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AXA Science Talk am Weltfrauentag: Stresslevel von Frauen und Müttern in Deutschland am höchsten

Köln (ots)

  • Am 08. März hatte AXA anlässlich des Weltfrauentags zum Science Talk unter dem Motto "Heul leise! - Warum es so wichtig ist, laut über mentale Gesundheit zu sprechen" eingeladen.
  • Im Rahmen der Veranstaltung wurde der neue AXA Mental Health Report, eine globale Studie zu mentaler Gesundheit, veröffentlicht.
  • Die Studie zeigt: Ängste und Depressionen nehmen weltweit zu - in Europa stärker als in Asien. Frauen leiden psychisch besonders stark unter den Folgen der Pandemie, bei Müttern ist das mentale Stresslevel noch höher - insbesondere in Deutschland. Jüngere Menschen weisen bei der Suche nach Hilfsangeboten Informationslücken auf.
  • AXA Deutschland CEO Thilo Schumacher diskutierte dazu mit dem Unternehmensberater Robert Franken, der Diplom-Psychologin Deniz Kirschbaum sowie der Journalistin und Autorin Alexandra Zykunov.
  • Die Studienergebnisse stehen hier um Download zur Verfügung.

Der internationale Weltfrauentag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Break the bias". Gebrochen werden soll mit einem allgemein vorherrschenden verzerrten Gesellschaftsbild, das sich aus Stereotypen und Vorurteilen zum Beispiel hinsichtlich des Geschlechts, Alters, der Herkunft oder Religion zusammensetzt. Anlässlich dieses Aktionstags, der in Berlin als gesetzlicher Feiertag einen festen Platz auf der Agenda bekommen hat, hatte AXA zu einer neuen Ausgabe des Talkformats "AXA Science Talk" eingeladen. CEO Thilo Schumacher stellte in diesem Zusammenhang den neuen Mental Health Report, eine jährliche globale Studie zu mentaler Gesundheit, vor. Mit Blick auf Deutschland zeigt der Mental Health Report, dass sich insbesondere der psychische Gesundheitszustand von Frauen und Müttern noch einmal verschlechtert hat. Bereits 2020 machte die Studie auf die besondere Betroffenheit von Frauen in Deutschland als Folge der Corona-Pandemie aufmerksam.

"Mit dem Mental Health Report hat AXA eine langfristige Studie aufgesetzt, die nicht nur in den heute herausfordernden Zeiten der Corona-Pandemie eine Momentaufnahme der psychischen Verfassung der Bevölkerung spiegelt. Die Studie leistet darüber hinaus einen wissenschaftlichen Beitrag zur Betrachtung psychischer Erkrankungen in Deutschland, Europa und der Welt", verdeutlichte Thilo Schumacher, CEO bei AXA in Deutschland, die Motivation des Versicherers zum Mental Health Report.

Frauen häufiger von psychischen Folgen betroffen als Männer

Die Aufschlüsselung der mentalen Überlastung nach sozio-demografischen Gruppen zeigt: Frauen leiden in der Pandemie intensiver unter psychischen Problemen als Männer, Mütter wiederum noch stärker als Frauen ohne Kinder. Das Stresslevel steigt weiter, wenn sie ohne unterstützende Kinderbetreuung auskommen müssen. Auffallend ist, dass die mentale Belastung der Frauen mit Kindern in Deutschland erheblich über dem europäischen Durchschnitt liegt. So bewerten zum Beispiel deutsche Mütter ohne Kinderbetreuung das Ausmaß ihres Stresses auf einer Skala von 0 bis 10 mit dem Spitzenwert von 7,28. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Frauen in Deutschland beim Thema Kinderbetreuung deutlich schlechter gestellt sind als in den meisten anderen europäischen Ländern.

