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BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

Sendesperrfrist: 8. September 2005 10:30 Uhr BGA: Vorschusslorbeeren vom Handel für künftige Reformen

Berlin (ots)

„Der Großhandel entwickelt sich aufgrund seiner
engen Verflechtung mit der Außenwirtschaft stabil. Als Importeur und
Exporteur der deutschen Wirtschaft profitiert die Branche von der
dynamischen Außenhandelsentwicklung und vom Know-how im Handel mit
den neuen EU- Mitgliedstaaten und Asien.“ Dies erklärt Anton F.
Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und
Außenhandels (BGA), bei der Vorstellung der Ergebnisse des
BGA-Großhandels-Indikators sowie seiner jüngsten
Unternehmensbefragung.
Der Produktionsgüterhandel steigerte seine Umsätze im ersten
Halbjahr 2005 gegenüber dem ersten Halbjahr 2004 um nominal 7,2
Prozent und preisbereinigt um 3,1 Prozent. Der Konsumgüterhandel
verbuchte ein Plus bei den Verkaufszahlen von nominal 2,8 Prozent und
preisbereinigt um 2,3 Prozent. Positive Impulse gehen zu-dem von der
inländischen Nachfrage nach Anlageinvestitionen aus. Die schwache
Dynamik der Binnenkonjunktur in Deutschland wirft allerdings auch im
zweiten Halbjahr 2005 einen Schatten auf die Umsatzentwicklung im
Großhandel.
Die Geschäftslage im Großhandel hat sich im ersten Halbjahr 2005
geringfügig ver-schlechtert. In einem schwachen
binnenwirtschaftlichen Umfeld ist der BGA-Großhandelsklima-Indikator
um 1,7 Punkte auf 106,4 Punkte gefallen. Die Unternehmen schätzen
ihre aktuelle Geschäftslage schlechter ein als noch vor sechs
Monaten. Ausschlaggebend dafür ist eine unbefriedigendere
Einschätzung der Ertragslage. Die zweite Teilkomponente des
BGA-Großhandelsklima-Indikators, die Einschätzung der zukünftigen
Geschäftslage, verbesserte sich. Demnach rechnen die Unternehmen zum
Ende dieses Jahres mit einer Verbesserung ihrer Situation sowie
höheren Umsätzen und Erträgen.
Seine Wachstumsprognose für den Großhandel hebt der BGA an und
erwartet nun-mehr einen Umsatzzuwachs von nominal 4 Prozent und
preisbereinigt 2,2 Prozent.
Gesamtwirtschaftlich erwartet der BGA im laufenden Jahr ein
leichtes Wachstum von 0,7 Prozent und rechnet gegenwärtig nicht
damit, dass die Höhe des Rohölpreises die Weltkonjunktur abwürgen
wird. Der globale Wandel hat die rot-grüne Regierung in den
vergangenen sieben Jahren weiter überholt: Laut BGA-Umfrage halten 78
Prozent der Unternehmen den Wirtschaftsstandort im internationalen
Vergleich für weniger attraktiv als noch vor sieben Jahren. Die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in diesem Zeitraum für
76 Prozent der Unternehmen verschlechtert.
60 Prozent der befragten Unternehmen klagen darüber, dass die
Belastungen durch Steuern und Sozialabgaben gestiegen sind. Die
Regierung hat Bürokratie geschaffen, anstatt sie zu beseitigen. 84
Prozent unserer Unternehmen müssen einen wachsenden Anteil ihrer
Kapazitäten dafür einsetzen, den bürokratischen Verpflichtungen
nachzukommen.
„Exportweltmeister hin oder her. Wir müssen unsere Heimspiele
gegen eine wachsende Importkonkurrenz gewinnen. Selbst der Gewinn
aller Auswärtsspiele reichte in der Fußball-Bundesliga in der Saison
2004/2005 nur für Platz 8. Die deutsche Wirt-schaft kann mehr. Doch
wir müssen unsere Spielweise ändern“, so Börner.
Die Top-Drei der Job-Killer in Deutschland sind laut BGA-Umfrage:
(1) bürokratische Hemmnisse (67 Prozent der Unternehmen), (2)
Kündigungsschutz (65 Prozent) und (3) Lohnnebenkosten (58 Prozent).
Schon die Debatte um ein Verlassen des Reformweges führt zu einer
Unsicherheit, die Wirtschaft und Wachstum schaden. 36 Prozent unserer
Unternehmen haben aufgrund der genannten Diskussion Investitionen
zurückgestellt. Sollte die Debatte Realpolitik werden, würden weitere
16 Prozent nicht mehr investieren.
Ein Regierungswechsel allein hätte laut Umfrage noch keine
Auswirkungen auf die Geschäftspläne der Wirtschaft und deren
Investitionen: 95 Prozent handeln erst, wenn die Reformen am Markt
wirken oder zumindest konkret beschlossen sind.
„Geschäftspläne werden auf Grundlage der bekannten
Rahmenbedingungen aufge-stellt und für drei Jahre budgetiert. Sie
werden erst geändert, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern und die
Wachstumsperspektiven verbessern. Erst dann können demnach auch die
Investitionen steigen und neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, so
der BGA-Präsident.
„Für ein Comeback Deutschlands im kommenden Jahr muss die nächste
Bundes¬regierung die grobe Richtung für Reformen noch bis Ende des
Jahres festlegen. Sind die Rahmenbedingungen bis Anfang 2006 nicht
hinreichend bekannt, werden die Unternehmen ihre Businesspläne nicht
ändern und keine höheren Investitionen tätigen“, so Börner
abschließend.
57, Berlin, 8. September 2005
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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