KfW Bankengruppe: Erfolgreiche Bilanz 2003
Bilanzsumme auf rund 314 Mrd. EUR angewachsen
1. Quartal 2004: Deutliche Steigerung des Fördervolumens
Frankfurt/Main (ots)
Die Bilanzsumme der KfW Bankengruppe ist im vergangenen Jahr um 3,3 % auf rund 314 Mrd. EUR angestiegen. Die Steigerung ist vor allem auf die verstärkte Vergabe von Investitionskrediten an die deutsche Wirtschaft zurückzuführen diese sind 2003 um 7,2 Mrd. EUR angewachsen. "Wir sind mit dem Ergebnis des Einzel- und Konzernabschlusses äußerst zufrieden besonders angesichts unseres großen Fördervolumens von 72,2 Mrd. EUR", sagte Hans W. Reich, Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe auf der heutigen Bilanzpressekonferenz in der Zentrale der Bank in Frankfurt.
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge lag 2003 bei rund 1,3 Mrd. EUR. Die Eigenmittel konnten um 0,7 Mrd. EUR auf 9,9 Mrd. EUR erhöht werden. Der Jahresüberschuss lag 2003 bei 247 Mio. EUR. Mit knapp einer Mrd. EUR war die Risikovorsorge gegenüber 2002 leicht rückläufig. Damit hat die KfW Bankengruppe für alle akuten sowie latenten Risiken ausreichend Vorsorge getroffen. Im vergangenen Jahr hat die KfW insgesamt 50,7 Mrd. EUR am Kapitalmarkt aufgenommen hauptsächlich erfolgte die Refinanzierung über die beiden Benchmark-Programme in Euro und US-Dollar.
Im 1. Quartal 2004 stieg das Gesamtfördervolumen der KfW Bankengruppe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 13 % auf 12,1 Mrd. EUR. Besonders stark im Vergleich zum 1. Quartal 2003 wuchs das Volumen in der Investitionsförderung Deutschland und Europa: nach 8,3 Mrd. EUR im 1. Quartal 2003 wurden jetzt 9,7 Mrd. EUR ausgereicht. Dabei erhöhte sich das Zusagevolumen der KfW Förderbank um 1,8 Mrd. auf 7,1 Mrd. EUR, was v. a. auf die starke Nachfrage des seit März vergangenen Jahres angebotenen Infrastrukturprogramms "Sonderfonds Wachstumsimpulse" zurückzuführen ist. "Die Steigerung ist ein klares Signal dafür, dass die Neuaufstellung der KfW Bankengruppe nach der Fusion mit der DtA erfolgreich ist", sagte Reich.
Die KfW Mittelstandsbank erzielte im ersten Quartal 2004 ein Fördervolumen von 2,6 Mrd. EUR. "Wir erwarten für das gesamte Jahr 2004 eine deutliche Steigerung des Fördervolumens im Kreditgeschäft der KfW Mittelstandsbank", sagte Reich. Schon zum 30. April 2004 betrug es 3,8 Mrd. EUR; das bedeutet einen Zuwachs von rund 0,2 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die deutliche Steigerung findet sich in den Zusagen der Kreditprogramme wieder: 15 % mehr, nämlich 2,2 Mrd. EUR, konnten allein im 1. Quartal über die verschiedenen Gründer- und Mittelstandsprogramme zugesagt werden. Dabei greift das neu strukturierte Fremdkapitalprodukt Unternehmerkredit deutlich - 1,7 Mrd. EUR wurden hier bis Quartalsende ausgereicht. Über das erst zum 1. März eingeführte mezzanine Produkt Unternehmerkapital, das Unternehmen eigenkapitalähnliche Mittel bietet und ihnen ermöglicht, mittelfristig ihre Eigenkapitalquote zu verbessern, konnten bis zum 30. April Darlehen in Höhe von rund 50 Mio. EUR vergeben werden. "Die kräftige Nachfrage nach unseren Förderkrediten ist ein Beleg dafür, dass unser Programmkonzept für den Mittelstand greift", sagte Reich.
Erfreulich ist, dass sich die erst im Dezember 2003 eingeführten Strukturen der neuen KfW IPEX-Bank schon bewährt haben zum Quartalsende hat die KfW IPEX-Bank rund 2,1 Mrd. EUR zugesagt, was auf eine erfreuliche Entwicklung des Inlands- sowie des Auslandsgeschäfts zurückzuführen ist. Im Bereich der Finanziellen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern konnte die KfW Entwicklungsbank bis zum Ende des 1. Quartals 203 Mio. EUR zusagen. Hier wird im Geschäftsjahr 2004 ein deutlicher Zuwachs erwartet, da Haushaltsmittel des Bundes vermehrt mit eigenen Mitteln ergänzt werden sollen.
Trotz des gesteigerten Zusagevolumens, besonders bei den Kreditzusagen der KfW Mittelstandsbank, sieht die KfW Bankengruppe die Mittelstandskonjunktur immer noch als sehr fragil an; das Tempo der Aufwärtsbewegung ist noch schwach. "Unvorhergesehene Schocks können die moderate Erholung leicht kippen", sagte Reich. "Ein großer Hemmschuh für die Mittelstandskonjunktur stellen die Finanzierungsprobleme vieler Mittelständler dar." Nach einer aktuellen Studie der KfW Bankengruppe mit Wirtschaftsverbänden klagt immer noch jedes zweite Unternehmen über schwierige Finanzierungsbedingungen. "Der Mittelstand braucht wieder vermehrt Zugang zu Kapital", sagte Reich. "Die 3,3 Millionen mittelständischen Unternehmer sind eine sind eine hervorragende Asset-class, auf die die Banken nicht verzichten sollten. Natürlich sind die Unternehmer dabei in der Pflicht, sich transparent aufzustellen und sich auf die neuen Anforderungen im Bereich Rating einzustellen." Dabei ist dringlichste Aufgabe, dass die Unternehmer ihr Eigenkapital nachhaltig aufbauen.
Mit Blick auf die EU-Osterweiterung mahnte Hans W. Reich an, die derzeitig noch hohe Technologieleistung Deutschlands zu bewahren. Die Skepsis, dass zunehmend Arbeitsplätze ins Ausland, in dem das Lohnniveau niedriger ist, abwanderten, wies Reich zurück: "Durch Direktinvestitionen ins Ausland werden Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen oder gesichert. Voraussetzung hierfür ist aber, dass wir unsere wichtigste Ressource nicht vernachlässigen das Humankapital". Eine aktuelle Studie der KfW Bankengruppe und der IKB hatte ergeben, dass 91 % der befragten Unternehmer in qualifizierten Arbeitnehmern hierzulande den wichtigsten Standortvorteil sehen. "Wir müssen es schaffen, hochqualifizierte Fachkräfte, Manager und Forscher aus den neuen Ländern der EU an deutsche Universitäten zu holen und in der deutschen Volkswirtschaft zu halten nur dann kann der heimische Mittelstand seinen weltweit einmaligen Ruf bewahren."
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