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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2009

Nürnberg (ots)

"Der konjunkturelle Abschwung erreicht nun auch
den Arbeitsmarkt. Die drei wichtigsten Indikatoren des Arbeitsmarktes
entwickelten sich negativ: Die Arbeitslosigkeit stieg, die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm erstmals ab und die 
Arbeitskräftenachfrage sinkt mittlerweile kräftig.", erklärte der 
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. 
Weise.
Arbeitslosenzahl im Januar: +387.000 auf 3.489.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -170.000
Arbeitslosenquote im Januar: +0,9 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Dezember 2008 auf Januar 2009 um
387.000 auf 3.489.000 erhöht (West: +248.000 auf 2.306.000; Ost: 
+139.000 auf 1.182.000). Im Januar ist eine beträchtliche Zunahme der
Arbeitslosigkeit - allein schon aus jahreszeitlichen Gründen - 
üblich. Der aktuelle Anstieg war allerdings deutlich stärker als in 
den vergangenen beiden Jahren, seit Einführung des 
Saison-Kurzarbeitergeldes zur Abfederung der so genannten 
Winter-Arbeitslosigkeit. Im aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit 
widerspiegelt sich sowohl die relativ kalte Witterung als auch der 
wirtschaftliche Abschwung.
Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für Januar erneut eine 
Zunahme, und zwar um 56.000. Diese entfiel auf beide Rechtskreise. 
Ausschlaggebend waren erheblich mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit. Im 
Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Januar 170.000  weniger 
Arbeitslose gezählt. Dieser Rückgang erklärt sich noch mit den 
saisonbereinigten Abnahmen der Arbeitslosigkeit, die bis zum Oktober 
2008 reichten und vor allem von dem Aufbau der 
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen waren.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der 
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Dezember saisonbereinigt 
um 10.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 
hat nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, die bis November 
reichen, saisonbereinigt um ebenfalls 10.000 abgenommen. Nicht 
saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des 
Statistischen Bundesamtes von November auf Dezember um 254.000 auf 
40,58 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr hat die 
Erwerbstätigkeit um 353.000 zugenommen; der Vorjahresabstand wird 
also zunehmend kleiner. Die sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigung lag im November nach der Hochrechnung der Bundesagentur
für Arbeit bei 27,91 Millionen, gegenüber dem Vorjahr war das ein 
Zuwachs von 442.000. Dabei entfällt mehr als die Hälfte des 
Beschäftigungsplus auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im 
Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während die Zahl der 
Selbständigen zunahm, ist die Zahl der Beschäftigten in 
Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die Zahl der 
ausschließlich geringfügig Beschäftigten zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den 
Dezember auf 3,25 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 7,4 
Prozent.
Die Zahlung von Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre 
Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten
und damit Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der 
Kurzarbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den 
Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind als potenzielle 
Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Im Dezember gingen 
Anzeigen für 404.000 Kurzarbeiter ein, darunter 295.000 für 
konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Im Vergleich zum Vormonat war das 
ein Anstieg um 240.000 (konjunkturelles Kurzarbeitergeld + 158.000) 
und im Vergleich zum Vorjahr um 302.000 angezeigte Kurzarbeiter 
(konjunkturelles Kurzarbeitergeld + 286.000). Es ist davon 
auszugehen, dass sich die Zahl der Kurzarbeiter in den nächsten 
Monaten infolge der konjunkturellen Abkühlung deutlich erhöhen wird.
Das gemeldete Stellenangebot insgesamt und darunter auch die 
ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung 
widerspiegeln, haben im Januar saisonbereinigt um 10.000 bzw. 11.000 
abgenommen. Nicht saisonbereinigt verringerte sich der gesamte 
Stellenbestand von Dezember auf Januar um 18.000 auf 485.000. Von 
diesen Stellen waren 90 Prozent sofort zu besetzen. Im Vergleich zum 
Vorjahr hat der Bestand um 43.000 abgenommen. Von allen gemeldeten 
Stellen entfielen 277.000 auf ungeförderte Stellen für "normale" 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren 
23.000 weniger als vor einem Monat und 42.000 weniger als vor einem 
Jahr.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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