Kaufmännische Krankenkasse - KKH
Sorge vor finanziellem Kollaps stresst junge Menschen
Sorge vor finanziellem Kollaps stresst junge Menschen
KKH: Studierende und Auszubildende stark belastet – Bafög-Reform auf dem Weg
Hannover, 12. April 2022 – Die Bafög-Reform ist auf den Weg gebracht. Auszubildende und Studierende sollen zum neuen Schuljahr und Wintersemester mehr Geld bekommen. Für viele junge Menschen eine Erleichterung, denn laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse belastet sie die Finanzierung von Ausbildung und Studium stark – erst recht seit der Corona-Krise. So befürchtet ein Drittel der befragten 16- bis Ende 20-Jährigen finanzielle Defizite mit Blick auf die kommenden Monate. Jeder Achte macht sich deshalb sogar sehr große Sorgen. Dies ist vor allem der Pandemie geschuldet, denn während der Viruskrise fielen viele Studentenjobs, etwa in der Gastronomie, weg. Darüber hinaus konnten und können einige Eltern ihre Kinder wegen krisenbedingter beruflicher Probleme nicht mehr wie gewohnt unterstützen.
Laut Deutschem Studentenwerk (DSW) ist die Bafög-Reform längst überfällig, hätte die Staatshilfe bereits in den vergangenen Jahren ausgebaut und an neue Lebensrealitäten angepasst werden müssen. Corona ist so eine neue Lebensrealität, die gerade junge Menschen besonders hart trifft, nämlich in einer entscheidenden Phase ihres Lebens: zwischen Schule und Beruf, zwischen Partnersuche und Familiengründung. Und droht dann auch noch der finanzielle Kollaps, kann dies die Psyche umso stärker belasten. Laut Umfrage schlägt die Sorge ums Geld vor allem denjenigen auf die Seele, die sich bereits durch die Corona-Krise gestresst fühlen: Von ihnen machen sich sogar 40 Prozent Sorgen wegen finanzieller Probleme, jeder Sechste sogar große Sorgen.
Viele der 16- bis Ende 20-Jährigen belastet darüber hinaus die Unsicherheit bezüglich ihres Lernfortschritts in Ausbildung und Studium. So befürchten 65 Prozent der Befragten, dass sich auch in den kommenden Monaten wichtige Praktika und Auslandssemester schlecht planen lassen. Fast die Hälfte macht sich darüber hinaus Sorgen, Lernstoff nachholen zu müssen, sodass es zu einer Verzögerung von Ausbildung oder Studium kommt. Der Verlust an Sicherheit und Planbarkeit stresst vor allem Studierende, da deren Alltagsstrukturen weniger gefestigt sind als die von Schülern und Berufstätigen. Die Krise bedroht diese Zielgruppe besonders, denn die Ausbildungs- und Studienzeit ist bereits ohne Corona von herausfordernden Veränderungen und Übergangsprozessen geprägt. In dieser Lebensphase entwickelt sich auch das Gesundheits- und Risikoverhalten, das eng mit der Entwicklung einer psychischen Störung verbunden sein kann.
Bundestag und Bundesrat müssen das neue Bafög-Gesetz noch beschließen. Den Plänen der Ampel-Koalition zufolge ist diese Reform nur der erste Schritt. Das Bafög soll langfristig elternunabhängiger werden, indem die geplante Kindergrundsicherung direkt an Studierende ausgezahlt wird.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat 1.001 Teilnehmer, davon 696 Studierende und 305 Auszubildende, 2021 repräsentativ im Auftrag der KKH befragt. Laut Statistischem Bundesamt gibt es 2,9 Millionen Studierende (Wintersemester 2020/21) und 1,3 Millionen Auszubildende (2020) in Deutschland. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portraet.
Beste Grüße KKH-Pressestelle
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