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Kommentar von Christian Matz zu Corona

Mainz (ots)

Es passt einfach nicht zusammen. Einerseits steigen die Corona-Zahlen, gibt es immer mehr 2G-Veranstaltungen. Andererseits könnte es bei Großveranstaltungen wie Weihnachtsmärkten demnächst fast gar keine Einschränkungen mehr geben. Zumindest in Hessen und Rheinland-Pfalz, wenn die Veranstalter den derzeitigen Landesvorgaben folgen. "Noch nicht mal 3G?", hört man sich fragen - und trifft damit einen Kern der Debatte: Welches Risiko nehmen wir bei welchem Anlass in Kauf, persönlich und politisch? Die derzeit widersprüchlichen Entwicklungen und Handlungen sorgen für Verunsicherung, Streit und Kakofonie, nicht nur in Politik und Wissenschaft. Diese Verunsicherung, dieser Streit ziehen sich durch Familien- und Freundeskreise, durch Schüler-, Eltern-, Lehrerschaft, durch Vereins- und Bürogemeinschaften. Dabei waren seit Monaten mindestens drei Dinge völlig klar: Im Herbst werden die Infektionszahlen stark steigen; es werden Auffrischungsimpfungen für die besonders Gefährdeten nötig sein, gerade die Heimbewohner brauchen besonderen Schutz. Und: Die Kliniken werden erneut unter Druck geraten. Nicht nur wegen Corona oder anderer Krankheiten, sondern auch wegen des Personalmangels. Auf keines dieser absehbaren Probleme sind Politik und die meisten Bürger ausreichend vorbereitet, das zeigt sich jetzt. Bezogen auf die Politik ist das ein sträfliches Versäumnis. Denn: Dass die Infektionslage derzeit regional unterschiedlich ist, ist auch der Viruswelle geschuldet; aber dass die Bundesländer mit völlig unterschiedlichen Regel- und Warnsystemen agieren, das ist ein selbst gemachtes Problem. Nun also ringen die Gesundheitsminister um den Corona-Kurs. Nötig sind zumindest ein paar klare Ansagen, um besser für den Winter gerüstet zu sein. Eine tägliche Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter in Kliniken und Heimen, wie sie Hessen und Rheinland-Pfalz bereits beschlossen haben, muss es bundesweit geben - wenn nicht gar eine Impfpflicht. Dagegen spricht nur, dass dies kurzfristig den Personalmangel wohl weiter verschärfen würde. Sinnvoll wäre es zudem, dass auch geimpfte Besucher getestet würden, weil auch sie das Virus einschleppen können. Dies gilt übrigens auch für viele der sonstigen 2G-Veranstaltungen. Dass die kostenlosen Bürgertests abgeschafft wurden, war auch deshalb ein großer Fehler; sie müssen wieder eingeführt werden. Bei den Boosterimpfungen setzt sich die Kakofonie unerklärlicherweise fort. Dabei ist doch auch hier eines ganz klar: Alten und gefährdeten Menschen muss, wenn noch nicht geschehen, diese Impfung so schnell und so einfach wie möglich angeboten und nahe gebracht werden. Es ist höchste Zeit dafür.

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