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Kindernothilfe e.V.

Offener Brief an die Kanzlerin zum Tag der Menschenrechte
"Es ist beschämend, was in Griechenland passiert!"

Duisburg (ots)

Zum Welttag der Menschenrechte fordert die Kindernothilfe in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die Situation der geflüchteten Familien auf der griechischen Insel Lesbos endlich zu verbessern: "Die Bundesregierung muss in ihrer aktuellen Funktion als Inhaberin der EU-Ratspräsidentschaft Verantwortung übernehmen. Es ist beschämend zu sehen, dass Menschenrechte mitten in der EU so mit Füßen getreten werden", so Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe.

Im Übergangslager Kara Tepe müssen 7.200 Kinder und Erwachsene unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Darunter auch die besonders Gefährdeten, die im Oktober aus dem Pikpa-Lager des Kindernothilfe-Partners Levos Solidarity gewaltsam umgesiedelt wurden. Ein Mitarbeiter von Lesvos Solidarity schildert, dass die Familien trotz des hereinbrechenden Winters weiter in Sommerzelten hausen. Auch zwei Monate nach Eröffnung des neuen Lagers gibt es kaum sanitäre Einrichtungen mit fließendem Wasser: Die Menschen sind gezwungen, sich im unmittelbar angrenzenden Meer zu waschen. Selbst die Versorgung mit Essen ist völlig unzureichend, und Babynahrung oder Hygieneartikel sind kaum zu bekommen. Hinzu kommt ein coronabedingter Lockdown bis zum 7. Januar 2021.

Die Kindernothilfe fordert:

1. Humanitäre Hilfe sofort!

Mütter und ihre Kinder in Kara Tepe brauchen sofort eine Unterbringung in festen Häusern, Babynahrung, Hygieneartikel und medizinische Versorgung!

2. Sofortiger Beginn der Evakuierung!

Es bedarf einer dauerhaften Lösung für alle Betroffenen - und die heißt Aufnahme in andere europäische Länder. Auf dem griechischen Festland sind bereits Tausende Flüchtlinge obdachlos. Der Verweis auf eine europäische Lösung darf nicht verhindern, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht wird.

3. Schutz und Menschenwürde auch für Geflüchtete!

Der Versuch, Menschen an den Außengrenzen Europas festzuhalten und sie direkt in autoritäre Staaten wie die Türkei zurückzuschicken, obwohl es dort keinen wirksamen Schutz gibt, ist gescheitert. Die Bundesregierung muss sich für menschenwürdige und rechtsstaatliche Verfahren einsetzen!

Link zum offenen Brief: www.kindernothilfe.de/offener-brief-merkel

Als eine der größten Kinderrechtsorganisationen in Europa setzt sich die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren weltweit für benachteiligte Mädchen und Jungen ein. Weitere Infos unter kindernothilfe.de

Pressekontakt:

Frank Mischo, Advocacy- und Kinderrechtsexperte der Kindernothilfe
Tel.: 0203.7789-129

Original-Content von: Kindernothilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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