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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

EKD-Synode über Rechtsextremismus besorgt/ Beschluss der 2. Tagung der 11. Synode in Ulm

Hannover (ots)

Die Synode der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), hat an diesem Donnerstag ihrer Besorgnis über den 
Anstieg rechtsextremer Gewalttaten und der vermehrten Verbreitung 
rechtsextremes Gedankenguts Ausdruck verliehen und einen Beschluss 
verabschiedet.
Der Beschlusstext lautet:
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ist beunruhigt,
dass rechtsextremes Gedankengut, das sich vermehrt in brutalen 
Gewalttaten äußert, in ganz Deutschland vorzufinden ist. Wir nehmen 
mit Sorge zur Kenntnis, dass dieses Gedankengut nicht mehr nur in 
privaten, kleinen Kreisen, sondern öffentlich vertreten wird. Wir 
beklagen sowohl rechtsextreme Einstellungen bei Gliedern unserer 
Kirchgemeinden als auch zunehmende antichristliche Ressentiments und 
Vorfälle von Seiten Rechtsextremer.
Die Demokratie ist nach christlicher Überzeugung die beste aller 
Gesellschaftsformen.
Wir ermutigen, Informationen über Rechtsextremismus einzuholen, 
zivilgesellschaftliche Beratungsangebote zu nutzen, Veranstaltungen 
in den Kirchengemeinden durchzuführen und das Thema in der Kinder- 
und Jugendarbeit aufzugreifen.
Die Synode der EKD unterstützt die zivilgesellschaftlichen 
Initiativen, die sich offensiv mit rassistischen und antisemitischen 
Einstellungen und rechtsextremen Strukturen auseinandersetzen. Wir 
fordern die Bundesregierung dazu auf, deren haupt- und ehrenamtliches
zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz gegen 
Rechtsextremismus nachhaltig und dauerhaft zu fördern. Wir begrüßen 
den Plan zur Gründung einer "Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche gegen 
Rechtsextremismus" (BAGKR) am 12. Februar 2010 in Dresden und rufen 
alle Gliedkirchen der EKD auf, sich in dieser Arbeitsgruppe 
einzubringen. Wir bitten Kirchgemeinden, Gemeindeglieder, kirchliche 
Werke und Einrichtungen, in zivilgesellschaftlichen Initiativen für 
Demokratie gegen Rechtsextremismus mitzuarbeiten.
Die Synode der EKD bittet die Ämter der Gliedkirchen, dafür Sorge 
zu tragen, dass das Thema Rechtsextremismus in den Aus-, Fort- und 
Weiterbildungsveranstaltungen der Gliedkirchen Beachtung und Raum 
findet. Des Weiteren wird das Kirchenamt der EKD gebeten, vorhandenes
Arbeitsmaterial zu sammeln, aufzubereiten und den Gliedkirchen und 
Kirchgemeinden neben weiteren Arbeitsmaterialien zur Verfügung zu 
stellen. Die Synode hält eine Vertiefung der theologischen Grundlagen
in der Auseinandersetzung mit rassistischen, antisemitischen und 
menschenfeindlichen Überzeugungen und eine Prüfung der 
kirchenrechtlichen Konsequenzen (u.a. im Blick auf 
Mitgliedschaftsfragen) für dringend erforderlich.
Wir ermutigen darum die Ausstiegsprogramme aus extremistischen 
Strukturen, die in vielen Gemeinden bereits bestehen und bitten die 
Jugendlichen, diese Programme wahrzunehmen.
Ulm, 29. Oktober 2009
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Die Berichterstattung zur Synode finden Sie unter www.ekd.de/synode

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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