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BVMed-Diskussionspapier: 7 Punkte der MedTech-Branche zur Entlastung und Stärkung der Pflege

Die Medizintechnik-Unternehmen wollen ihren Beitrag leisten, das Berufsfeld Pflege attraktiver zu gestalten. Ein neues BVMed-Diskussionspapier enthält 7 Punkte aus der MedTech-Branche, um Pflegende zu entlasten und in ihrer Tätigkeit zu stärken.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat ein 7-Punkte-Diskussionspapier vorgelegt, um mit einem technologie-gestützten Maßnahmenkatalog Pflegende zu entlasten und Pflege zu stärken. „Die im BVMed vertretenen Unternehmen wollen ihren Beitrag leisten, das Berufsfeld Pflege attraktiver zu gestalten. Wir möchten die Impulse des Koalitionsvertrages aufnehmen und Wege aufzeigen, wie Technologiemöglichkeiten umfassender genutzt werden können, damit Pflegende entlastet und in ihrer Tätigkeit gestärkt werden“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Das pflegepolitische Papier sei ein Gesprächsangebot, mit dem der deutsche MedTech-Verband nun auf alle Beteiligten in Politik und Pflege zugehe. Es kann unter www.bvmed.de/MedTech4Pflege heruntergeladen werden.

Der BVMed-Maßnahmenkatalog erstreckt sich über alle pflegerischen Situationen sowie Versorgungsbereiche und fokussiert sich auf bessere Prozessgestaltung, höhere Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie Weiterentwicklung des Berufsbildes. Zu den BVMed-Vorschlägen gehören ein Investitionsprogramm zu pflegeunterstützenden Technologien, die Verdopplung des 4-prozentigen Zuschlags für pflegeentlastende Maßnahmen der Krankenhäuser, die Ausweitung der DiPA-Definition um digitale Hilfsmittel sowie eine Initiative „attraktiver Arbeitsplatz Pflege“. Außerdem setzt sich der BVMed für strukturierte Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme mit Schwerpunkt auf Digitalisierung und Technologie sowie für eine gezielte Einbindung qualifizierter Gesundheitsberufe in Versorgungskonzepten ein. Ein Dialogforum „interprofessionelle Zusammenarbeit“ soll zudem eine Neujustierung der Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen diskutieren.

Der BVMed knüpft mit seinem Diskussionspapier an den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung an, der ein klares Bekenntnis zur Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes Pflege enthält, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. „Medizinprodukte und digitale medizintechnologische Lösungen können helfen, Arbeitsprozesse zu verbessern, Ressourcen zu schonen sowie Arbeitsrisiken zu reduzieren“, heißt es in dem BVMed-Papier. Der Einsatz moderner Medizintechnologien könne auch zu einer Erweiterung der Kompetenz- und Tätigkeitsbereiche in der Pflege beitragen. „Beruflich Pflegende haben einen umfassenden Mehrwert aus der Anwendung von Medizintechnologie. Es ist uns daher daran gelegen, dass sie die relevanten technologiebezogenen Qualifikationen entwickeln, um neue, oft digitale Angebote, kompetent einsetzen und anwenden können“, so der BVMed.

Die sieben Vorschläge des BVMed zur Entlastung und Stärkung der Pflege aus Sicht der Medizintechnik:

1. Investitionsprogramm „Pflegeunterstützende Technologien“:

Analog zum Krankenhausstrukturfonds sollen über die bestehenden Programme hinaus zusätzliche zweckgebundene Mittel zur Unterstützung der pflegerischen Tätigkeit bereitgestellt und ein weiterer Fonds mit ähnlicher Zielsetzung für die ambulante Versorgung aufgesetzt werden.

2. Ausweitung der pflegeentlastenden Maßnahmen:

Die Einführung des Pflegebudgets im letzten Jahr erlaubt es bereits, pflegeentlastende bzw. pflegesubstituierende Maßnahmen im Krankenhaus erhöhend im Pflegebudget zu berücksichtigen. Das schließt den Einsatz technischer Lösungen mit ein.

3. Ausweitung der DiPA-Definition und des Anwendungsbereiches:

Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) sollen auch digitale Hilfsmittel umfassen; die Verankerung zusätzlicher Mittel im SGB XI soll zudem ermöglicht werden, damit ihr Leistungsanspruch auf das stationäre Umfeld ausgeweitet werden kann.

4. Initiative „Attraktiver Arbeitsplatz Pflege“:

Gesundheitseinrichtungen, die durch modernste, technische Ausstattung oder Programme besonders hohe Qualitätsstandards bei der Weiterbildung, der Gesundheitsförderung und beim Arbeitsschutz aufweisen, sollten öffentlich ausgewiesen werden. Wir regen in Abstimmung mit den Pflegeverbänden eine Initiative durch das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales an.

5. Strukturierte Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme mit Schwerpunkt auf Digitalisierung und Technologie:

Die Etablierung neuer bundeseinheitlicher Fachweiterbildungsmöglichkeiten sowie eine entsprechende Ergänzung des Rahmenausbildungsplans sollen beruflich Pflegenden systematisch technologie- und digitalisierungsbezogene Kompetenz vermitteln.

6. Gezielte Einbindung qualifizierter Gesundheitsberufe in Versorgungskonzepte:

Versorgungskonzepte, die die nicht-ärztlichen Leistungsbringer stärken und die Kompetenzprofile qualifizierter Gesundheitsberufe effektiv einzusetzen wissen, sollen im SGB V verankert werden.

7. Dialogforum „Interprofessionelle Zusammenarbeit“:

Eine moderierte berufspolitische Diskursplattform könnte Antworten hinsichtlich der möglichen Neujustierung der Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen und damit auch bezüglich der Rolle von nicht-ärztlichem Fachpersonal, wie z. B. Pflegenden, geben.

Hinweis:

Weitere Informationen zum Thema unter www.bvmed.de/MedTech4Pflege und unter dem Hashtag #MedTech4Pflege

Manfred C. Beeres M.A.
Leiter Kommunikation/Presse
BVMed - Bundesverband Medizintechnologie Reinhardtstr. 29 b D - 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 246 255-20 
beeres@bvmed.de | www.bvmed.de
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