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Insolvenzen: Ende des Rückgangs 2008

Hamburg (ots)

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland geht
2007 infolge des starken Aufschwungs deutlich zurück. Allerdings muss
für 2008 mit einem Ende dieser Entwicklung gerechnet werden.
Damit setzt sich der seit 2005 zu beobachtende deutliche 
Insolvenzrückgang in 2007 noch fort, endet aber voraussichtlich in 
2008 aufgrund der absehbaren schwächeren Wirtschaftsdynamik. Die 
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG rechnet in ihrer jüngsten 
Prognose mit rund 28.500 Unternehmensinsolvenzen in 2007 und damit 
einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um ca. 14 Prozent. Für 2008 
prognostiziert der Kreditversicherer eine Stagnation auf 
Vorjahresniveau. Die gerichtlich angemeldeten Forderungen sinken 2007
um circa 12 Prozent auf rund 18 Milliarden Euro.
Allerdings ist eine genaue Prognose bis 2008 durch die angekündigte 
Revision der Insolvenzstatistik 2006/2007 durch das Statistische 
Bundesamt derzeit erschwert. Euler Hermes schätzt, dass im Jahr 2006 
2.000 bis 3.000 Firmeninsolvenzen zusätzlich gezählt werden müssen 
und hat dies in der aktuellen Prognose berücksichtigt.
Insolvenzen weiter auf hohem Niveau
Trotz der Entspannung in den vergangenen Jahren liegt das Niveau 
der Insolvenzen noch immer hoch. "Besonders Klein- und Mittelbetriebe
haben nach wie vor nur geringe finanzielle Reserven und sind deshalb 
stark gefährdet. Trotz offensichtlicher Entspannung tragen 
Lieferantenkredite stark zu ihrer Finanzierung bei, so dass ein 
unzureichendes Inkassomanagement, schlechte Zahlungsmoral und 
Managementfehler das Insolvenzrisiko vergrößern, " so Dr. Gerd-Uwe 
Baden, Vorstandsvorsitzender der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG 
in Hamburg.
Branchen 2007: Dienstleistungsgewerbe stark gefährdet
An der Spitze der Insolvenzskala steht 2007 weiterhin der 
Dienstleistungsbereich mit 14.430 Pleiten, also rund der Hälfte aller
Unternehmensinsolvenzen. Danach folgen der Handel mit 5.900 Fällen 
(21 Prozent) und das Baugewerbe mit 5.300 (19 Prozent).
Am deutlichsten macht sich die konjunkturelle Entspannung im 
Verarbeitenden Gewerbe bemerkbar, welches mit 2.400 Fällen nur 8 
Prozent aller Unternehmensinsolvenzen verzeichnet.
Trotz der günstigen Entwicklung bleibt die Insolvenzhäufigkeit im 
Baugewerbe mit 164 Fällen je 10.000 Unternehmen 2007 jedoch 
wesentlich höher als in den anderen Branchen, die auf Werte von 88 
(Dienstleistungen), 87 (Verarbeitendes Gewerbe) und 84 (Handel) 
kommen. Im Durchschnitt aller Wirtschaftszweige liegt die 
Insolvenzhäufigkeit 2007 bei 94 Fällen je 10.000 Unternehmen.
Bezogen auf die Rechtsformen prognostizieren die Experten von Euler 
Hermes bei den "Personen und Kapitalgesellschaften" 2007 insgesamt 
rund 14.000 Insolvenzen und bei der Gruppe "Kleingewerbe, Freie 
Berufe, Einzelunternehmen" 14.500 Fälle.
Bundesländer 2007: Hamburg auf vorderem Rang
Mit 112 Fällen je 10.000 Unternehmen ist die Insolvenzhäufigkeit 
im Osten weiterhin wesentlich höher als im Westen mit 
durchschnittlich 89 Fällen. Die höchste Quote hat Sachsen mit 136, 
gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 132 und Nordrhein-Westfalen mit 126. 
Die niedrigsten Werte weist Baden-Württemberg auf mit 52, danach 
folgen Bayern (72) und Thüringen (73). Hamburg liegt mit einem Wert 
von 74 noch im vorderen Feld des Ländervergleichs.
Westeuropa: Zunahme der Insolvenzen bei Deutschlands 
Handelspartnern in 2008
Während die Zahl der Insolvenzen in Deutschland in 2007 noch 
zurückgeht und 2008 stagniert, verzeichnet Deutschlands wichtigster 
Handelspartner Frankreich in 2007 und 2008 eine deutliche Zunahme. So
erwartet Euler Hermes dort in 2007 ein Plus von 5,4 Prozent auf 
49.900 Insolvenzen, 2008 einen weiteren Zuwachs um 3,4 Prozent auf 
51.600. In Großbritannien wird die Zahl der Firmenpleiten 2007 um 
15,1 Prozent auf 20.400 zurückgehen, 2008 jedoch voraussichtlich 
wieder um 8,3 Prozent auf 22.100 steigen. Italien erlebt nach einem 
Minus von 49,5 Prozent auf 5.500 Fälle 2008 voraussichtlich wieder 
einen Zuwachs von 27,3 Prozent auf 7.000 Pleiten. Insgesamt dürften 
die Firmeninsolvenzen in Westeuropa 2007 um 7,5 Prozent auf rund 
146.000 zurückgehen, so die Prognose, 2008 aber wieder um 4,0 Prozent
auf rund 152.000 steigen.

Pressekontakt:

Sabine Enseleit
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Pressesprecherin
Tel. +49 40 8834-1033
Fax: +49 40 8834-1015
Friedensallee 254, 22763 Hamburg
Sabine.Enseleit@eulerhermes.com

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