigen Erwerbspersonen waren es 19,2 Prozent. Vor einem Jahr
hatten die Quoten 17,8 Prozent bzw. 19,1 Prozent betragen (vgl.
Anmerkung in Teil I).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren auch im April deutlich
kleiner als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn meldeten sich 834.800
Personen arbeitslos, 65.100 oder 7 Prozent weniger. Dabei waren auch
die Zugänge aus Erwerbstätigkeit geringer (ohne betriebliche oder
außerbetriebliche Ausbildung: -32.800 oder -7 Prozent auf 456.300).
Deren Rückgang beruht zu etwa zwei Dritteln auf weniger Meldungen aus
einem regulären, mehr als kurzfristigen, abhängigen
Beschäftigungsverhältnis und zu einem Drittel auf weniger Zugängen
nach ABM, und zwar vor allem infolge einer kleineren Zahl beendeter
Maßnahmen (-22.700 auf 344.400 bzw. -11.000 auf 52.900). Der
Aufschwung des Verarbeitenden Gewerbes spiegelt sich auch in deutlich
weniger Arbeitslosmeldungen aus diesem Bereich wider (-12 Prozent auf
48.100). Überdurchschnittlich war der Rückgang insbesondere bei der
Elektrotechnik, beim Maschinenbau sowie bei der Chemischen Industrie.
Die Zugänge aus dem Baugewerbe waren dagegen höher als im
Vorjahreszeitraum (+3 Prozent auf 146.500); dies belegt die
anhaltende Strukturkrise. Die Arbeitslosmeldungen aus dem
Dienstleistungssektor waren weniger zahlreich (-9 Prozent auf
234.800); dies ist jedoch z.T. auf weniger Meldungen nach beendeten
ABM zurückzuführen, insbesondere bei öffentlichen Verwaltungen und
Sozialversicherungen (-20 Prozent auf 51.900). Auch die Zugänge aus
dem Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie dem Handel waren geringer
als im Vorjahr; aus unternehmensnahen Dienstleistungen kamen hingegen
mehr Meldungen. Einen starken Rückgang gab es auch bei der
Landwirtschaft (-13 Prozent auf 19.500).
Teil 8 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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