"Ich bekomme täglich Zuschriften von Followerinnen, die aufzeigen, dass wir in Deutschland weit entfernt sind von gelebter Gleichberechtigung. In der Corona-Pandemie wurden tradierte Rollenbilder außerdem wiederbelebt. Für zahlreiche Frauen war der Mental Load auch schon vor der Pandemie unerträglich hoch. Müttergenesungswerke meldeten schon vor Corona, dass Mütter, die sich bei ihnen meldeten, nahe dem Burnout waren. Nach zwei Jahren Pandemie, sind die Mütter schon mittendrin. Viele sind nur noch müde, einige, die können, sind wütend oder sie sind beides zusammen", kommentierte Alexandra Zykunov, Journalistin und Buchautorin, beim dritten AXA Science Talk.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Frauen während der Pandemie keine Auszeit nehmen können. So geben 47 Prozent der Frauen und sogar 58 Prozent der Mütter an, dass sie es nur selten oder nie schaffen, neue Kraft zu tanken. Bei den Männern sind es lediglich 43 Prozent. Auch bei den Bewältigungsstrategien ("Coping") unterscheiden sich Frauen und Männer signifikant. 52 Prozent der weiblichen Befragten aber nur 41 Prozent der männlichen suchen Unterstützung durch Gespräche mit Partner:innen und Freund:innen.

"Es ist wichtig und richtig, dass wir auf die Situation von Frauen in Deutschland aufmerksam machen. Noch wichtiger ist es, dass wir uns intensiv mit den systemischen Rahmenbedingungen befassen, die zu einer solchen Situation geführt haben. Insbesondere Männer tragen Verantwortung dafür, unsere Rollen, unser Umfeld und unsere Privilegien kritisch zu hinterfragen. Wir Männer müssen zu einem Teil der Lösung werden, sonst bleiben wir ein Teil des Problems", betonte Robert Franken, Unternehmensberater für Diversität und Inklusion.

Kinder und junge Erwachsene leiden mehr als Ältere

Ältere Menschen kommen besser mit den Pandemie-Folgen zurecht als jüngere. Das zeigt der von AXA entwickelte "Mental-Health-Index" (MHI). Auf einer Skala von 0 bis 100 haben in Deutschland 45 Prozent der über 65-Jährigen einen überraschend hohen Indexwert von mindestens 75. Bei den unter 55-Jährigen erreichen deutlich weniger als 20 Prozent einen so hohen Wert. Zum Vergleich: Die Deutschen bewerten ihre mentale Gesundheit im Durchschnitt mit dem Wert 61,9 auf einer Skala von 0 bis 100.

Gleichzeitig rufen die Corona-Maßnahmen bei jüngeren Menschen deutlich häufiger negative psychische Folgen hervor: 60 Prozent der 18- bis 34-Jährigen verzeichnen ein mäßiges bis sehr hohes Depressions-Level. Bei den 55- bis 64-Jährigen sind es 44 Prozent, bei den 65- bis 75-Jährigen sogar nur 24 Prozent. Angesichts der eigenen mentalen Belastung wissen viele Erwachsene, dass die Covid-19-Maßnahmen auch die Psyche der Kinder und Jugendlichen gravierend beeinträchtigen. 52 Prozent der Befragten in Deutschland halten die unter 19-Jährigen sogar für die am stärksten betroffene Altersgruppe. In Europa sind 43 Prozent dieser Meinung, in den übrigen Ländern der Welt 39 Prozent. 79 Prozent aller Befragten halten es daher für wichtig, mit Kindern und Jugendlichen über ihre psychischen Probleme zu reden.

"Nach knapp zwei Jahren Pandemie zeigt fast jedes dritte Kind psychische Auffälligkeiten. Oftmals werden sie deutlich anhand von Ängsten und Sorgen, aber auch depressive und psychosomatische Symptome haben sich signifikant erhöht. Kinder und Jugendliche leiden unter den verminderten sozialen Kontakten mit der Peergroup. Diese spielen zur Entwicklung der Autonomie und der Identität eine wichtige Rolle", erklärte Deniz Kirschbaum, praktizierende Psychotherapeutin für Kinder und Erwachsene.

Auch weisen jüngere Erwachsene größere Informationslücken über die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung auf. Nur etwa 50 Prozent der unter 34-Jährigen in Deutschland wissen, wo sie psychologische Hilfe bekommen können - bei der Altersgruppe der 55- bis 75-Jährigen sind es zwischen 60 und 70 Prozent.

