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Kolumbien
Reporter ohne Grenzen: Gewalt gegen Journalisten hält an

Berlin (ots)

Reporter ohne Grenzen (RoG) ist bestürzt über die
Ermordung von zwei Journalisten innerhalb von 48 Stunden in Kolumbien
und fordert die Behörden auf, alles zu unternehmen, um die
Verantwortlichen  zu bestrafen. Die Zahl der in diesem Jahr ums Leben
gekommenen Journalisten steigt somit auf 17. Der Radio-Moderator
Jaime Rengifo Jr. wurde am Dienstag, den 29. April von zwei Männern
in Maicao (Verwaltungsbezirk Guajira) erschossen.
In seiner Sendung 'Journalisten in Aktion' des Radio Olímpica,
informierte  Rengifo seine Hörer u.a. über Korruption und Gewalt
krimineller und paramilitärischer Gruppen. Einen Tag zuvor war der
TV-Produzent und Moderator des lokalen Senders Altavisón, Guillermo
Bravo Vega in Neiva (Verwaltungsbezirk Huila) durch gezielte Schüsse
tödlich verletzt worden. Kollegen und Familienangehörige gaben an,
Vega habe Todesdrohung von der paramilitärischen Gruppe AUC erhalten.
In beiden Fällen entkamen die Täter unerkannt. "Wir gehen davon aus,
dass beide Mordfälle im Zusammenhang mit der journalistischen
Tätigkeit der Opfer stehen", erklärt Robert Ménard, Generalsekretär
von RoG in einem Brief an den Oberstaatsanwalt Luis Camilo Osorio.
"Es ist höchste Zeit, dass Kolumbien den Teufelskreis der
Straflosigkeit durchbricht. Wenn man diese Morde wieder straflos
ausgehen lässt, akzeptiert man, dass sich solche Verbrechen
wiederholen", schreibt Ménard.
Seit Januar 2003 starben bereits vier Journalisten in Kolumbien.
Mehr als 50 sind in den letzten 10 Jahren getötet worden. Kolumbien
sei damit eines der gefährlichsten Länder der westlichen Hemisphäre,
teilt die internationale Organisation zur Verteidigung der
Pressefreiheit mit. Sowohl die linksgerichtete Guerilla als auch die
rechtsgerichteten Paramilitärs  betrachten Journalisten als
militärische Ziele, sobald sie sie verdächtigen, das andere Lage zu
unterstützen. Außerdem geraten Journalisten wegen ihrer Berichte über
Drogenhandel und Korruption ins Visier.
Carlos Castano von der paramilitärischen AUC, Maunel Marulanda von
der marxistischen Guerilla FARC und Nicolas Rodríguez Bautista von
der ELN stehen auf der von RoG erstellten Liste der schärfsten Feinde
der Pressefreiheit.
Für weitere Informationen: 
Sabina Strunk
Tel. (030) 615 85 85 
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de / www.rsf.org

Original-Content von: Reporter ohne Grenzen e.V., übermittelt durch news aktuell

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