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"Panorama": Zweifel an Gemeinnützigkeit des Sterbehilfevereins von Roger Kusch

Hamburg (ots)

Nach den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen
gegen Roger Kusch hat nun auch das Hamburger Finanzamt eine 
Überprüfung des umstrittenen Sterbehilfevereins des ehemaligen 
Hamburger Justizsenators eingeleitet.
Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins "Panorama" (Donnerstag, 11. 
Dezember, um 21.45 Uhr im Ersten) untersucht die Behörde, ob der 
Verein "Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e.V." weiterhin als gemeinnützig 
gelten darf.
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und soll laut Satzung 
lediglich über das Thema Sterbehilfe informieren. Daneben betreibt 
Kusch eine private Suizidbegleitung, für die er Geld verlangt. Jetzt 
wird unter anderem geprüft, ob die gesetzlich vorgeschriebene 
Trennung zwischen dem gemeinnützigen Verein und dem privaten Geschäft
des Roger Kusch eingehalten wird. Kusch betreibt zwei Internetseiten:
eine für seinen Verein, eine andere, auf der er als Privatmann seine 
kostenpflichtige Dienstleistung als Sterbehelfer anbietet. Beide 
Internetseiten sind miteinander verlinkt.
Der Verein "Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e.V." wurde am 3. 
September 2007 gegründet. Am 28. Juni 2008 half Kusch zum ersten Mal 
bei einem Selbstmord, damals noch ohne Honorar, wie er auf einer 
Pressekonferenz erklärte. Direkt nach der öffentlichkeitswirksamen 
Aktion erhöhte er den Aufnahmebeitrag zu seinem Sterbehilfeverein 
drastisch auf 500 Euro. Mittlerweile hat der Verein rund 100 
Mitglieder. Kusch hatte in den vergangenen Monaten eine öffentliche 
Debatte über aktive Sterbehilfe entfacht, weil er fünf Menschen bei 
der Selbsttötung begleitet hatte. Seit November ermittelt die 
Staatsanwaltschaft gegen Kusch wegen des Anfangsverdachts, dass er 
die tödlichen, verschreibungspflichtigen Medikamente beschafft und an
die Sterbewilligen weitergegeben habe. Das wäre ein Verstoß gegen das
Arzneimittelgesetz. Roger Kusch selber bestreitet, dass es einen 
Zusammenhang zwischen seinem Sterbehilfeverein und seinen 
persönlichen Sterbehilfeaktivitäten gibt. Der Verein kümmere sich um 
Öffentlichkeitsarbeit.
Das zuständige Finanzamt Hamburg-Nord konnte die Ermittlungen auf 
"Panorama"-Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Finanzbeamte 
dürfen aus steuerrechtlichen Gründen grundsätzlich keine Auskunft 
geben.

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
i.bents@ndr.de

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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