Menschen rund um den Globus empfinden unterschiedlichen Druck

26 Prozent aller Befragten leiden wegen der Pandemie-Maßnahmen unter mentalen Problemen. Sie können nicht mehr richtig abschalten (59 Prozent der Betroffenen), fühlen sich niedergeschlagen (59 Prozent) oder sind unruhig und aufgewühlt (55 Prozent). Diese Symptome zeigen sich in Europa häufiger als in Asien: So geben 37 Prozent der Menschen in Großbritannien an, unter einer psychischen Erkrankung zu leiden - aber nur 17 Prozent der Japaner. In Deutschland sind es 28 Prozent, 19 Prozent der Befragten hierzulande geben an, an einer Depression erkrankt zu sein.

Insgesamt fühlen sich die Deutschen (mit 41 Prozent) zwar weniger stark von den Pandemie-Maßnahmen betroffen als der europäische Durchschnitt (54 Prozent). Gleichzeitig stufen sich jedoch nur 43 Prozent der deutschen Bevölkerung als "sehr glücklich" ein - und damit weniger als im EU-Schnitt. Lediglich 39 Prozent der Deutschen haben das Gefühl, sich während der Corona-Krise persönlich weiterentwickelt zu haben (in Europa: 49 Prozent). Und nur 56 Prozent der deutschen Befragten sind mit ihren Stärken und Schwächen im Reinen (in Europa: 60 Prozent).

Services von AXA

Mit www.meine-gesunde-seele.de hat AXA im Rahmen des gesundheitsservice360° für seine Kunden ein Portal geschaffen, auf dem zahlreiche Services und Informationen rund um psychische Belastungen gebündelt sind. Auch zur Bewältigung aller persönlichen Einschränkungen durch die Corona-Krise hilft ein Leitfaden, den Tag zu strukturieren und Abläufe an die neue Situation anzupassen. Mit den Unterstützungsprogrammen von Novego hilft AXA seinen Kunden, die Stress vorbeugen möchten oder unter Depressionen, Ängsten, Burnout oder Schlafproblemen leiden. In Zusammenarbeit mit IVPNetworks GmbH werden Online-Sprechstunden mit psychotherapeutischem Fachpersonal angeboten. Über die digitale Unterstützung hinaus bietet AXA im Rahmen des gesundheitsservice360° weitere Services zur persönlichen Begleitung von Kunden mit psychischen Problemen.

Über den AXA Mental Health Report

Für den AXA Mental Health Report hat das internationale Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von AXA im September und Oktober 2021 1.000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland repräsentativ online befragt. Die Studie ermittelt mithilfe eines Index Aussagen zum mentalen Gesundheitszustand der Bevölkerung. Darüber hinaus sensibilisiert der Mental Health Report für mögliche Risiken der mentalen Gesundheit im Allgemeinen sowie im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Neben Deutschland wurde in zehn weiteren europäischen und asiatischen Ländern bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Die Studienergebnisse stehen hier zum Download zur Verfügung.

Über den AXA Science Talk

Regelmäßig lädt AXA ausgewählte Expert:innen und Wissenschaftler :innen in Zusammenarbeit mit dem AXA Research Fund zum AXA Science Talk ein. Science Talk heißt: Expert:innen und/oder Wissenschaftler:innen sprechen mit Versicherungsfachleuten zu einem übergeordneten Thema. An der anschließenden Diskussionsrunde kann sich auch das Publikum online beteiligen. Das aktuelle Thema, Termine und Teilnahmelinks können Sie hier abrufen.

Sie möchten sich den dritten AXA Science Talk im Nachgang anschauen? Die Aufzeichnung der Veranstaltung steht in Kürze hier zur Verfügung.

Pressekontakt:

AXA Konzern AG
Corporate Communications
Daniela Behrens
Colonia-Allee 10-20
D-51067 Köln
Tel.: (0221) 148 - 22491
E-Mail: daniela.behrens@axa.de

Original-Content von: AXA Konzern AG, übermittelt durch news aktuell

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