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"Panorama": Guttenberg übertrieb unternehmerische Erfahrung

Hamburg (ots)

Die unternehmerische Erfahrung des neuen
Wirtschaftsministers Karl Theodor zu Guttenberg ist nach Recherchen 
des ARD-Magazins "Panorama" weit geringer als bisher von ihm 
nahegelegt. Auf einer Pressekonferenz am Montag (9. Februar) hatte zu
Guttenberg den Eindruck erweckt, er habe am Börsengang der Rhön 
Klinikum AG mitgewirkt. "Ich durfte", hatte zu Guttenberg wörtlich 
behauptet, "mit teilnehmen an einem Gang, den die Familie mit 
begleitet hat - und zwar federführend mit begleitet hat - eines 
großen Konzerns, der an die Börse geführt wurde und der ein 
MDax-Unternehmen wurde. Ihnen werden die Rhön Kliniken etwas sagen." 
Diverse Zeitungen hatten auch aufgrund dieser Äußerungen berichtet, 
der neue Wirtschaftsminister sei vor Jahren am Börsengang des 
bedeutenden Gesundheitskonzerns beteiligt gewesen.
In Wahrheit war Karl Theodor zu Guttenberg gerade einmal 18 Jahre 
alt und bereitete sich auf den Wehrdienst vor, als 1989 die Rhön 
Klinikum AG an die Börse ging. Erst später saß er dort im 
Aufsichtsrat, war also auch dann nicht am operativen Geschäft 
beteiligt.
In einem Fernseh-Interview (ZDF) hatte zu Guttenberg außerdem 
betont: "Ich habe vor dem Eintritt in die Politik in der freien 
Wirtschaft gearbeitet, war dort tätig und habe Verantwortung in dem 
eigenen Familienunternehmen getragen." Dabei handelte es sich nach 
Recherchen von "Panorama" jedoch lediglich um zwei recht kleine 
Unternehmen: die so genannte Guttenberg'sche Forstverwaltung und die 
Guttenberg GmbH in München. Die Guttenberg GmbH hatte, wie die 
Firmenauskunft "Creditreform" offenbarte, "ca. drei Beschäftigte", 
machte im Jahr 2000 einen Umsatz von "25.000 Euro geschätzt" und 
wurde 2004 aufgelöst. Sie beschäftigte sich vor allem mit der 
Verwaltung des eigenen Vermögens. Auch in der Guttenberg'schen 
Forstverwaltung waren nach "Panorama"-Recherchen nur wenige 
Mitarbeiter tätig.
Bereits am Mittwoch hatte das ARD-Magazin beim 
Bundeswirtschaftsministerium um eine Stellungnahme nachgesucht, sie 
aber bis Donnerstagmittag nicht erhalten.

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