Alle Storys
Folgen
Keine Story von NDR Norddeutscher Rundfunk mehr verpassen.

NDR Norddeutscher Rundfunk

Der Dalai Lama im ARD Exklusiv-Interview: "Eine harmonische Gesellschaft kann nicht mit Waffen erzwungen werden"

Hamburg (ots)

In einem ausführlichen ARD Exklusiv-Interview
sprach Tibets geistliches und politisches Oberhaupt, der 14. Dalai 
Lama, über den kulturellen Völkermord in seiner Heimat, den drohenden
Untergang der tibetischen Kultur, die informellen Gespräche mit den 
kommunistischen Machthabern in Peking, eine mögliche Wiedergeburt als
Frau und seinen Traum, in ein freies, demokratisches und wirklich 
autonomes (wenn auch nicht unabhängiges) Tibet zurückzukehren. Das 
Interview führte NDR-Redakteur Stefan Niemann, langjähriger 
Chinakorrespondent der ARD; zu sehen ist es unter dem Titel "Die 
Macht der Ohnmacht - der Dalai Lama im Gespräch" am Sonntag, 22. 
Juli, um 23.45 Uhr im Ersten.
Der Dalai Lama zu Tibet und der Welt:
"Die Tibet-Frage zeigt das Fehlen menschlicher Werte in den 
internationalen Beziehungen. Zeigt das Fehlen oder absichtliche 
Ignorieren von Gerechtigkeit und Wahrheit."
Zum "kulturellen Völkermord":
"Tibet hat ein einzigartiges kulturelles Erbe, einschließlich unserer
eigenen reichen Sprache.
(...) Aber manche engstirnige chinesische Beamte und Parteisekretäre 
betrachten diese kulturelle Tradition und den buddhistischen Glauben 
als Quellen des Separatismus. - Ob absichtlich oder unabsichtlich, 
eine Art kultureller Völkermord findet in Tibet statt."
Zu den informellen Gesprächen mit China:
"Wir müssen jetzt vor allem Vertrauen aufbauen. Ohne Vertrauen, wie 
können wir da diskutieren?!! Die chinesische Seite ist voller 
Misstrauen ... (...) Eine harmonische Gesellschaft kann nicht mit 
Waffen erzwungen werden."
Zur Tibet-Bahn:
"Die Fertigstellung der Eisenbahnverbindung erlaubt es Tausenden von 
Chinesen, bequem nach Tibet zu reisen. Ein Vorteil ist: Mehr Chinesen
werden Zeugen, was Tibet ist, was tibetische Kultur ausmacht, wie die
Tibeter sind. (...) Viele Chinesen begreifen dann den Unterschied 
zwischen der in der Schule gelernten Regierungspropaganda und der 
Wirklichkeit."
Zu seinem Traum von einer Rückkehr nach Tibet:
"Ich habe immer klargestellt: Wenn es einen ausreichenden Grad an 
Freiheit gibt, werden wir zurückkehren. Dann werde ich all meine 
legitime Autorität abgeben an die lokale tibetische Regierung. Dann 
wäre ich weder geistliches noch politisches Oberhaupt der Tibeter."
Zur Reinkarnation und einer möglichen Nachfolgerin (!):
"Sinn der Wiedergeburt ist, dass der Nachfolger die Arbeit des 
Vorgängers fortsetzt, die im vorigen Leben nicht vollendet wurde. 
Dann müsste der nächste Dalai Lama von außerhalb Tibets kommen, da er
meine Arbeit fortsetzen müsste."
"Natürlich könnte es auch eine Frau sein! Eine junge Frau als 
Dalai Lama wäre attraktiver ... Ein weiblicher Dalai Lama wäre 
nützlicher für den Buddhismus, für die tibetische Kultur, das 
tibetische Volk. Warum nicht?"
Zitate frei unter Hinweis auf das ARD Exklusiv-Interview.
"Die Macht der Ohnmacht - der Dalai Lama im Gespräch", Sonntag, 
22.Juli, 23.55-0.15 Uhr, Das Erste.

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
i.bents@ndr.de

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NDR Norddeutscher Rundfunk
Weitere Storys: NDR Norddeutscher Rundfunk