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Neues Deutschland: Zu SPD und Linkspartei

Berlin (ots)

Jetzt ist es offenbar soweit. Die SPD beginnt zu
verinnerlichen, dass die LINKE sich dauerhaft etabliert hat. Dass sie
nicht mehr zu ignorieren ist. Spät genug. Doch klammheimliche Freude 
der LINKEN wäre verfrüht. Die SPD ist weit entfernt von einer 
wirklichen Anerkennung der Verhältnisse, der Konkurrenzpartei gar. 
Wie wenig vertrauenerweckend sie vorgeht, offenbart nicht so sehr der
»Wortbruch«, sich gegen alle Ankündigungen nun doch notfalls von der 
LINKEN an die hessische Regierungsspitze wählen zu lassen. Sondern 
die Tatsache, dass sie die »Erlaubnis« zur Wahl Ypsilantis mit 
weiteren Bannsprüchen gegen die LINKE begleitet.
Es wird der SPD nicht helfen. So wie sie der LINKEN ihre Abneigung 
demonstriert, kann sie selbst nun mit einer geballten Ladung 
öffentlicher Verachtung rechnen. Je deutlicher der Anklang der LINKEN
unter den Wählern ist, desto höher schlagen die Wogen der 
öffentlichen Inquisition. Die Ignoranz gegenüber den wirklichen Nöten
der Menschen ist mindestens so ausgeprägt wie die Vorurteile 
gegenüber angeblichen Postkommunisten. Derart verblendet, bleibt dann
offenbar auch verborgen, dass der Erfolg der LINKEN gerade auf diesem
Zusammenhang beruht. Das Gefühl der Ohnmacht schafft eine besondere 
Sensibilität für Unrecht. Mancher nennt das Ergebnis 
Protestwählerpotenzial. Die SPD ist durchaus Leidtragende dieses 
Dilemmas. Weil sie aber zugleich seine Miturheberin ist, kann sie 
nicht mit Bedauern rechnen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/293 90 715

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