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Werder Bremen-Presseservice: Interview mit Werders Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer zur Einführung des Frauen-Fußballs bei Werder Bremen: "Wir wollen Fußballerinnen eine Perspektive bieten"

Bremen (ots)

Klaus-Dieter Fischer, Präsident des Sport-Verein
"Werder" von 1899 e.V. hat am Montagabend das Comeback des 
Frauen-Fußballs bei den Grün-Weißen angekündigt. Bereits Anfang der 
70er Jahre hatte Werder erfolgreiche Fußballerinnen im Spielbetrieb. 
Was den Verein dazu bewogen hat, die Weichen für einen zweiten Anlauf
zu stellen, erläutert Fischer in diesem Interview.
Herr Fischer, Sie haben am Dienstagabend auf der 
Mitgliederversammlung angekündigt, dass Werder sich künftig auch dem 
Frauen-Fußball widmen wird. Was war der Ausgangspunkt für diese 
Entscheidung?
Fischer: "Wir haben in den letzten Jahren mit unserem Fußball, 
unseren Aktivitäten im Leistungszentrum, für die Stärkung des 
Ehrenamtes, für das Projekt "100 Schulen - 100 Vereine" sehr viel Lob
bekommen. Erst vor wenigen Wochen sammelten Vertreter der UEFA im 
Weser-Stadion positive Eindrücke, aber eine kritische Frage wurde 
immer wieder gestellt: Warum bietet Werder für Frauen keine 
Möglichkeit an, Fußball zu spielen? Entsprechende Bitten wurden 
zuletzt verstärkt auch vom Bremer Fußball-Verband und vom DFB an uns 
herangetragen."
Für Werder wäre das doch auch eine gute Möglichkeit, dem stark 
gestiegenen Interesse der Frauen am Fußball Rechnung zu tragen.
Fischer: "Natürlich spielen auch diese Gedanken in unseren 
Überlegungen eine Rolle. Man muss sich nur umschauen. Wir haben so 
viele Frauen im Stadion wie noch nie, die Trainingseinheiten werden 
von vielen jungen Mädchen besucht, weibliche Mitglieder und 
Fanshopkunden nehmen immer mehr zu. Und das liegt nicht nur an den 
jungen Männern, die bei uns Fußball spielen."
Aber Werder hatte in den vergangenen Jahren immer mit einer guten 
Begründung die Schaffung einer Frauen-Fußball-Sparte abgelehnt.
Fischer: "Das ist richtig. Wir haben uns keinesfalls dagegen 
gewehrt, weil wir den Frauen-Fußball ablehnen. Ganz im Gegenteil: Mit
unserer bisherigen Haltung wollten wir den Frauen-Fußball in der 
Region stärken. Wir wollten nicht den zahlreichen kleinen Vereinen, 
die Frauen-Mannschaften führen, die Spielerinnen entziehen. Doch 
genau das befürchteten wir, wenn wir mit unserer Popularität 
entsprechende Möglichkeiten geschaffen hätten."
Und diese Ansicht hat sich jetzt verändert?
Fischer: "Ja. Im Beirat des Bremer Fußball-Verbandes, in dem ich 
mit anderen Vereinsvertretern der Region sitze, wurde diese Frage 
thematisiert. Und zu unserer Überraschung wurden wir sogar gedrängt, 
Frauen-Fußball bei Werder einzuführen. 90 Prozent der 
Beiratsmitglieder haben sich in einer Abstimmung dafür 
ausgesprochen."
Wie erklären Sie sich das?
Fischer: "Ich habe darüber in den letzten Wochen viele Gespräche 
geführt. Die Hoffnungen, die sich mit einem Engagement von Werder 
verbinden, ist die Schaffung einer stärkeren Infrastruktur und einer 
besseren Perspektive für junge talentierte Fußballerinnen. Viele 
kleine Vereine stecken viel Leidenschaft in den Frauen-Fußball, haben
aber oft nicht die personelle Stärke, durchgehend Mannschaften in 
mehreren Altersklassen anzubieten, so dass Mädchen oft mit sehr viel 
jüngeren und älteren Spielerinnen zusammen trainieren müssen. 
Außerdem fehlt großen Talenten beim Übergang zu den Erwachsenen die 
Möglichkeit in Norddeutschland zu bleiben. Es schmerzt viele Trainer,
wenn solche Spielerinnen bremische Vereine verlassen müssen um in 
höheren Klassen spielen zu können. Das soll sich mittelfristig 
ändern."
Spitzenfußball ist also das Ziel? Will Werder den drei 
Bundesligisten Bayern München, Hamburger SV und VfL Wolfsburg 
Konkurrenz machen, die mit Frauen-Teams in der ersten Liga vertreten 
sind?
Fischer: "Wenn wir uns damit beschäftigen, dann muss das 
mittelfristig unser Ziel sein. Mit Werder ist bei unseren Fans auch 
ein bestimmter  Anspruch verbunden. Die Verbände haben uns eine 
gewisse Starthilfe zugesagt. Wie alles im Detail ablaufen wird, in 
welcher Leistungsklasse Werder einsteigen könnte - diese Dinge wissen
wir nicht. Dafür ist es noch viel zu früh."
In Zukunft könnte also Werder beim Pokalfinale in Berlin mit zwei 
Teams starten, bei den Frauen und den Männern?
Fischer: "Diese Euphorie will ich gleich bremsen. Wir gehen nicht 
naiv an so ein Projekt. Viele andere Vereine beschäftigen sich schon 
sehr lange mit dem Thema, da müssen wir einiges aufholen. Außerdem 
sind wir noch weit davon entfernt, die ersten Bewerbungs-Schreiben 
beantworten zu können. Dafür müssen erst ein paar Voraussetzungen 
geschaffen werden. Ich denke es macht erst im Sommer Sinn, sich an 
uns zu wenden. Schön wäre ein Start zur Saison 2007/2008."
Welche Voraussetzungen müssen bis dahin erfüllt sein?
Fischer: "Wir haben den Verbänden verdeutlicht, dass die 
räumlichen Kapazitäten bei Werder ausgeschöpft sind. Wir organisieren
auf sechs Großfeldern und vier Kleinfeldern den Spielbetrieb für 40 
Kinder- und Jugend-Mannschaften, in denen wir 700 Kindern eine 
sportliche Heimat geben. Mehr geht wirklich nicht. Wenn wir 
Frauen-Fußball ernsthaft betreiben wollen, benötigen wir dafür 
weitere Plätze. Da warten wir auf Angebote."
Interview: Michael Rudolph

Pressekontakt:

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Franz-Böhmert-Str. 1 c
Mediendirektor Tino Polster
tino.polster@werder.de
Telefon: 0421/43459188
Fax: 0421/43459153

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